31

6.4K 141 10
                                    

Aurora

»Sind wir jetzt endlich fertig?«
Wir bauten schon seit Stunden einen Unterschlupf.
Naja wahrscheinlich eher seit ungefähr einer halben Stunde.

»Gleich Aurora. Hab mal mehr Geduld. Gib mir nochmal dieses Glibberzeugs«

Ich gab ihm was er wollte.

Wir hatten zwar keine Ahnung was das war, aber es hält wie Kleber.
Also war es gut.

Er schmierte es an die Blätter und klebte es mit einem anderen Blatt zusammen.

»Fertig«

Triumphierend grinste er mich an.

»Ja, ja, ja und jetzt komm mit rein«

Ich beeilte mich und zog ihn hinter mir her.

Ich öffnete meinen Rucksack, holte ein Handtuch heraus und legte es auf den Boden, um mich anschließend drauf zu setzen.

Luciano tat es mir nach.

»Und jetzt?«, fragte ich ihn.

»Warten«
»Wie lange?«
»Keine Ahnung«

»Und was machen wir in der Zwischenzeit?«
»Was willst du machen?«
»Ist mir egal. Irgendwas wo die Zeit schnell vergeht«, meinte ich.

Jetzt begann Luciano zu grinsen.

»Ich hab eine sehr gute Idee«
»Wo man keine Orgasmen bekommt«
»Müssen wir auch nicht, wenn du das ja nicht möchtest«
»Man, generell nicht!«
Frustriert schlug ich mir die Hände vor mein Gesicht.
»Warum denn nicht? Vorhin hat es dir doch so sehr gefallen«
Daraufhin antwortete ich nichts. Ich bewegte mich nicht.
Kann er es nicht einfach sein lassen?
»Meine Güte, jetzt sieh mich doch mal an«
Doch ich machte keine Anstalten meine Hände weg zu nehmen und ihn dann anzuschauen.
Deshalb wurden meine Hände grob gepackt, weggezerrt und mein Kopf angehoben.

»So, und jetzt antworte mir«, knurrte er mir schon leicht entgegen.
Ich schüttelte leicht mit meinem Kopf.
»Du hast wirklich Probleme. Gib es doch einfach zu und leugne es nicht. Ist doch nichts Schlimmes dran«
Lass mich doch einfach in Ruhe.
Da er mir mittlerweile schon weh tat, beschloss ich einfach irgendwas zu sagen.
»Okay schön, es hat mir gefallen. Zufrieden?«, zischte ich ihn an.
»Das geht auch netter! Aber okay, damit kann ich fürs Erste leben. Aber glaub nicht, dass ich das immer dabei belassen werde!«
Er ließ mich schlussendlich los.


Nach ein paar Minuten fing er an zu lachen.

Was ist denn jetzt los? Der hat ja richtige Stimmungsschwankungen.

»Was ist denn jetzt los?«, fragte ich ihn daraufhin.
»Du sahst so lustig dabei aus«, brachte er holprig hervor.
Ich gab ihm deswegen einen bösen Blick.

Doch meinen Blick schien ihn nicht abzuschrecken.
Nein, er lachte dadurch nur noch mehr.

»Sei ruhig«

Er hörte natürlich nicht auf mich.
Wenn er mich überhaupt hören konnte, so laut wie er lachte.

»Luciano, hör auf!«, sagte ich nun etwas lauter.
Immer noch keine Reaktion.

Also krabbelte ich auf ihn zu und schubste ihn nach hinten.

Jetzt lag er auf den Handtüchern.

Da er aus Reflex mich gegriffen hatte, lag ich auf ihm.
Warum müssen wir uns in letzter Zeit so oft berühren?

Er hatte aufgehört zu lachen und sah mich etwas erschrocken an.
Jedoch fing er sich schnell wieder.
»Du hättest auch ruhig sagen können, wenn du doch ein bisschen Spaß haben willst. Ich hätte nichts dagegen. Aber sich auf mich drauf stürzen ohne Vorwarnung, war jetzt nicht so mein Plan...«
Ich schlug kurz gegen seine Brust.

»Man Luciano!«

»Ach du willst es wirklich?«, verwundert schaute er mich an.
»Nein!«, schrie ich viel zu schnell.
»Schade«


Enttäuschung spiegelte sich in seinen Augen wieder.

Ich krabbelte wieder von ihm runter und setzte mich an meine vorherige Stelle.
Er blieb jedoch liegen.

»Warum liegst du denn noch?«, fragte ich ihn deshalb.

»Ist bequem«, antwortete er kurz und knapp.

»Wirklich?«
»Ja, probier's doch auch mal aus«

Somit legte ich mich neben ihn, da der Platz sonst nicht ausreichen würde.
Das ist ja wirklich bequemer.

»Und?«
»Du hattest recht« , meinte ich.
»Siehst du«

Nach einer etwas längeren Stille begann er wieder zu sprechen.
»Wie wäre es mit Wahrheit oder Pflicht?«, fragte er.
»Klingt gut«, sagte ich.

--------------------------
Wer ist euer Lieblings Charakter?

Entführt Von Einem MafiabossWo Geschichten leben. Entdecke jetzt