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Aurora

»Putzfrau!«

Ich erschrak.

Meine Zimmertür wurde aufgerissen, und die beiden Mädels rannten herein.

»Ich habe mein Glas Wein ausgekippt, also mach es weg!«, quietschte Rachel.

Ich zog meine Brauen kraus und starrte die beiden eine kurze Zeit an.
Ich dachte sie machten Scherze, doch da sie nicht begannen zu lachen, merkte ich, dass es wirklich ernst gemeint war.

»Also wenn ich richtig verstanden habe, hast du es verschüttet. Warum also sollte ich es dann weg machen?«

»Weil du die Hausfrau hier bist? Außerdem mache ich meine Hände doch nicht dreckig!«, verständnislos sah sie mich an.

»Du bist echt dämlich. Ich bin immer noch keine und selbst wenn ich eine wäre, würde ich für sowas nicht meinen Arsch aus dem Zimmer bewegen«, meinte ich zu ihr.

»Du bist dämlich und jetzt mach es weg!«

Da ich keine Lust und Nerven mehr dafür hatte, stand ich einfach auf.
Als sie dies bemerkten, drehten sie sich um und gingen voraus.
Ich lief hinter ihnen her.

»Da«

Ashley zeigte auf den Fleck vom verschütteten Wein auf dem Sofa.
Auf dem Sofa und er war schon getrocknet.

Mit aufgerissenen Augen sah ich vom Fleck zu den beiden Frauen.

»Ich hoffe das ist ein verdammter Scherz von euch«, zischte ich sie an.

Denn ich wusste, wenn Luciano das sehen würde, was definitiv passieren wird, würde er ausrasten.
Und ich würde seine Wut abbekommen.

»Nö, ist es nicht«

Ich bemerkte, dass sie sich das Grinsen verkniffen anhand der leicht hochgezogenen Mundwinkel.

Es war tatsächlich Absicht gewesen.

Ich drehte mich um und ging mit schnellen Schritten die Gänge entlang zum Badezimmer.

Dort suchte ich schnell nach Waschpulver und füllte eine Flasche mit Wasser voll.

Damit lief ich zurück zum Wohnzimmer, stürzte mich direkt aufs Sofa und machte mich an den Wein Fleck ran.

Ich versuchte, und versuchte, und versuchte, doch er ging, wie ich schon befürchtet hatte, einfach nicht weg.
So ein Mist.

Ich schaute wieder hoch und erblickte direkt die schadensfrohen Gesichter von Rachel und Ashley.
Und sie zeigten mir ihren Bildschirm vom Handy.

Sie wollten, dass ich sah, was darauf abgebildet war.

Nach genauerem hinsehen konnte ich Luciano's Namen darauf sehen.
Darunter stand: klingelt.
Fuck!

Ich sah sie bittend an und schüttelte den Kopf.


Doch natürlich war ihnen das egal.

Plötzlich änderte sich die Schrift von klingelt zu 00:01.

Das Piepen hörte auf und Rachel setzte ihr Handy ans Ohr.

»Deine Haushälterin macht nicht das, was ich von ihr verlange!«, quiekte sie ins Telefon.

Luciano antwortete daraufhin irgendwas, was ich aber nicht verstand, und legte direkt danach auf.
Entweder kommt er jetzt hoch und es gibt Ärger, oder aber er ignoriert es, kommt nicht und es gibt keinen Ärger.

Ich tippte jedoch auf Ersteres, da sie immer noch grinsten.

Nach ein paar Minuten trat dann tatsächlich Luciano in den Raum und blickte sich erstmal um.
Ich weiterhin erstarrt, weil ich kaum noch Kraft hatte mich zu bewegen.

»Was ist hier jetzt genau los?«, fragte er in die Runde, in der Hoffnung, dass irgendwer ihm das Geschehen erklären würde.

»Sie hat Wein verschüttet«, setzte Ashley an.
»Aufs Sofa«, gab Rachel noch dazu.

Nein, das machen die jetzt nicht wirklich...

Luciano kam dem Sofa, und somit auch mir, näher.
Und dann sah er den Fleck.
Und mich direkt da neben, mit einer Weinflasche in der Hand.

Echt jetzt? Musste im Bad wirklich eine Weinflasche stehen?

»Ich schwöre dir, ich war das nicht«, versuchte ich es, trotz des Bildes, welches ich ihm gab, die Lüge von den beiden Mädchen mit dem Gegenteil zu beweisen.

Er zog verärgert die Augenbrauen zusammen.
Natürlich war er noch bei Verstand.
Was für ein Pech das für mich doch war.

Er schien mich erwürgen zu wollen, doch gleichzeitig versuchte er sich zu beruhigen.
Wenigstens etwas.

»Das sieht aber anders aus«, deutete er mit einem Kopfnicken auf die Flasche.

»Die stand im Bad und ich hab sie mit-«

Er unterbrach mich, indem er seine Hand stoppend hoch hielt.

»Du kommst jetzt mit mir ins Büro«

Da ich nur ein fassungsloses Gesicht zog, sprach er mit mehr Druck.

»Jetzt!«

Also stand ich langsam auf und folgte ihm.

Entführt Von Einem MafiabossWhere stories live. Discover now