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Aurora

Ich konnte in der Nacht kaum schlafen.
Mir gingen die ganze Zeit tausende von Fragen im Kopf herum, die man mir nicht beantworten konnte.
Aber ich brauchte Antworten, sonst würde mein Kopf bald zum Zerplatzen drohen.

Ich hob meinen Kopf aus meinem Kissen, als ich hörte, dass meine Tür geöffnet wurde.

Ich wollte schon aufstehen und sie umarmen, als ich sie erkannte.
Doch ich blieb liegen, da sie mir zeigte, dass ich nicht aufstehen sollte.

Lilith setzte sich auf mein Bett und schloss für kurze Zeit die Augen.

»Das läuft ja immer noch nicht so gut bei euch«, murmelte sie.

Ich grummelte daraufhin nur bestätigend.

»Ihr solltet euch dringend mal komplett aussprechen«


Wieder grummelte ich nur bestätigend.

»Kannst du auch noch etwas sagen, oder hat er dir deine Zunge herausgeschnitten?«, fragte sie mich.
»Jap, und nein hat er nicht«, antwortete ich knapp.

Nach ein paar Minuten Stille sprach sie wieder.

»Möchtest du mir sagen, was passiert ist?«
Ich nickte kurz und begann dann ihr alles zu erzählen.

Nachdem ich fertig war, konnte sie es kaum fassen.
»So ein Arschloch. Also beide. Der Typ, weil er dich genötigt hat, und Luciano, weil er dich nicht aussprechen lassen hat... Aber Aurora, eine Frage hätte ich noch. Kanntest du den Mann?«

Fuck, ja kannte ich.

»Ja«, sagte ich nur.
Aber ihr fragender und gleichzeitig erschrockener Blick ließ mich weiterreden.
»Er war mein Verlobter, Xavjer«

»Was?«, schrie sie plötzlich.
»Das musst du Luciano unbedingt sagen, 'Rora. Was wenn er euch verfolgt hat und dich bald wieder zu sich holt? Das ist jetzt schon das zweite Mal, seitdem du da raus gekommen bist. Ich mache mir da wirklich Sorgen um dich«

Bei dem Gedanken bekam ich Gänsehaut.

»Ich weiß das ja, aber-«
»Nichts aber! Wir gehen jetzt zu ihm und sagen es ihm, klar?«
Sie sprang schon auf und wollte meinen Arm greifen, doch ich zog ihn noch rechtzeitig zurück.

»Lilith, nicht jetzt, okay? Lass uns einfach irgendwas reden oder uns irgendwie beschäftigen«, versuchte ich sie umzustimmen, was tatsächlich klappte.
Danke!

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Luciano saß schon am Esstisch als wir in die Küche traten.
Als er uns jedoch bemerkte, stand er auf und wollte schon gehen.

Doch ich konnte noch seinen Arm umfassen und ihn somit stoppen.

»Luciano kann ich bitte mit dir reden?«, verzweifelt sah ich ihn an.

»Da gibt es nichts zu klären. Und jetzt lass mich los«, zischte er emotionslos.
»Oh doch, gibt es. Also hör Aurora doch verdammt nochmal zu!«, mischte sich jetzt auch Lilith ein.

Luciano verängte die Augen und sah zu ihr rüber.

Nach einer kurzen Weile gab er nach.

»Lasst ihr mich dann endlich in Ruhe?«
Lilith und ich nickten synchron.

Dann bedeutete mir Luciano, dass ich mit ihm gehen sollte.
Und das tat ich auch.

Entführt Von Einem MafiabossWhere stories live. Discover now