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Aurora

»Gar kein Kuss heute?«, fragte Luciano, als wir an der Yacht ankamen, jedoch noch im Auto waren.

»Möchtest du denn Einen?«, schmunzelte ich mit hochgezogenen Augenbrauen.
»Meinetwegen auch mehrere«, zwinkerte er mir zu.

Also beugte ich mich zu ihm rüber und setzte meine Lippen auf seine.

Er begann nach kurzer Zeit neckend darauf herumzubeißen.
Deshalb zog ich mich zurück.

»Ich glaub du hast jetzt Lippenstift an deinen Zähnen«, kicherte ich.
»Deinen Lippenstift. Kann ich also mit leben«, flüsterte er verführerisch.

Wir erschraken uns, als es an der Fensterscheibe klopfte.

Wir sahen dorthin, und konnten die Gestalten von Ace und Lilith wahrnehmen.

Letztere grinste mich schelmisch an.

»Kommt mal raus. Wir wollen rauf gehen«, sagte Ace durch die Scheibe, weshalb wir Schwierigkeiten hatten ihn zu verstehen.
Trotzdem verstanden wir und stiegen aus.

»Sag nichts«, flüsterte ich Lilith zu.
»Ich berichte dir morgen darüber, okay? Jetzt gehen wir erstmal tanzen«

Sie nickte noch zufrieden, als wir kurze Zeit später an der Bar auf dem Schiff ankamen.

Dort holte ich mir erstmal einen Gin Tonic und begann Schluckweise zu trinken.
Nach einer Zeit war ich schon leicht angetrunken, von dem Wodka, den ich mir im Laufe der Zeit geholt hatte.
Also beschloss ich, mit Lilith schon mal auf die Tanzfläche zu gehen.

Dort tanzten wir zu ein paar Liedern ab, als mich nach ungefähr einer Stunde jemand von hinten an tanzte.
Zuerst war es nur ganz leicht, weswegen es mich nicht sonderlich störte.

Es wurde jedoch schon schnell stärker, weshalb ich versuchte die Person abzuschütteln.
Das klappte aber nicht.

Stattdessen zog er mich noch enger zu sich und umschloss mich mit beiden Armen, sodass ich nicht nochmal fliehen konnte.

Da mein Körper mir nun nicht mehr helfen konnte, versuchte ich es mit meiner Stimme weiter.

Normalerweise hätte ich auch Lillith um Hilfe gebeten, was jetzt aber nicht ging, da sie bei Ace stand.

Zwar war ich immernoch in ihrem Blickfeld, aber sie beachtete mich nicht mehr, da ich ihr versichert hatte, dass alles gut wäre, und sie nicht auf mich aufpassen musste, sondern ihren Spaß haben sollte.

»Kannst du mich bitte loslassen? Ich muss auf Toilette«, zischte ich der Person zu.

Eigentlich musste ich nicht, aber es war die einzige Ausrede, die mir gerade einfiel, bei der man einfach gelassen wird.

»Das glaube ich eher weniger, meine Verlobte«
Der Griff um mich herum lockerte sich ein bisschen, jedoch nicht lange genug, um mich befreien zu können.

Er drehte mich um und presste sofort seine Lippen auf meine.

Ich versuchte ihn wegzudrücken, was ich aber nicht schaffte.
Ich bekam langsam schon keine Luft mehr, als er von mir weggezerrt wurde.

Luciano stürzte sich auf ihn und schlug mehrmals in sein Gesicht.

Schreie ertönten um mich herum, die ich jedoch noch nicht wahr zu nehmen konnte, da ich noch in voller Panik war.

Lilith kam auf mich zu und fragte mich etwas. Ich verstand jedoch noch nicht was.
Ace dagegen versuchte, Luciano von Xavjer wegzuziehen, der inzwischen schon komplett blutig und bewusstlos war. Zumindest schien es so, denn er bewegte sich nicht mehr.

Mit mehr Kraft schaffte Ace es tatsächlich.

Direkt schaute Luciano mir wütend in die Augen.

Wie ich sie doch vermisst hatte.
Nicht.

Langsam schaffte ich es, wieder zu mir zu kommen und zu verstehen, was hier gerade passiert war.

Luciano kam mit großen und schnellen Schritten auf mich zu.

»Ist das dein scheiß Ernst, Aurora? Ich versuche dich von ihm abzulenken, indem ich dich küsse und dann küsst du ihn einfach, wenn du ihn das nächste Mal siehst? Wie ich mich doch in dir getäuscht habe. Anscheinend solltest du dich bessern, und nicht ich mich«, schrie er mich am Anfang noch an, was sich zum Ende hin aber ins Flüstern änderte.

Was?

»Luciano, ich habe nic-«
Er unterbrach mich.
»Sei leise und komm jetzt mit. Wir gehen«, befahl er monoton.

Doch ich wusste, dass ich es jetzt retten müsste.

»Luciano hör mir bitte zu. Ich hab-«
»Was verstehst du an sei leise und komm mit nicht?«, zischte er mich an.

Er kam auf mich zu, weil ich immer noch keine Anstalten machte, zu gehen.

Er nahm meine Beine und warf mich über seine Schulter.
Ich klopfte auf seinem Rücken wie wild herum, was, wie ich schon gedacht hatte, nichts änderte.

Am Auto öffnete er die Beifahrertür und warf mich auf den Sitz. Dann setzte er sich auf den Fahrersitz, schnallte sich an und fuhr los.

Na toll...

Entführt Von Einem MafiabossWaar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu