G676te (2)

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Diese Geschichte hat mich wirklich sehr mitgenommen, was vor allem an deinem Schreibstil lag. Die Worte die du verwendet hast haben mir wirklich sehr gut gefallen und die Geschichte meiner Meinung nach perfekt in diese Zeit passen lassen.

Auch deine Idee hat mich sofort überzeugt. Du erzählst die Geschichte von zwei Freundinnen die auf unserem, durch den Klimawandel zerstörten, Planeten leben, der bald von einem schwarzen Loch verschluckt werden wird. Durch die sehr weiter entwickelte Forschung hat die Menschheit jedoch einen Weg gefunden, für einen Teil der Bevölkerung das Überleben zu sichern. Doch nur eine der beiden Freundinnen hat die Chance auf ein neues Leben und die andere muss mit dem Planeten untergehen.

Und damit komme ich gleich zu einem Punkt, der die Geschichte für mich ein bisschen hat schwächer werden lassen. Die Freundschaft der beiden wird wirklich sehr gut veranschaulicht. Auch ihre Charakterzüge sind zu erkennen, da du immer Mal wieder, vor allem bei Joules, kleine Sätze einbaust, die sie als Person näher bringen. Doch genau deswegen hat mir an manchen Stellen diese Emotionalität gefehlt, die die beiden verbindet. Eine der beiden muss sterben und sie werden sich nie Wiedersehen. Dieses Problem hast du natürlich erwähnt, aber es war mir irgendwie etwas zu kalt. Kylies "Neid" und Trauer das sie nicht mit ihrer Freundin mitgehen kann, wird für mich etwas zu sehr in den Hintergrund gestellt und generell hat mir einfach so etwas wie Verzweiflung, Wut und Trauer gefehlt, was sich leider auch etwas auf die Atmosphäre der Geschichte ausgewirkt hat. Das sie mitunter so aufgelöst waren hat für mich nicht so richtig gepasst und an manchmal waren es mir dann einfach zu viele Gefühle die hintereinander gefolgt sind. Kylies Ziel konnte ich dadurch leider auch nicht klar erkennen.

Außerdem ist mir aufgefallen, dass du hinter das meiste Gesprochene, Wörter wie 'sagte', 'fragte', 'lachte' usw. gesetzt hast. An sich finde ich das gar nicht schlimm, in manchen Passagen war es mir dann aber zu viel und es kamen oft Wiederholungen vor. Stattdessen könntest du bei ein paar Sätzen etwas Abwechslung reinbringen und statt: ' "...", flüsterte sie', so etwas schreiben wie: ' "...". Sie sprach sehr leise, doch trotzdem konnte man die Aufregung in ihrer Stimme hören. '
So kannst du gleichzeitig auch viel mehr beschreiben, weil du Sätze noch mehr ausweitest.

Ansonsten kann ich dir nur noch raten etwas mehr in die Tiefe zu gehen was das Beschreiben von Dingen/Orten/Geschehnissen angeht. Das machst du zwar beim größten Teil der Geschichte schon, aber bring da einfach noch ein kleines Bisschen mehr. Zum Beispiel bei (Zitat): "Um sie herum ragten, mit Algen überwucherte, Hochhäuser aus dem Wasser. "

Für mich klang dieser Satz einfach ein bisschen hineingequetscht, da die Umgebung in diesem Rahmen davor und danach nicht mehr beschrieben wird. Mein Tipp wäre einfach die Beschreibung etwas mehr einzuleiten. So könntest du zum Beispiel schreiben: "Kylie sah wehmütig an den mit Algen überwucherten Hochhäusern empor. Überall ragten sie aus dem Wasser und bildeten eine der ehemaligen Städte." usw... Um deine Beschreibungen noch etwas mehr auszuweiten, solltest du außerdem darauf achten die Sinne des Lesers mit einzubeziehen.

Lass dich von meiner Kritik nicht verunsichern - es ist nur meine persönliche Einschätzung und meiner Meinung nach bist du auf einem tollen Weg. Übung macht den Meister, heißt es ja, und ich hoffe ich konnte dir helfen deine Geschichten noch ein Stück besser zu machen. Immerhin ist dieser Wettbewerb genau dafür da, Kritik zu äußern.
Falls du Fragen o.ä. hast, melde dich gerne.

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