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y/n's Sicht

Es tat gut, die salzige Luft einzuatmen. Die Sonne wärmte mein Gesicht und das Rauschen der Wellen entspannte mich. "Ah, hier bist du", murmelte Oikawa sanft. Er setzte sich zu mir und schwieg. Immer wieder spürte ich seine prüfende Blicke auf mir. "Wieso können wir nicht einfach hier her ziehen? Wir verbringen so oft unsere Zeit hier", seufzte ich. Wir hatten uns angewöhnt ein Wochenende pro Monat hier in der Villa am Strand zu verbringen, dass sich dieser Ort wie ein Zuhause anfühlte. Und es schmerzte jedes Mal aufs neue, wenn ich zurück nach Tokyo musste und die Stadt erneut mich erdrückte mit aller Macht. Es war in der Zeit immer sehr schwer für mich, die Fassung zu bewahren und mein Gemüt positiv zu stimmen.

"Können wir hier her ziehen?", fragte ich, nachdem Oikawa lediglich verträumt auf das Meer gesehen hat. "Ich wünschte das könnten wir", brummte er. Hier draußen brauchten wir nicht einmal einen Bodyguard, obwohl Shinji selbst in der Nähe sein Haus stehen hatte. Wenn er Urlaub hatte, verbrachte er sie in dem Haus, eine halbe Stunde von hier entfernt. "Wir könnten jeden Tag am Strand sitzen", seufzte ich. Er schenkte mir einen kurzen Kuss, ehe er mich mit sich auf die Beine zog. Zu zweit liefen wir den Strand entlang und bekamen den Sonnenuntergang mit. Als es draußen dunkel wurde, waren wir im Haus.

"Ich will nicht zurück nach Tokyo", sagte ich ernst. Überrascht von dieser Aussage sah er zu mir. "Die Stadt erdrückt mich. An jedem Winkel werde ich mit Erinnerungen konfrontiert, die mich fertig machen. Ich wäre endlich frei, wenn ich aus Toyko raus käme", gestand ich ihm. Er seufzte auf, drückte mir einen Kuss auf die Wange und drehte sich um.

Die folgenden Tage waren schwer. Oikawa wurde, kaum das wir wieder in Tokyo waren, zum Entertainment gerufen, wo er auch mehrere Tage blieb, während ich mein Studium beendete mit einer grandiosen Punktezahl. Oikawa war weder beim Abschlussfest noch bei der Diplomvergabe. Ich sah ihn erst wieder, als der ganze Stress vorbei war. "Hey", sagte er. Er so müde aus. Ich küsste ihn und drückte ihn am mich. "Ich habe eine Überraschung für dich, Prinzessin", säuselte er total übermüdet. Wortlos hielt er mir einen Schlüssel entgegen. "Was ist das?", fragte ich dumm. "Ich habe mit dem Entertainment und allem gesprochen. Wir ziehen in die Villa ein. Wenn das Entertainment mich braucht ruft es mich. Ansonsten kann ich vorerst auch zuhause arbeiten. Ist das nicht toll? Wir kommen aus Tokyo raus", erklärte er mir. Ich starrte ihn an. Bitte lass das kein Traum sein!

Es war kein Traum. Innerhalb weniger Tage besorgten wir uns Umzugskartons und räumten unsere beiden Wohnungen aus. Seine und meine. Beide Mietverträge wurden aufgehoben und ziemlich schnell landeten die Kartons nach und nach in der Villa. Oikawa und ich saßen vorerst noch in Tokyo fest aber bald wären wir hier weg. Endlich weg aus der Hölle.

-- 🤍 --

Wir traten aus dem Entertainment. Oikawa trug einen Karton mit ein paar wenigen Sachen die ihm gehörten und die er zum arbeiten brauchte. "Wieso willst du unbedingt aus Tokyo raus? Schon damals warst du immer bereit diese Stadt zu verlassen", murmelte er. Ich sah kurz zu ihm. "Tokyo hat mich geprägt und es wäre eine Lüge zu behaupten keine Angst zu haben sobald ich das Haus verlasse", gestand ich. Seine Augen glitten zu mir. "Aber... wieso?" "Damals gab es ein paar Menschen die mich verletzt haben. Körperlich. Irgendwann habe ich es zu gelassen und diesen Mist sogar provoziert", ich seufzte auf. "Du hast dich verprügeln lassen", sagte er nüchtern und komplett ernst. Ich nickte. "Es war das einzige was ich gefühlt habe. Ich wusste, jedes Mal wenn der Schmerz meinen Körper erreicht hat, dass ich am Leben war. Und, naja, es war besser als sich selbst zu verletzen", ich zuckte kurz mit den Schultern. "Daher deine Narben... Wieso bist du dann nie gegangen, als wir dich hier behalten haben?", fragte er neugierig. Ich sah zu Boden. "Wegen euch. Ich hatte keine Wahl und jedes Mal wenn ich geplant hatte zu gehen seit ihr- mal wieder- komplett in mein Leben geschneit und dann konnte ich es einfach nicht. Mein Herz hing an euch Idioten und trotzdem verursachte jeder Schritt auf der Straße Panik in mir", murmelte ich.

Er wusste diese Geschichten nicht, obwohl wir ihm alle davon irgendwie erzählt hatten. Es öffnete ihn die Augen, jetzt, da ich frei darüber sprach. "Der einzige Grund, warum ich nicht mehr zusammen geschlagen wurde war, dass jeder sofort in der Presse berichten würde. Außerdem war einer der Bodyguard bei mir, immer. Und mal ehrlich, wer ist so dumm und verprügelt ein hohes Tier der High Society auf offener Straße?" Oikawa schwieg. Er fragte sich bestimmt, wer sich überhaupt jemals hätte verprügeln lassen und das ganz freiwillig. "Darf ich fragen ob auch Waffen mit ihm Spiel waren?" "Du meinst Messer und sowas?" Er nickte. "Ja. Ich meine... selten aber manchmal wenn die Schläge nicht gereicht haben, ja. Ich hatte sogar die Ärzte und Schwestern im Krankenhaus persönlich gekannt weil ich so oft dort war. Nur habe ich mich irgendwann geweigert. Aber, Tooru? Das ist Vergangenheit, vergiss das nicht. Es wird niemals mehr so sein. Nur die Stadt erinnert mich daran", versicherte ich ihm. "Und dein Körper. Deine Narben...", hauchte er.

"Ja genau. Und die"

-- 🤍 --

Es war seltsam nach der langen Fahrt auszusteigen und den warmen Wind auf der Haut zu spüren. Hier war weit und breit niemand. Nur das Haus, in dem wir ab jetzt wohnen würden. Weit weg von all dem Stress der uns in der Stadt erdrückt hätte. "Ich liebe dich", sagte ich gerade heraus, was Tooru dazu brachte den letzten Karton fast fallen zu lassen. "Wirklich sehr. Es tut weh, so sehr liebe ich dich. Ich wache jeden Tag auf und habe Angst dass all das nicht Real ist aber dann seh ich dich, wie du bei mir bist, mich ansiehst und dann ist all das Schlechte weg. Dann bist da nur noch du. Und meinHerz ist jedes Mal erneut überfordert mit dir", sagte ich. Er schniefte. Wir beide hatten Tränen in den Augen. Ab jetzt wird alles besser, Darling", verprach er mir.

Und er hatte Recht. Seine Alben gingen alle durch die Decke, seine Touren waren alle ausverkauft und ich war überall dabei. Ich war wie ausgewechselt. Ich schlief, aß, vertraute und liebte. Ich begann sogar jede noch so kleine Narbe auf meinem Körper zu lieben und jede Narbe meiner Seele zu akzeptieren. Selbst Sugawara tauchte irgendwann wieder in den Medien auf. Verlobt. Mit Daichi Sawamura. Das überraschte uns alle aber wir freuten uns. Ich fand endlich mein Glück und immer wenn es schwer wurde gab es Menschen die mir so unendlich geholfen haben. Tooru wusste inzwischen von meiner gesamten Vergangenheit bescheid und trotzdem liebte er mich so sehr, jede verdammte Sekunde, dass mein herz jedes Mal vor Freude fast aus der Brust sprang. Das Leben hatte aufgehört uns zu verarschen und gab uns endlich das Glück, die Freude und den Frieden, den wir uns Jahrelang gewünscht hatten.

Und die Medien, die konnten sich jetzt über die neuen News die Fresse zerschlagen: Oikawa wird Vater.

Ende---

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Hey Hey hey meine fleißigen Leser.

Danke, dass ihr bis hier hin durchgehalten habt. Ich habe dieses Ende nicht geplant, aber durch eine Opartion musste ich die Story abkürzen und bereits jetzt beenden. Nach 86 Kapitel statt 100. Ich hoffe ihr verzeiht mir.

Die Karaktere sind mit mir gewachsen und die Story bedeutet mir tatsächlich die Welt, weil sie mich in dem letzten Jahr durch jeglichen Mist mit begleitet hatte und dank ihr habe ich auch eine gute Freundin kennen gelernt.

Aber jetzt zum etwas ernsteren Thema. Wir ihr mitbekommen habt, kamen in der Geschichte viele ernste Themen vor. Ich will keines davon gut oder sonstiges reden. Ich bitte euch nur, immer respektvoll anderen gegenüber zu sein, wei lihr nie wisst was man in der Person auslösen kann. Und wenn ihr selbst an Depressionen, Essstörung, etc leidet dann vertraut euch jemanden an und sucht euch Hilfe. Die erste Zeit wird immer Schwer sein aber irgendwann beginnt ihr zu Heilen. Und auch wenn das jetzt vielleicht scheiße klingt, ich will auf den Tatsachen der Realität bleiben: Liebe heilt keine Depressionen.

Anyways... das wars mit der Story und ich bin vorrübergehend nicht mehr hier auf Wattpad am schrieben, auch wenn ihr mich sicherlich in den Kommentaren ab und zu wiederfinden werdet ^^

Und nach dem Heilungsprozess und so weiter bin ich back und euch erwartet eine neue Geschichte (wünsche könnt ihr immer noch in den Kommentaren oder über den Privatchat mitteilen).

Das wars. Man liest sich und nochmals danke für Voten und Lesen!

~F

𝕋𝕙𝕖 𝕗𝕒𝕝𝕝𝕖𝕟 𝕒𝕟𝕘𝕖𝕝 // Oikawa x Reader (Idol AU oder so)Where stories live. Discover now