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https://pin.it/7eFDTn2 (idk ob das mit dem Bild funktioniert)

y/n's Sicht

Die Zeit verging und zum Glück bekam ich weder Jano noch Oikawa wieder zu Gesicht. Kenma und Kuroo hatte ich bereits gesehen und wenige Worte gewechselt. Als meine ehemaligen Mobber dann den Raum betreten hatten, war ich eigentlich nur noch dabei ihnen aus dem Weg zu gehen und dabei nicht aufzufallen. Ebenso versuchte ich die wenigen Fotografen zu ignorieren, die hier in der Menge mit mischten. "Ah wer ist denn zurück in Tokyo~", schnurrte mir der Typ, dessen Namen ich mir bis heute nicht merken kann, ins Ohr. Es war der Junge, der mir Tokyo wohl am unerträglichsten gemacht hatte. Und der mir das Ticket nach Miyagi damals aus der Hand gerissen hat weswegen Shinji sich eingemischt hatte. Das war einfach schon wieder fast ein halbes Jahr her.

Ich erstarrte, spürte wie mein Herz schneller schlug, wie ich begann zu schwitzen und wie sich sofort mein Körper von der Angst und der Panik einnehmen ließ. Er legte mir einen Arm um die Schultern und sofort wollten meine Beine nachgeben und den Boden begrüßen. Doch ich konnte schlecht grundlos auf den Boden fallen also gab sich mein Körper damit zufrieden zusammen zu zucken. "Na, na, na. Immer noch so schreckhaft?", er schmunzelte und schob mich vorwärts. "Obwohl? Du warst ja nie wirklich schreckhaft? Nur am Anfang. Danach konnte man ja machen mit dir was man wollte", seufzte er und nahm sich beiläufig ein Getränk vom Tablett eines Kellners runter.

Ich spürte sie alle. Jeden Blick, der mir im Moment zugeworfen wurde. Ich spürte, die negativen Emotionen, die diese Menschen dabei ausstrahlten. Ich spürte meine innere Unruhe und die Kraft, die der Typ neben mir ausstrahlte. Er hatte inzwischen seine Hand um meine Hüfte gelegt, damit ich auch ja nicht einfach gehen konnte. Ich hoffte so sehr, dass Jano mir helfen würde und ich hoffte, dass Oikawa mich nicht sah. Ich hatte Angst davor, Angst vor seiner Reaktion. Wir wurden alle gebeten unsere Plätze einzunehmen und zum Glück war ich frei vor dem Typen. Sofort wollte ich duschen gehen. Es ekelte mich, dass er solange meine Hüfte gehalten hatte.

Jano saß zwischen mir und Oikawa. Unsere Blicke lagen vorne auf der kleinen Bühne, wo meine Mum, meine Schwester und mein Dad standen. "Hallo. Schön, dass ihr alle hier seid", begann mein Dad zu sprechen. "Unsere Firma wird innerhalb der Familie immer weiter gegeben. Da unsere älteste Tochter einen eigenen Weg eingeschlagen hat, hat sie somit das Erbe weitergegeben. Unsere Firma gibt es seit nun mehr als 70 Jahren und wir sind stolz auf jeden Tag. Jeder Erfolg, hat uns glücklich gemacht", sprach er weiter. Daraufhin folgte eine ewig lange und absolut langweilige Rede. "...deswegen wollen wir dir Firma nun in die Hände unserer Tochter geben", beendete er seine Rede. Dann trat Mum an das Mikro. "Unsere älteste Tochter ist studieren gegangen und hat sich nun selber weiterentwickelt. Unsere mittlerste Tochter hat das Erbe abgelehnt und nun bekommt unser jüngster Sprössling die Firma", sie zeigte auf meine Schwester, die daraufhin ans Mikro trat. Ich starrte sie an. Das... ich... ich war wirklich sprachlos. Ich bekam kaum Luft und in diesem Moment war jede Person die in diesem Raum war, zu viel für mich. Ich stand auf und ging. Ich wollte kurz an die frische Luft. Ich wollte atmen können.

-- 🤍 --

(TW Verletzungen, Blut)

Ich lehnte am Waschbecken und sah dabei zu, wie das Blut meinen Fingerknöcheln entlang lief, während ich das Handtuch auszuwaschen versuchte. Ich stand in Unterwäsche im Mädchenklo und zu meinem Glück, war ich alleine. Oder zu meinem Pech. Denn abgesehen von dem Mobber persönlich, waren auch seine kleinen Freunde hier gewesen und auch sie hatten mir Tokyo alles andere als sympatisch gemacht gehabt. Ich hob meinen Kopf und sah mir selbst in die Augen. Und ich fande es erschreckend, dass es mir scheißegal war, dass ich soeben mehr wie nur einen Schlag abbekommen hatte. Es war mir egal. Alles, wirklich alles war mir gerade egal.

Nachdem ich alles gesäubert hatte und ich mich verarztet hatte, zog ich mich wieder an und lief unsicher zurück. Die Rede war zu ende und gerade wurde ein Tisch hereingetragen. Ich ließ mich neben Jano nieder, welcher mich kurz ansah. Dann sahen alle dabei zu, wie meine Schwester den Vertrag unterschrieb. Meine Firma gehörte jetzt ihr. Und es war mir egal. Alle applaudierten, Leute begannen aufzustehen und ihr zu gratulieren. Ich blieb eine Weile sitzen. Mir tat alles weh und ich wollte mich erstmal sammeln, bevor ich zu ihr trat. Für mich würde es keinen Unterschied machen aufzustehen und zu gehen oder zu bleiben. Ich wollte weg, weg von Tokyo, weg von Oikawa und Weg von dem Leben, was ich hier führte.

"Glückwunsch. Du wolltest immer die Firma haben, jetzt ist sie offiziell deine", sagte ich mit fester Stimme und schüttelte die Hand meiner Schwester, wie, als wären wir beide einfach nur Geschäftsleute, quasi Fremde. Irritert sah sie dabei zu und nickte dann. "Du hast meine Rede verpasst. Aber naja. Ich freue mich so!", quietschte sie vor sich hin. Ich trat einen Schritt zurück. "Ich wollte mich bei dir noch verabschieden", begann ich zu reden. Sie machte große Augen. Ich tischte ihr eine Lüge auf. Ich wollte nicht, dass sie erfuhr, was ich tat und wieso. Dann wandte ich mich an Jano. "Ich möchte nach Hause und hab mir ein Taxi bestellt"

-- 🤍 --

"Und du willst wirklich gehen?", bereits zum dritten Mal wurde mir die Frage vom Manager höchstpersönlich gestellt. "Ja. Ich möchte gehen. Es ist einfach zu viel passiert und ich hatte zu viel erlebt, ich möchte gehen", murmelte ich. Der Manager seufzte. "Du kannst dir alles überlegen. Aber wenn du gehen willst, helfen wir dir gerne. Ich würde aber an deiner Stelle noch etwas warten", sagte er mir. Ich hatte keine Ahnung, wie oft ich hier bereits gesessen habe.

-- 🤍 --

Eine Woche. So lange war ich den Jungs und meiner Familie aus dem Weg gegangen. Eine Woche hatte ich die negativen Postes über mich wegen der 'Gala' ignoriert. Und eine verdammt lange Woche lang hatte ich ein Ticket für einen Flug auf meinem Tisch liegen. Jeden verdammten Tag wollte ich gehen. Einfach verschwinden.

Ich stand in kurzer Hose und BH vor dem Spiegel, während ich mir ein Top anziehen wollte. Die Tür wurde aufgerissen und Oikawa erstarrte in seiner Position. Er schloss die Tür wieder. Und wie in einem schlechten Film öffnete er sie erneut und kam rein. Immernoch nur in BH und Hose beobachtete ich ihn. Dass ich seit einer Woche in diesem idgaf-Modus war, war mir nichtmal aufgefallen. "Was hast du da gemacht? Es sieht aus, als wärst du verprügelt worden", seine Stimme war rau. Seine Fingerspitzen berührten meine Rippe. Ich spürte den leichten Schmerz aber ignorierte es. "Und da hast du auch was und dort", murmelte er vor sich hin. Ich zog mir hastig das Top bzw Shirt über und sah ihn fragend an.

"Wieso bist du hier?", wollte ich wissen. Er hielt mir ein Ticket unter die Nase. "Deins nehme ich an? Wieso hast du uns nicht gesagt, dass du gehst? Dass du abhauen willst?", fragte er mit leiser Stimme. Wie konnten seine Emotionen bitte so schnell wechseln? Von Wütend, zu besorgt, zu nachdenklich bishin zu Misstrauen.

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Story 3/3 ^^

-> Jassi_khx

𝕋𝕙𝕖 𝕗𝕒𝕝𝕝𝕖𝕟 𝕒𝕟𝕘𝕖𝕝 // Oikawa x Reader (Idol AU oder so)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt