~ 28 ~

111 10 1
                                    

https://pin.it/2XG3Gv8

y/n's Sicht

Wir beide wussten es. Wir wussten, dass unser Herz für des jeweils anderen schlug und auch wussten wir, dass zu viel auf dem Spiel stand. "Dieser Kuss war kein Fehler, Tooru", meinte ich ernst. Er nickte, wischte mir die Träne weg und holte dann zittirg Luft. Er legte seine Hände auf die Tasten des Klaviers. Er spielte verschiedene Melodien und daraus enstand ein Mashup. Es klang wunderschön. Und auch wenn es traurig klang, es passte gerade zu uns und dieser Situation. Ich fragte mich ehrlich, wie ich es geschafft habe so ruhig neben ihm zu sitzen und mit ihm reden zu können. Und das, nach dem wir uns geküsst haben.

"Wie wird es weiter gehen?", flüsterte ich. Er warf mir einen kurzen Blick zu. "Die Jungs und ich brauchen dich. Seit du weg bist, ist das gesamte Team auseinander gebrochen. Wir können einen Deal machen?", schlug er leise vor. Ich zögerte. Ich war noch nie ein Fan von Deals gewesen. "Wir unterstützen dein Studium und wechseln das Tanzstudio. So bekommst du uns öfter zu Gesicht und wir bleiben mehr in Kontakt. Und einmal pro Woche kommst du in die WG", schlug er vor. Ich seufzte auf und schüttelte den Kopf. Das war eine verdammt beschissene Idee.

Als Kind wurde mir die Gabe geschenkt zu leben. Ich atmete, ganz automatisch. Ich fühlte wenn die sich Lunge voller Luft saugte und ich spürte es, wenn die Luft entwich. Ich konnte meinen Herzschlag spüren. Der Wille zu Leben, die Fähigkeit dazu. Ich spürte, wie es -mein Herz- pumpte. Ich lebte. Ich wusste auch, dass man mir diesen Willen, diese Gabe, diese Fähigkeit einfach entziehen konnte. Ich wusste wie es war, wenn man erstickte, egal wie viel Luft in meinen Lungen war. Ich wusste wie es war, wenn die Tränen einen verstummen ließ, das Herz sich verkrampfte und wenn man plötzlich alles andere als am Leben war. Ich wollte leben, nicht überleben.

Je länger ich hier saß, detso mehr wurde mir bewusst, dass es nur einen Ausweg gab. Ich musste mein eigenes Leben leben, mit Oikawa in meiner Nähe, weil ich sonst sterben würde. Ich brauchte die Farbe, die mir Oikawa ins Leben holte. Und ich wollte fühlen, wie ein Mensch. Mir egal, ob ich einen Deal eingehen musste und mein Leben erneut umkrämpeln musste. Ich brauchte ihn und er mich.

-- 🤍 --

Woche um Woche verging. Drei Mal in der Woche kamen die Jungs ins Tanzstudio. Jeden Sonntag war ich bei ihnen, aß zu Abend mit ihnen und spielte stundenlang Klavier. Und es war interessant, denn ich begann zu leben. Wirklich zu leben. Oikawa und ich vertieften unsere Freundschaft. Wir verbrachten viel Zeit miteinander, gingen auf Dates oder chillten einfach nur. Auch wenn wir immer aufpassten, dass uns die Paparazzi nicht erwischten. Dank der Hilfe der Jungs wurde ich in der Uni auch unterstützt und dank Jano, der während der Uni oft mit mir unterwegs war, ließen mich auch die Fans der Jungs in Ruhe. Aber ich kannte mein Leben. Ich wusste, dass es bald das nächste Drama geben würde.

"Hallo Prinzessin", begrüßte mich Oikawa. Erschrocken zuckte ich zusammen. Ich hatte gerade gelernt und hatte nicht damit gerechnet, dass Oikawa hier in der Bücherrei der Universität auftauchte. Er suchte mich nie auf dem Unigelände auf. "Also~", begann er und ich hob den Kopf. Wenn er so einen Satz begann, konnte es nur schief gehen. "Tooru", unterbrach ich ihn. Er sah mich schmollend an und ließ sich neben mir nieder. Die Maske und die Cap schütze ihn vor den Blicken der anderen. "Ich habe nichtmal angefangen den Satz zu sagen und schon hast du mich unterbrochen", meinte er und verschränkte beleidigt seine Arme vor der Brust. Ich drehte mich zu ihm und schob die Unterlippe vor, um sein Schmollen zu kopieren. Er musste leise lachen und ich wandte mich wieder meinen Lehrbüchern zu.

"Was machst du da eigentlich, Prinzessin?", fragte er neugierig. "Lernen" "Aber wieso?" "Weil ich Studiere und ich wichtige Arbeiten schreiben muss", erinnerte ich ihn. "Aber du kannst doch tanzen? Wieso musst du dann lernen?", fragte er mich ernst. Ich seufzte tief. "Weil bei mir Theorie genauso dazu zählt wie das Praktische", meinte ich ernst. Er nickte nur leicht und verstummte dann.

Lange blieb er sitzen, sah mir dabei zu, wie ich meine Nase in Büchern steckte und ab und zu wichtige Infos auf meinem Block notierte. Ab und zu sah er auch auf sein Handy oder sah sich um, paranoid wie er war. "Wie lange willst du hier bleiben?", fragte er jedoch irgendwann. Ich zuckte mit den Schultern und klappte das Buch zu. "Ich bin zum Lernen hergekommen. Was machst du eigentlich hier?", ich sah ihn nachdenklich an. Er stand auf und streckte sich. "Ich wollte dich abholen", gestand er. Ich runzelte Stirn. "Habe ich ein Treffen oder so vergessen?", wollte ich wissen. Er schüttelte den Kopf und hielt mir seine Hand entgegen.

"Wo willst du denn hin, Tooru? Ich will ernsthaft lernen, damit ich alle Klausuren hinter mir habe und-" "Du hast mir die letzten Tage immer abgesagt. Jetzt entführe ich dich mal nach draußen. Wann warst du zuletzt draußen, huh?", er sah mich streng an. Ich seufzte nur und packte meine Sachen zusammen. Ich folgte dem Jungen nach draußen und sofort blendete mich die Sonne. Es war angenehm kühl, wir hatten anfang Oktober und somit wurde es Tag für Tag kühler. "Also, sag schon. Wo willst du hin?", fragte ich ihn neugierig. Doch er blieb stehen und führte mich weg von meiner Universität. Selbst als wir die Grundstücke der Uni und der dazugehörigen Gebäude verlassen hatte, begann er zu sprechen. "Es ist eine Überraschung"

Ich lief eine gefühlte Ewigkeit neben Oikawa her. Da wir in der Öffentlichkeit waren, griff er nicht nach meiner Hand, wie er es sonst tat. Stattdessen strich seine Hand beim Laufen immer wieder meine Hand, wie ganz ausversehen. "Also, du weißt ja, dass deine Schwester und unser Entertainment ab und zu zusammen arbeiten, oder?", begann er zu reden. Ich nickte leicht. Eigentlich war es damals mein Plan gewesen, als ich noch die Firma übernehmen sollte. Ich wollte so viel erreichen und selbst wenn ich es offen wohl nie zugeben würde, die Firma war ein Teil von mir, meine Zukunft, die ich mir irgendwie gewünscht hatte. Sie war das einzige Stabile damals gewesen, als alles andere um mich herum zusammen gestürzt ist. Ich hatte Pläne und Ideen...

"Prinzessin? Wieso sieht es so aus, als würdest du gleich weinen?", fragte Oikawa, dabei ging seine Stimme ein paar Oktaven höher. Darauf antwortete ich nicht. Zu sehr war ich in meinen Gedanken gefesselt. Oft hatte ich meine Nachmittage in der Firma verbracht. Meinen Eltern war nie aufgefallen, dass ich viel Zeit bei den Mitarbeitern verbracht hatte. Sie waren nicht wie meine Familie und als Freunde würde ich sie auch nicht sehen, aber sie hatten mich akzeptiert, mich versucht zum Lachen zu bringen und oft haben sie einfach nur neben mir gesessen und mich zeichnen, malen, schreiben oder Hausaufgaben machen lassen. Sie waren wie Babysitter und ich hatte mehr wie nur einmal etwas von ihnen aufgeschnappt und als Idee aufgeschrieben.

Zuhause hatte ich einen Notizblocke liegen, mit vielen Ideen drinnen. Teilweise war jede Idee bis zur letzten Sekunde ausgeschreiben. Aber leider gehörte die Firma nicht mir. Sie gehörte meiner Schwester. Sie war die Chefin und meine Eltern die Seniorchefs. Ich gehörte da nicht mehr hinein. "Prinzessin? Hey, sieh mich an. Was ist los?", Oikawa hatte seine Hände auf meine Schultern gelegt und sah mich nun etwas unruhig an. "Nichts, alles gut. Was wolltest du sagen?", ich holte tief Luft und schob seine Hände weg. Er sah mich nur kurz prüfend an, ehe er etwas leiser und unsicher weitersprach. "Deine Schwester hat unsere Gruppe eingeladen bei einem Firmentreffen aufzutreten. Und wir wollen dich, als mentale Unterstützung, gerne dabei haben. Mir ist klar, dass-" "Ich komme nicht mit", unterbrach ich ihn sofort.

Schleichwerbung für Jassi097 ^^

𝕋𝕙𝕖 𝕗𝕒𝕝𝕝𝕖𝕟 𝕒𝕟𝕘𝕖𝕝 // Oikawa x Reader (Idol AU oder so)Where stories live. Discover now