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y/n's Sicht

Es war seltsam, als es hieß, ich dürfte gehen. Abgestöpselt von Kabeln und Schläuchen, die sofort in meiner Haut verankert waren. Kein Piepsen. Kein dauerhaftes zudröhnen mit Schmerzmitteln. Ich durfte gehen. Aber wollte ich das? Ich wusste es nicht. Es war angenehm, meine Ruhe zu haben. Niemand, der etwas von mir erwartete. Niemand, der mich aufsuchte um mich um etwas zu bitten. Niemand, der mich anschrie weil ich einen Fehler tat. Hier war niemand. Niemand besuchte mich großartig, da meine Freunde selbst genug zu tun hatten.

Die Tür ging auf und ein bekanntes Gesicht sah mir entgegen. Sugawara. Er schenkte mir ein trauriges Lächeln. Er setzte sich zu mir, hielt meine Hand fest und drückte sie ein paar Mal. "Er hat Schluss gemacht oder?", fragte er leise. Ich nickte und seufzte tief auf. Die Tränen wollten nicht kommen. Es herrschte eine Leere in mir, die mir so erschreckend vertraut war, dass ich sie sogar vermisste, als sie zurück war. Die Tränen kamen nicht. Der Herzschmerz setzte nicht ein. Ich war erwachsen geworden und hatte gelernt, dass eine Trennung absolut menschlich ist und jeder Veränderungen erlebt. Und ich hatte diesen Weg gewählt, für mich und Tooru. Hätte er nicht beschlossen zu gehen, dann hätte ich diese Beziehung beendet. vielleicht setzte deer Schmerz deswegen aus?

"Wie geht es dir sonst so?", fragte er. Ich zuckte mit den Schultern. "Es tut nicht wirklich weh. Auch mit wenig Schmerzmittel nicht", murmelte ich. Er nickte kurz und seufzte auf. "Weißt du warum ich den Hiatus einberufen habe?", fragte er nachdenklich. Dabei glitzerten Tränen in seinen Augen. Ich musterte ihn. "Du weißt von den Neuigkeiten, oder?", fragte er schnell. Ich nickte. "Okay, gut. Ich will die Gruppe auflösen. Terushima kann als Solist oder in einer anderen Gruppe mehr aus sich herauskommen. Akaashi will seine Karriere schmeißen und ich werde schon etwas anderes finden. Die ganze Welt steht mir immerhin offen...", murmelte er. "Ihr könnt das nicht tun! Wieso wollt ihr euch trennen? Ihr seit eine Familie!", rief ich geschockt aus.

"Sind wir das? Wir verheimlichen alles und leben nicht einmal mehr zusammen, weil jeder seine eigenen Wege geht und niemand großartig Zeit mit dem jeweils anderen verbringen will. Mir war klar, dass Sunas Anruf bei Oikawa dein Werk war. Es ist weder deine Schuld, dass Oikawa so seinen Weg gewählt hat, noch, dass ich diesen Weg für uns wähle", sein Blick lag liebevoll auf mir. "Ich-", mehr bekam ich nicht raus. Mein Herz und mein Verstand weigerten sich, dass ich sprach. "Mir ist bewusst, dass wir uns alle noch weniger sehen werden. Dich mit einbezogen. Aber versprich mir, dass wir uns niemals wie fremde behandeln und dass du auf dich aufpasst", hauchte er. Ich schluckte. "Versprich mir, dass du nichts dummes tust. Dass du dir nichts antust. Dass du versucht endlich dein Leben in vollen Zügen zu genießen", hauchte er.

Und dann sprach ich. "Ich mache keine Versprechen, die ich nicht halten kann"

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Sugas Anwesenheit war tröstlich gewesen. Er hatte mir erzählt, wie leer die WG wirkte, jetzt, dass Oikawa bereits seine Sachen ind Kartons lagerte und Akaashi nicht mehr zuhause war. Dass er und Terushima dadurch viel Zeit verbrachten und Sugawara jetzt oft mit ihm und Hinata in den Sporthallen Tokyos war und dort seine Zeit absaß. Man merke, dass es ihm schwer fiel und weh tat, so von dingen zu erzählen, die jetzt vergänglich wurden. Konzerte. Comebacks. Stundenlange Arbeit in den Studios. Liveauftritte. Interviews im Fernsehen. Alles Dinge, die ihm jetzt fehlten. Die ihn verloren gingen, weil er eine Entscheidung getroffen hatte. Eine Entscheidung die er über Monate hinweg immer und immer überdacht hatte. Und erst jetzt merkte ich, wie stark dieser Junge war. Er war der Leader, die Mum der Gruppe. Er hatte alles ausgehalten. Der Verlust von Suna. Die ganzen Streitereien. Oikawas Unentschlossenheiten. Und mich. Ich, die einfach plötzlich da war, einige Zeit selbst ein Vertrag mit dem Entertainment hatte. Ich, die die Welt für die Jungs -vor allem für Oikawa- einmal Kopf gestellt hatte.

Das alles waren Erinnerungen die für mich so weit entfernt waren, dass sie kaum noch existierten. Wenn ich nicht begann im jetzt zu leben, dann würde ich es auf ewig bereuen. Der Shitstormhagel hatte nicht aufgehört, aber ich musste gestehen, dass ich mein Handy bis jetzt auch nicht wieder hatte. Ich WOLLTE es garnicht mehr haben. Ich hatte mit der Vergangenheit abgeschlossen. Ich war kein Teil des Öffentlichen Lebens mehr. Und die Firma? Sie sollte nicht mir gehören. Nicht mehr. Sowohl mein Cousin als auch meine Schwester hatten mehr Zeit dort verbracht als ich, sie waren mit den Regeln und den ganzen Zahlen aufgewachsen. Und mein Cousin, der gemeinsam mit Ennoshita meinen Teil der Firma leitete, solange ich krank war, machte meinen Job besser als ich es jemals konnte.

Man sagt immer, Zeit heilt alle Wunden. Das ist eine Lüge. Sie macht den Schmerz nur erträglicher. Ich war nicht mehr das Mädchen von früher, ich war erwachsen geworden auf eine unangenehme Art aber ich war stolz auf das was ich erreich hatte. Jetzt hoffte ich nur, dass meine Entscheidungen die Richtigen waren und mir nicht Kopf und Kragen kosten würden.

Entscheidungen, welche nicht rückgängig gemacht werden konnten. Es war also Zeit zu warten...

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Hi und sorry das so lange nichts kam aber ich hatte so viel zu tun und mir hatte tatsächlich die Lust, Zeit und Motivation gefehlt.

Und ja ich verstehe, dass manche den Verlauf der Story nicht mögen aber bitte denkt euch euren Teil statt hier irgendwelchen unnötigen Hate zu verbreiten.

Wann das nächste Kapitel kommt kann ich nicht genau sagen aber ich habe zumindest angefangen daran zu schreiben.

Ansonsten viel Spaß beim Lesen, lasst auch gerne einen positiven Kommentar, Feedback oder Vote da.

Man liest sich!
~F

𝕋𝕙𝕖 𝕗𝕒𝕝𝕝𝕖𝕟 𝕒𝕟𝕘𝕖𝕝 // Oikawa x Reader (Idol AU oder so)Where stories live. Discover now