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y/n's Sicht

Stumm lief ich neben Oikawa her. Heute war Mittwoch und die Jungs und ich waren bei einer Show eingeladen worden. Suna, der sich eine fiese Erkältung eingefangen hatte, blieb mit Jano in der WG. Oikawa sah kurz zu mir runter und ein leichtes Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. Nachdem wir am Montag bezahlt hatten, hatten wir nur noch oberflächliche Gespräche geführt. Und trotzdem hatte jeder bemerkt, dass ich mich nun öfter in der Nähe von Oikawa aufhielt.

"Starr sie nicht so an", mahnte Shinji und bohrte einen Finger in die Seite von Oikawa. Dieser sah sofort weg. "Oikawa studiert dich", merkte Akaashi an. Ich war etwas langsamer geworden, während Oikawa nun weiter vorne bei Suga lief. "Ach ja?", fragte ich irritert. Akaashi nickte und schmunzelte. "Er versucht dich zu verstehen und sich zu merken, was dir unangenehm ist, damit er dir helfen kann. Du kannst dich echt glücklich schätzen, dass du ihm so am Herzen liegst", gestand der Dunkelhaarige.

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Das Interview dauerte gefühlt ewig. Die Jungs wurden zunehmend unruhiger und vor allem Terushima und Oikawa dissten sich die ganze Zeit. "Also Jungs. Wer ist dieses Mädchen? Seit geraumer Zeit ist sie ständig mit euch-" "Wir haben sie bereits ein paar Mal erwähnt und die Fans kennen sie. Sie ist eine Freundin von uns", unterbrach Oikawa die Moderatorin. Ihr Kollege nickte nur. "Seit ihr in einer Beziehung?", fragte sie leise. Kurz verstummten alle. "Nein. Wieso fragen Sie das? So gut wie jeder weiß, dass wir Idole eine bestimmte Zeit lang eine Datingsperre haben. Das dient uns und der Gruppe zum Schutz", erklärte Suga, der zunehmend genervter wurde. Oikawa räusperte sich irgendwann und das Interwiev wurde beendet. Er kam direkt zu mir und sah mich kurz an. "Alles okay?", fragte er. Ich nickte. "Ja, natürlich. Alles in bester Ordnung", verwirrt sah ich ihm nach, wie er wegging, in die Umkleide.

"Kommt es mir nur so vor oder ist Oikawa anders drauf wie sonst?", fragte Shinji neben mir. "Ja. Generell ist bei den Jungs etwas anders. Terushima, Akaashi und Suga ziehen irgendwie ihr eigenes Ding durch. Suna und Oikawa reden nicht miteinander. Und die beiden Streithähne haben nicht wirklich vor sich wieder der Gruppe anzuschließen", murmelte ich. Shinji sah dabei zu, wie Suga mit dem kranken Suna telefoniert. Ich beobachtete ihn auch einen Moment, ehe ich mich abwandt und es mir auf einem Sofa bequem machte. Da Akaashi mit Suga in die Stadt wollte und Terushima ins Tanzstudio, fuhr ich alleine mit Oikawa zurück in die WG.

"Wir sind zurück", rief Oikawa kurz und verschwand direkt im Badezimmer. Ich kniete mich kurz neben Suna und legte meine Hand an seine Stirn. "Das Fieber ist zurück gegangen", teilte er mir mit. Ich nickte knapp und ließ ihn dann alleine. Mit Kopfhörern und Klavierstücken im Ohr setzte ich mich in die Küche. Es war seltsam ständig unter so vielen Menschen zu sein, die einem dauerhaft ablenken taten.

-- 🤍 --

"Klavierstücke?", fragte eine Stimme erstaunt. Ich sah zu Oikawa hoch, der mich ausdruckslos ansah. Ich nickte knapp. "Kannst du denn Klavier spielen?", fragte er nun etwas neugierig. "Nein, leider nicht", gestand ich. Ich konnte es mal, inziwischen war ich ungefähr so Musikalisch wie ein Fisch. Oikawa hielt mir seine Hand entgegen. Auch wenn sich alles dagegen streubte, nahm ich das Angebot an und ließ mich auf die Füße ziehen. Er ließ mich los und bat mich ihm zu folgen. Er öffnete sein eigenes Schlafzimmer und für einen Moment wollte ich wirklich wegrennen. Immerhin war das, das Schlafzimmer von Oikawa. Einem Jungen. Vom einem Idol. Schmunzelnd ließ er mich in der Tür stehen und setzte sich an ein Klavier. Das Zimmer war schön eingerichtet. Es passte weder zum Modernen noch zum Altmodischen Stile. Es sah schön aus. Ein großes Bett und breite Fenster. Überall Bilder. Und das Klavier gab dem Zimmer das gewisse Etwas.

Oikawa drückte ein paar Tasten und ich schloss die Tür. Unschlüssig blieb ich im Zimmer stehen und sah dabei zu, wie Oikawa eine beliebige Melodie spielte. "Komm, setz dich. Ich will dir das Klavierspielen beibringen", schmunzelnd sah er mir dabei zu, wie mir das Gesicht entglitt. Mein Herz sprang kurz vor Freude auf. Ich wollte Klavierspielen können und zwar sehr gut. Das war...

"Noch anwesend?", Oikawa schnippte mit seinen Fingern vor meiner Nase herum. "Mhm", murmelte ich und blinzelte ein paar Mal. Bitte was war das hier? Bevor ich weiter nachdenken konnte, begann Oikawa zu reden. "Also. Eigentlich ist das schwierigste am Klavier zu wissen, welche Taste welchen Ton von sich gibt UND es kann sein, dass deine Hand in der ersten Zeit öfter verkrampft. Aber wir beginnen mit was einfachem", erklärte er. Er zeigte mir eine Melodie und erklärte mir dann nacheinander was er wieso drückte und so weiter. Dann nahm er einen Stift und makierte die Tasten, die ich drücken sollte. Dann zeigte er mir Schritt für Schritt was ich spielen musste. Und weil ich mich dumm anstellte nahm er meine Hand und drückte selbst die Tasten. "Das ist nicht lustig", sagte ich, als er meine ansah und dabei schmunzelte.

"Doch ist es. Du stellst dich dümmer an, als du bist, Prinzessin", lachte er. Ich sah ihn wütend an. "Ganz einfach, Prinzessin. Die Melodie ist einfach aufgebaut. Siehst du. Diese Tastenreihenfolge ist immer gleich nur zwischen den Zeilen quasi ist ein Ton anders", sagte er. Meine Schulter war fest an seine gedrückt, als er mir nocheinmal das Musikstück zeigte und eine Taste genau vor mir drücken musste. "Ich... also... ich...", wieso zur Hölle bekam ich keinen ganzen Satz mehr raus? "Ich geh jetzt, ja? Ich wollte noch Kuroo anrufen", log ich. Oikawa sah mir dabei in die Augen, als ich diese Lüge aussprach. Seine Augen wurden etwas dunkler und seine Wimpern warfen dazu noch tiefe Schatten auf seine Wangen. Sein Lächeln entwich ihm kurz. Ich zuckte erschrocken zusammen, als er plötzlich einen falschen Ton spielte. "Natürlich. Bis dann", sagte er und hatte ein falsches Lächeln aufgesetzt.

Statt zu Kuroo zu gehen oder irgendjemanden anzurufen schnappte ich mir meine Kopfhörer, mein Handy und einen der Bodyguards. Während ich mit Musik in meinen Ohren durch die Straßen Tokyos lief, war der Bodyguard wie mein Schatten und passte auf, dass auch ja nichts passiert. Und so langsam drifteten meine Gedanken davon. Wie habe ich es bitte geschafft HIER zu landen? Hier in Tokyo? Bei Oikawa und den anderen? Wie hatte ich es geschafft genauso viele Gesichter habe wie Oikawa? Dass ich meine Emotionen ein und ausschalten kann wie ich will? Dass ich vor der Kamera stehen kann ohne an irgendwas zu zweifeln? Wie habe ich es geschafft, mein Leben erneut komplett umzukrempeln? Dabei war alles was ich vor einem Monat noch wollte, Tokyo am besten komplett Japan zu verlassen und ein Leben anzufangen wo mich niemand kennt und ich von null anfangen kann. Das was ich jetzt mache ist das genaue Gegenteil.

Mein Blick glitt zu dem Gebäude, welches meinem Vater gehört, dann lief ich aus Prinzip in eine komplett andere Richtung. Würde ich denn alle Entscheidungen erneut so machen? Wenn ich könnte, würde ich dann mich ins Flugzeug setzten und mit Oikawa reden, so, dass ich quasi genötigt bin hier wieder zu landen? Würde ich alle Entsheidungen genauso treffen, wie ich sie getroffen habe? Oder würde ich etwas ändern, wenn ich könnte? "Wir sollten langsam zurück", sagte der Bodyguard leise zu mir. Ich nickte und gemeinsam liefen wir zurück zur WG.

Jassi_khx <3

𝕋𝕙𝕖 𝕗𝕒𝕝𝕝𝕖𝕟 𝕒𝕟𝕘𝕖𝕝 // Oikawa x Reader (Idol AU oder so)Where stories live. Discover now