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y/n's Sicht

Oikawa saß auf dem Boden und las in irgendeinem Buch. Dabei summte er eine liebliche Melody. Er wirkte so entspannt wie lange nicht mehr. "Was geht in deinem Köpfchen vor?", fragte er nebenbei, schenkte mir allerdings sonst keine Beachtung. "Nichts", murmelte ich. Er lachte humorlos auf, klappte das Buch zu und sah mich nun etwas genervt an. "Dir ist klar, dass ich sehe, wenn deine Laune kippt? Ich habe gemerkt, dass du nicht geschlafen hast. Nur so viel wie nötig gegessen hast und ständig mit deinen Gedanken wo anders bist?", er zog eine Augenbraue hoch. Ich seufzte tief auf und sah ihn weiterhin abwartend an. Er wirkte ehrlich genervt und stand auf. Mit schnellen Schritten war er bei mir, setzte sich auf meine Beine.

Er verlagerte sein Gewicht um mir nicht weh zu tun. Es war mir unangenehm wie nah dieser Junge mir war. "Es tut mir leid. Alles was ich getan -oder eben nicht getan- habe. Ich wünschte wirklich, dass ich die Zeit zurück drehen könnte um jeden Fehler rückgängig zu machen", schniefte ich. Plötzlich bekam ich Tränen in den Augen. Meine Emotionen spielten verrückt. "Hey, es ist okay. Hörst du? Das waren keine Fehler. Wir lernen aus den Dingen die wir tun. Und, wenn du es bereust, ist das ein gutes Zeichen, verstehst du? Es wird alles besser", meinte er und kletterte wieder von mir herunter. "Komm, lass uns einkaufen gehen", schlug er vor, wechselte damit gekonnt das Thema.

Ich widersprach nicht, ließ mich mitziehen und war froh, dass er mich aus meinen düsteren Gedanken befreien wollte. Hand in Hand stiegen wir ins Auto. Die Fahrt dauerte zwanzig Minuten und der Laden war relativ klein und überschaubar. Wir betraten zusammen den Laden. Im Hintergrund spielte leise das Radio und bis auf wenige Menschen war hier nichts los. Oikawa lief vorraus, zog mich sanft hinter sich her. Ein breites Lächeln lag auf seinem Gesicht. "Also... was brauchen wir?", fragte er. Obwohl er diese Frage lediglich auf den Einkauf bezogen hatte, gingen meine Gedanken in eine andere Richtung. Was ich brauchte? Schlaf, ein gesundes Leben und so vieles mehr, was man sich nicht einfach kaufen konnte.

Oikawa musterte mich einmal und ich konnte förmlich sehen, dass er sich bereits jetzt Sorgen und Vorwürfe machte. Ich räusperte mich. "Was wollen wir denn Essen?", fragte ich zurück und versuchte mich selbst bei guter Laune zu halten. Er überlegte, warf einige Vorschläge in den Raum. Bereits jetzt wussten wir, dass wir vermutlich alles essen würden, was er vorschlagen würde. Angefangen bei Pizza bis zu teurem Spezialitäten, welche wir selbst zubreiten wollten. Oikawa sah mich kurz schmunzelnd an und lief dann stumm neben mir her. "Ah!", ich stieß einen schrillen Schrei aus. Erschrocken fuhr mein Begleiter zusammen. "OH mein Gott! Nutella!", rief ich aus. Plötzlich begann das Idol neben mir zu lachen.

Mit der Motivation eines Kindes sprang ich durch den Laden und sah mir alles an, was ich irgendwie interessant fande. Mein inneres Kleinkind -ich war überrascht, dass es noch existierte- wollte alles haben was bunt und auffällig und glitzernd war. Mein erwachsenes Ich hielt mich jedoch auf. Und so landete tatsächlich nichts von dem was interessant aussah im Einkaufswagen. "Oh Gott, das ist so süß", lachte Tooru, als ich vor dem Süßigkeiten Regal saß und wirklich jede Tüte ansah. Kurz darauf hörte ich, wie er begann mich zu filmen und dabei mein Handeln kommentierte.

Wir bezahlten und wollten gerade gehen, als wir von der Kassiererin zurückgehalten wurden. "Entschuldigung aber kenne ich sie beide igrnedwoher?", fragte sie. Die Dame war schon etwas älter und musterte uns. Plötzlich ertönten zwei Schreie. Oikawa sein Name wurde geschrien. "zeit zu gehen", sagte er, nahm meine Hand und zog mich hinter sich her. Wir rannten über den Parkplatz und hasteten ins Auto. Schneller als man sehen konnte waren wir wieder weg.

-- 🤍 --

Oikawa hatte es sich zur Aufgabe gemacht, mir auf die Nerven zu gehen. Ich wusste, dass der Junge zwar kochen konnte, aber so gut wie ich es war, war er nun doch wieder nicht. Also lag es an mir, die wirklich guten Sachen zu zubereiten. "Wie lange dauert es noch?", fragte er wenig Motiviert. Ich warf ihm einen finsteren Blick zu. "Wenn du weiterhin mir nur im Weg stehst, eine Ewigkeit", fauchte ich ihn an, was ihm lediglich nur zum Lachen brachte. Er ließ mich tatsächlich einfach mein Ding machen, genoss lediglich meine Anwesenheit. Ich war fokosiert auf meine Aufgabe.

Ich war sogar so fokosiert, dass ich nicht einmal bemerkte, wie eine Ladung Mehl in meine Richtung flog. Normalerweise hätte ich die kleinste Bewegung Oikawas gesehen, jedoch hatte ich ihn soweit vertraut, dass ich meine paranoide Angst weggelegt hatte. Mit einer Ladung Mehl hatte ich tatsächlich nicht gerechnet. Ich wollte schreien, bekam jedoch keinen Ton raus. "Wie du aussiehst!", lachter er. Ich schüttelte meinen Kopf, versuchte mein Gesicht von dem weißen Puder zu befreien. Prompt landete ein Ei auf seinem Kopf. Angeekelt sah er dabei zu, wie das innere des Ei an seinen Schläfen runterlief und dann zu Boden tropfte. "Das wirst du bereuen, Darling", hauchte er. Ich schnappte nach Luft, als mich... Milch? erwischte. Ich quieckte auf, bewarf den Jungen ebenfalls mit Mehl. Das ging immer so weiter bis ich irgendwann einfach nur lachend in der Küche stand und ihn anflehte, einen Waffenstillstand einzugehen.

Wir beendeten unsere Pizza, die wir komplett vom Teig bis zum Belag selbtgemacht hatten und räumten dann die Sauerrei unserer Essensschlacht weg. Ich schmunzelte immer noch, als ich Oikawa aus dem Augenwinkel sah. Der Arme hatte förmlich Teig an sich kleben und ich bezweifelte, dass er es jemals wieder aus seiner Kleidung oder seinen Haaren rausbekommen würde. "Geh du duschen, Tooru. Ich mach den Abwasch", versicherte ich ihm. Er brauchte eine Gefühlte Ewigkeit, dann konnte ich ins Bad. Es tat gut das warme Wasser auf meiner Haut zu spüren. Ich stand etwas länger als nötig unter den Wasserstrahl, ehe ich aus der Dusche trat.

Etwas später saßen Oikawa und ich am Tisch, aßen die Pizza und scherzten über Dinge. Diese Situation wirkte für mich so normal. So vertraut. Und für einen Moment wünschte ich, wirklich dieses mehr oder weniger sorgenfreies Leben leben zu können. "Gehen wir spatzieren, Prinzessin?", fragte er mich, als die Küche zum zweiten Mal an diesem Tag in Ordnung gebracht wurde. Ich nickte, ergriff seine Hand, welche er mir entgegen hielt. Diese Geste war inzwischen so vertraut, dass es seltsam wäre, beim Laufen nicht seine Hand zu halten.

Der Sand strahlte eine angenehme Hitze aus. Ich genoss es, wie die Sonne so langsam unterging, es kälter wurde und der Sand denoch als natürliche Heitzung diente. Sowohl Oikawa als auch ich hingen unseren Gedanken nach. Es war ungewohnt, nach dem heutigen Tag auf einmal die Ruhe zu genießen. "Das war die beste Idee, die Sugawara und die Anderen jemals hatten", hauchte Oikawa. Ich hob den Kopf, warf ihm einen kurzen Blick zu. "Weißt du, was ich glaube? Ich denke, wir mussten uns neu Lieben lernen", fügte er kurz darauf hinzu. Ich schluckte kurz. "Nein. Ich denke, wir mussten einfach nur außerhalb des Stresses miteinander reden. Damit wir sehen, dass wir nie aufgehört haben damit", murmelte ich. Er schmunzelte. Er ließ meine Hand los, lief ein paar schnelle Schritte vor, drehte sich im Kreis und blieb stehen, wo er mich dann freudig in seine Arme zog. "Ich habe den Tag genossen, Darling", flüsterte er. Danach war es wieder still. Keiner wollte irgendwas sagen.

"Tooru. Ich liebe dich", platzte es einfach aus mir heraus.

𝕋𝕙𝕖 𝕗𝕒𝕝𝕝𝕖𝕟 𝕒𝕟𝕘𝕖𝕝 // Oikawa x Reader (Idol AU oder so)Unde poveștirile trăiesc. Descoperă acum