45 Sebastian Stan

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„Seb? Du musst mich jetzt abholen", sage ich, als sich meine Lieblingsperson am anderen Ende der Leitung zu Wort gemeldet hatte

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„Seb? Du musst mich jetzt abholen", sage ich, als sich meine Lieblingsperson am anderen Ende der Leitung zu Wort gemeldet hatte.

„Muss ich das", fragt er und scheint den Geräuschen nach aufzustehen.

„Naja", murmle ich und sehe den Gang entlang.

„Wenn du heute Abend allein im Bett einschlafen willst, dann musst du das natürlich nicht tun", sage ich dann und drehe mich auf meinem Absatz.

„Nein! Du bleibst wo du bist! Ich komme sofort. Ich will neben dir und meinem Sohn einschlafen", sagt er und legt auf.

Ich stecke das Handy in meine Hosentasche und sehe auf meinen Bauch.

Ich muss es ihm erst noch sagen.

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Kaum geht die Tür im Flur auf stürmt Sebastian hinein.

Suchend blickt er in die schmalen Abgänge aus dem Flur, erkennt mich dann aber doch noch.

„Christine", ruft er und ich stehe langsam auf.

Den Umständen entsprechend kann er mich zwar nicht umarmen aber er gibt mir einen Kuss auf die Wange.

„Hey", flüstert er dann.

Ich sehe auf meinen inzwischen sehr gut gewölbten Bauch hinunter und lächle erst dann wieder Sebastian an.

„Können wir los?"

Ich nicke und nehme seine Hand.

Ohne weitere Worte zu wechseln steigen wir die Treppen hinab und ich halte mich die ganze Zeit an dem Treppengeländer fest.

„Gehts dir gut? Wenn meine zwei Prinzessinnen meine Hand halten müssen, biete ich diese natürlich gern an", sagt Seb gentlemanlike und streckt mir seine Hand zu.

Ich überlege kurz. Doch dann nehme ich sie.

„Ich habe schon die Farbe für das Zimmer besorgt", sagt er als wir aus dem Krankenhaus heraus treten.

„Und die Möbel bestellt und abgeholt, die du ausgesucht hast", erzählt er weiter und wirft mir nun Blicke zu.

„Und ich habe Sorbet zuhause".

Als ich - noch immer in Gedanken versunken - nur nicke und ein kleinlautes Ja murmle bleibt er stehen.

„Sag was los ist", fordert er dann und lässt meine Hand nicht los.

Ich hatte nicht gedacht, dass er mich so früh durchschauen würde.

Zu gern hätte ich im Auto auf dem Rückweg vorgetäuscht, dass ich eingeschlafen bin. Seit der Schwangerschaft bin ich ständig müde und hätte es somit darauf schieben können.

„Ach verdammt! Sebastian", rufe ich dann und trete sauer auf den Boden auf.

Dann versuche ich ihn so gut es durch meinen Bauch geht zu umarmen.

„Was ist los, Cassy?"

Er legt den Kopf schief. Ich lege meine Hände an meinen Bauch und starre ihn ebenfalls an.

„Können wir erst nachhause?"

„Nein. Du musst es mir anscheinend irgendwann erzählen. Also wieso erst eine Stunde später mit der Wahrheit rausrücken?"

Sebastian ist ein sehr ehrlicher und direkter Mensch. Das finde ich manchmal gut, manchmal aber auch nervig.

Gut finde ich es bei der Kleiderberatung beim Shoppen.

Schlecht und nervig ist es, wenn ich einen neuen, trendigen Schminkstil ausprobiert habe, dann aber von ihm gesagt bekomme, dass es schlecht aussehen würde, es mir aber gefällt.

„Der fünfte Monat Sebastian. Der fünfte", sage ich und lasse meinen Kopf hängen.

Er schaut aber nur fragend zurück.

„Weißt du etwa nicht mehr, wann wir es versucht hatten?"

„Nein. Keine Ahnung. Seit dem ich es weiß, vergeht die Zeit wie im Fluge", antwortet er nur und kratzt seinen drei Tage Bart.

„Ich brauche jetzt Ruhe".

„Nein. Sag es mir. Bitte, Cassy".

Flehend sieht er mich an und lässt meine Hand noch immer nicht los.

„Vor drei Monaten. Das weiß ich noch genau".

Ihm bleibt der Mund offen stehen.

„Aber... von wem", stammelt er und lässt meine Hand nun langsam aus seinen gleiten.

„Von Dan", sage ich unter Tränen.

Er steckt seine Hände in seine Hosentaschen.

„Aber du bist derjenige, mit dem ich meine Kinder großziehen will. Dan war eines der größten Arschlöcher die ich je kennenlernen durfte. Mit ihm war es ein Unfall. Ich selbst habe das erst heute gesagt bekommen. Ich schwöre es. Mit dir wäre es aus meiner Sicht kein Unfall gewesen! Auf keinen Fall", versuche ich ihm unter Tränen zu erklären.

„Du wärst ein perfekter Vater", flüstere ich dann noch hinzu.

Er starrt mich nur leblos wie eine Puppe an.

„Sag doch bitte etwas", rufe ich schon fast, quengle aber dennoch.

Jede Frau und jeder Mann, der das Krankenhaus verlässt, wird auf unsere Konversation aufmerksam.

Dass ich mit zweiundzwanzig schon schwanger werden würde, hätte auch ich nie gedacht.

„Ich bitte dich. Wirf mich raus, nehm mir alles was ich habe, stell mich an den Straßenrand vor eine Pfütze in einer Hunderterzone. Nur bitte", sage ich und lege meine Hand wieder an meinen Bauch.

„Zieh dieses Kind groß. Es wird nur dich brauchen. Mich will es dann nicht mal kennenlernen".

Doch bevor ich mich versehen kann, liegen Sebastians Lippen auf meinen. Ich atme aufgeregt und glücklich in den Kuss hinein und bemerke, wie er seine Hände entschlossen um meinen Bauch legt.

„Es ist alles okay. Es ist alles okay", flüstert er dann und gibt einen leichten Kuss auf meine Stirn.

Ich nicke nur lächelnd und lege meine Hände auf seine an meinen Bauch.

Wer soll es schaffen, wenn nicht wir?

The Marvel's: One ShotsWhere stories live. Discover now