81 Bucky

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Als ich die Tür öffne, muss ich stark nachdrücken

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Als ich die Tür öffne, muss ich stark nachdrücken.

Sie geht schwerer auf als sonst. Als ich endlich all meine Kraft zusammengenommen habe, um sie zu öffnen, fällt mir eine Gestalt auf dem Boden auf.

Sie ist schwarz gekleidet, hat blondes Haar und rührt sich kein Stück.

Sofort - aus Reflex - schreie ich, als ich sein Gesicht zu mir gedreht habe.

„Hey, hey, hey, Doll. Sei nicht so laut, es ist schon spät", höre ich seine Stimme hinter mir.

Da sehe ich Bucky, wie er ganz ruhig und entspannt um die Ecke biegt und an einer Flasche nippt.

Ich sehe wortlos runter zu der Leiche.

„Oh, hab also doch einen vergessen", sagt Bucky, nimmt den Mann mit seiner linken Hand beim Arm und zieht ihn in unser Wohnzimmer.

Ich lasse meine Tasche fallen.

Wer zum Himmel ist dieser schwarz gekleidete Mann?!

Langsam und vorsichtig gehe ich hinter Bucky her. Schließlich lässt er sich auf das Sofa fallen.

Ich habe Angst um ihn. Jede einzelne Sekunde, die ich ihn schon kenne und atme. Angst davor, dass er in sein altes Verhaltensmuster zurückfällt.

„W-Wa-Was", beginne ich zu stammeln und gehe, mit einem festen Blick zu der auf unserem Wohnzimmerbogen liegenden Leiche, auf das Sofa auf dem Bucky sich niedergelassen hatte zu.

„Wer sind die und was haben die hier gemacht", frage ich ihn.

Bucky aber mustert mich nur, während er sich über die Lippen leckt.

„Du siehst zum Anbeißen an in diesem Kleid", sagt er lächelnd und bleibt mit seinem Blick an meinen Füßen hängen.

Ich ziehe sie sofort an mich heran und ziehe meine High Heels aus.

„Ich frage nicht nochmal", sage ich und versuche bewusst meinen Blick von den Opfern abzuwenden.

„Das sind welche von der Hydra gewesen", erklärt er schnell und steht auf.

Er verschränkt die Arme und geht ein paar Schritte in unserem Wohnzimmer auf und ab.

„Das heißt also", beginne ich und stehe ebenfalls auf, um in die Küche zu laufen.

„Noch ein Umzug", beendet er meinen Satz.

Ich nehme eine Flasche Wein aus dem Kühlschrank, knalle den Korken und setze die Flasche an meinem Mund an.

Während ich da so stehe, nachdenke und schlucke, sieht Bucky mich mit schief gelegtem Kopf an.

„Es tut mir so leid, Cassy, aber ich habe dir vorher gesagt, was es bedeutet, mich zu lieben", sagt er und sieht schon kurz darauf über sich selbst lachend auf den Vinylboden.

„Mich lieben. Wer hätte es gedacht. Das jemand zu so etwas jemals in der Lage sein würde".

Tatsächlich war ich erst nur seine vom Staat zugeordnete Psychologin. Er hat mir nach langer beruflicher Kennenlernphase viel von seinen Erfahrungen und Erinnerungen erzählt. Als wir unsere gemeinsame Vorliebe für klassische Musik fanden, beschlossen wir gemeinsam in die Oper zu gehen. Er hat mir viel über die Geschichte der Oper erzählen können, aber im Gegenzug dazu und um ihn mental zu modernisieren, musste er mich auch auf eine Party in einem Club begleiten.

Der Typ kann nicht betrunken werden, aber ich hingegen schon. Und das relativ schnell.

So bemerkte ich schnell, dass er zu allem, wozu ich erst nur betrunken bereit war, auch nüchtern bereit war.

Irgendwie dachte ich erst, es würde bei einer Nacht bleiben und danach würden wir uns nur noch beruflich sehen, oder gar nicht mehr, weil er mich an die Regierung verpetzt hatte.

Aber aus einer, wurden zwei Nächte. Und aus zweien wurden drei.

„Du wirst jeden Tag schöner", flüstert er und legt seinen Kopf erneut schief.

Ich lächle breit.

„Aber ich will hier schnell weg, Bucky. So schnell wie nur möglich. Ich will hier nicht mitten in der Nacht umgebracht werden".

Er geht einige Schritte auf mich zu.

„Keine Sorge. Viel haben wir nicht mitzunehmen. Ich meine, sieh dich um".

Er zeigt um sich und ich muss grinsen.

Wir haben selbst nur ein kleines Sofa, zwei Matratzen, einen Kühlschrank eine Toilette, Waschbecken und Dusche in diesem kleinen Appartement, für das man selbst hier in New York kaum etwas zur Miete zahlen muss.

„Schon Ideen, wo's jetzt hingeht?"

Er denkt kurz nach und verschränkt seine eine freie Hand mit meiner.

„Ich kenne noch Leute in Louisana, die mir etwas schulden", antwortet er nach einer Weile.

„Ist das eine Stadt?"

„Ein kleines Dorf mit einem Hafen, würde ich eher dazu sagen. Zumindest, so weit ich das beurteilen konnte, als ich damals da war".

„Wieso warst du da. Musstest du jemanden umbringen?"

Er setzt ein kurzes verwirrtes Gesicht auf und schüttelt seinen Kopf, kaum bemerkbar.

„Ich habe dort einen Freund besucht".

„Du hast Freude", frage ich und lache.

Er weiß zum Glück, wie ich das meine. Also lacht er auch kurz auf.

„Einen beruflichen".

„Du hast niemanden umgebracht?"

„Nein. Und die Leute da reden zwar gern, aber wenn es sein muss, dann halten sie zusammen. So hat Sam es mir zumindest erklärt".

„Sam?"

Er nickt nur und scheint in Erinnerungen zu schwelgen.

„Ich muss ihn anrufen".

Er verlässt die Küche und ich bleibe allein zurück. Aber mit einem Lächeln auf den Lippen.

The Marvel's: One ShotsWhere stories live. Discover now