The Marvel's: One Shots

15 Steve & Tony

„Steve", nuschle ich in den Kuss und lasse mich rückwärts auf mein Bett fallen.

„Cass", murmelt er zurück.

Ich nehme seine Wangen und will ihn noch näher bei mir haben, als es die Physik zulassen würde.

Ich drehe uns um hundertachzig Grad und liege nun auf Steve.

„Pst", sagt Steve dann und legt seinen Finger auf seine Lippen.

Dann horchen wir ins Leere.

„Was hörst du", frage ich dann nach einer Weile.

Hoffentlich hört er nicht Dad. Aber meines Wissens nach, habe ich das bessere Gehör.

Also sehe ich ihn fragend an.

„Dein Herz schlägt laut", sagt er dann und tippt mit seinem Finger darauf.

Ich lächle und beginne wieder ihn zu küssen. Ich liebe diese Küsse, bei denen es gefühlt um Leben und Tod geht. Wenn man kaum noch Luft in den Lungen hat, aber trotzdem nicht aufhören kann.

Plötzlich springt die Tür auf. Erschrocken fahren Steve und ich um. Ich bin kurz davor von seinem Schoß zu rutschen, aber er hält mich in letzter Sekunde.

„Oh", macht Thor und will sich erst unsicher am Türrahmen festhalten, dann fasst er sicher an seine Hüften, wechselt aber in der selben Sekunde noch zu der Bodyguard-Pose.

Steve muss lächeln, also tue ich es ihm gleich.

„Was ist los, Thor", frage ich und setzte mich allein auf mein Bett.

„Dein Dad lässt dich rufen. Sei froh, dass er nicht selbst gekommen ist. Seine künstliche Intelligenz ist ja nicht in deinem Schlafzimmer installiert, also", stammelt Thor und dreht dann ab.

„Ich liebe dich", sage ich und stehe schnell auf.

„Cassy", ruft mir Steve hinterher.

Ich weiß natürlich von selbst, was er will. Also drehe ich mich um und tapse zu ihm zurück. Ein Kuss folgt und ich dackle in Dads Büro.

Das mit mir und Steve ist noch geheim. Wobei Natascha und Wanda meinten, dass es sehr auffällig sei. Aber die zwei sind auch Frauen. Als ich Dads Büro erreiche, steht er mit dem Rücken zu mir gedreht an seinem Schreibtisch.

„Hey Dad. Du hast mich gerufen?"

„Jap. Es geht um deine schulische Leistung", sagt er knapp und setzt sich.

„Oh", sage ich und werde schwach.

Ich weiß selbst, dass ich weder in Deutsch noch Mathe noch Sport eine Eins bin, daher verdrehe ich meine Augen.

„Ich weiß, ich weiß. Ich kann die Gespräche auch nicht leiden", sagt er dann und schnappt sich einen Zettel.

„Aber unter uns, deine Mutter hat mich dazu gezwungen dieses Gespräch mit dir zu führen".

„War ja klar", sage ich und verdrehe die Augen.

„Im Mathe, Sport, Deutsch und Biologie sieht es bei dir ja nicht so gut aus, hm".

Ich nicke.

„Aber die Lehrer sind auch doof. Wirklich. Die erzählen meist mehr von ihrer Freizeit als vom Unterrichtsstoff. Und dann schreiben wir Tests".

„Rede nicht so über deine Lehrer. Die sind immer noch Menschen. Zugegeben sehr mutige Menschen, denn wer will schon einen halben Tag mit muffeligen Schülern verbringen".

Dad nimmt einen neuen Zettel hervor.

„Biologie und Deutsch scheinen ja noch zu retten zu sein".

„Meinst du?"

„Klar. Ich denke, dass ich dir bei Biologie helfen kann".

„Und was ist mit den anderen Fächern?"

„Naja. Sport können dir Clint und Natascha sicher helfen und deutsch hilft dir bestimmt Cap. Er kennt sich gut aus mit der alten deutschen Sprache. Der ist ja selbst schon über hundert Jahre alt".

Ich beiße mir auf die Lippen. Zum Glück sieht er nicht so aus.

„Und was ist mit Mathe? Da brauche ich wohl am meisten Hilfe".

Dad überlegt kurz und schnippt dann mit den Fingern.

„Spiderling".

„Wer bitte?"

„Unser neuer kleiner Held. Spider-Man. Er geht auch noch in die Schule und kann dir sicher helfen. Der ist ein helles Köpfchen".

„Wenn du meinst".

Ich zucke mit den Schultern und will zurück zu Steve.

„Kann ich jetzt wieder gehen?"

„Nein. Da ist noch etwas".

Ich sehe ihn auf gespannt tuend an.

„Deine Mitschülerin Peg hat dich angeblich dabei beobachtet, wie du die Schule anzünden wolltest?"

Ich verharre in meiner Position.

„Was?"

„Du hast Feuerkräfte. Also sag schon, was ist passiert, dass du eintausenddreiundzwanzig Menschen in Gefahr bringen wolltest?"

„Wann soll das gewesen sein?"

„Letzte Woche Mittwoch".

„Oh", sage ich und ziehe die Augenbrauen zusammen.

„Ich höre", sagt Dad und scheint die Ohren zu spitzen.

„Da haben wir die Mathearbeit zurückbekommen".

„Und?"

„Es war eine vier. Ich hab das Blatt verbrannt, mit meinen Kräften. Dann dachte sie wohl, dass ich vorhabe die ganze Schule abzufackeln".

„Du weißt, was ich dazu sagen würde, also sage ich es nicht".

„Tut mir leid Dad".

„Und wie gehts weiter?"

„Kommt nie wieder vor", sage ich genervt und klimpere dann mit den Wimpern.

Dann deutet er mir an, den Raum zu verlassen. Und ich bin wieder auf dem Weg zu Steve.