36 Steve

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„Ich will verdammt nochmal nur nicht in meiner freien Entscheidung eingeschränkt werden", ruft jemand

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„Ich will verdammt nochmal nur nicht in meiner freien Entscheidung eingeschränkt werden", ruft jemand.

In mir zieht sich alles zusammen und wahrscheinlich beginnen meine Augen zu glühen. Ich sehe in den Spiegel mir gegenüber. Tatsächlich. Rot. Das bedeutet wütend.

Also rase ich in die Lounge aus der ich es zu kommen hören vermute. Steve und Tony stehen aufgebracht in der Lounge und schreien sich an.

Leise bleibe ich vor der Tür stehen.

„Ich sage nur, dass es sicherer wäre, Rogers", ruft Tony und setzt sich halb auf die Couch.

„Hör auf mich so zu nennen", fordert Steve schreiend und wirft die Hände aufgebracht in die Luft.

„Nicht nur ich denke so", steuert Tony dann wieder bei.

„Wer denn noch?"

„Natascha, James, Vision und dieser neue Typ im Katzenkostüm".

„Wer steht auf deiner Seite, Rogers? Abgesehen von deinem besten Freund. Aber der fühlt sich bestimmt dazu verantwortet", fragt Tony ernst und sein und Steves Gesicht trennen nur noch wenige Zentimeter.

Steve will etwas erwidern. Aber dann lacht er nur kurz auf und dreht sich um.

In solchen Situationen ist Steve eigentlich immer der Erwachsenere und geht den Problemen meistens mit einem Eat-Shit-Face aus dem Weg.

Tonys und Steves Wege trennen sich. Als Steve aus der Tür geht hinter der ich gelauscht hatte, mache ich mich schnell unsichtbar.

Strickt und mit graden Schultern schreitet er durch den Flur und knallt schließlich die Tür seines Raumes zu.

Tony steht noch immer mit schüttelndem Kopf in der Lounge und dreht dann in die andere Richtung ab.

Ich beschließe Steve in seinen Raum zu folgen. Leise und vorsichtig gehe ich durch die Wand und mache mich dann wieder sichtbar.

Steve sitzt mit ineinander verschränkten Händen auf seinem Bett und starrt nach rechts an die Wand.

„Steve?"

Etwas erschrocken - es sich aber nicht anmerken lassend - sieht er zu mir rüber.

„Um was ging es da grade", frage ich und deute auf das Bett.

Steve nickt und macht etwas mehr Platz für mich.

„Du hast es gehört", fragt er und versucht zu lächeln.

Etwas traurig nicke ich ihm zu.

„Unterschiedliche Meinungen", stelle ich dann fest.

„Tony und ich sind selten einer Meinung".

„Aber das grade klang ernst".

„Es war, nein es ist auch ernst".

Ich stupse ihn mit meiner Schulter an.

„Na sag schon. Geht es das ganze Team etwas an?"

„Ja", antwortet Steve nur knapp.

„Ach komm schon, sag's", fiedere ich dann und lächle.

Nervös spiele ich mit dem Ring an meinem Finger. Es klang sehr ernst. Ich hoffe, dass es nicht zu einem größeren Streit führt.

„117 Staaten fordern, dass wir nur noch eingreifen, wenn sie uns darum bitten. Wenn sie uns brauchen. Wir sollen leben wie normale Menschen. Indirekt bedeutet das doch, dass wir den Polizisten beim Angriff von Aliens beim Sterben zusehen sollen. Ich will mir nicht vorschreiben lassen, wann ich was und wie tun soll. Tony vertritt die andere Seite. Er, Vision, James und der neue Typ wollen das Abkommen unterschreiben".

„Was für ein Abkommen?"

„Das Sokovia-Abkommen".

Ich sehe an die Wand, welche Steve zuvor einige Minuten angestarrt hatte.

„Okay".

„Was denkst du darüber", fragt Steve und setzt sich aufrecht.

Vor genau dieser Frage hatte ich Angst. Aber ich wusste genau, dass er sie mir stellen würde.

„Keine Ahnung. Ich denke", beginne ich, aber dann leuchten meine Augen wieder.

Ein Blick zum Fenster verrät mir, dass sie orange leuchten. Hoffentlich weiß Steve nicht, was welche Farbe bedeutet.

„Du musst nichts sagen. Du bist denke ich noch zu jung für diese Entscheidung".

Ich versuche zu nicken. Aber meine Augen hören komischer weise nicht auf zu leuchten.

„Was ist das für ein Ding mit dir und deinen Augen?"

„Ich selbst kann nichts fühlen. Aber meine Augen verraten mir immer, was ich fühle. Sie verraten mich oft, aber inzwischen komme ich damit klar".

„Du kannst nichts fühlen?"

„Gefühle wie Schmerz schon. Physische Gefühle. Aber Psychische Gefühle verraten mir nur meine Augen".

„Wie ist das geschehen?"

„Die Hydra", flüstere ich und spiele wieder an dem Ring herum.

„Sie hat mich zerstört", füge ich dann flüsternd hinzu.

„Nein. Nein, nein. Hey", sagt Steve, wendet sich mir zu und nimmt meine Hände.

Diese zittern wie verrückt.

„Du bist perfekt. Okay? Für das mit deinen Augen kannst du nichts", flüstert er und sieht tief in diese.

Ich sehe ihn lange an. Dann sehe ich in seine Gedanken. Er will mich überzeugen auf seine Seite zu kommen.

„Nein", sage ich und ziehe meine Hände aus seinen.

Schnell stehe ich auf und schreite den Flur entlang. Kurz hatte ich wirklich gedacht, dass er es ernst meinen würde. Das ich für manche wirklich hübsch und nicht komisch oder gruselig bin. Aber man kann niemandem vertrauen. Das lerne ich immer wieder.

„Christine! Warte", ruft Steve.

Automatisch werde ich schneller. Der Flur scheint endlos lang.

Im Gehen wische ich mir die ersten Tränen weg. Steves Schritte hinter mir werden immer lauter und schneller.

„Warte", wiederholt Steve und scheint dann zu rennen.

Ich beschleunige wieder, aber da hat er mich schon eingeholt. Ohne weitere Anstalten drückt er mich an die Wand des Flurs.

„Was willst du, Rogers", frage ich mit Tränen in den Augen.

„Du weinst", sagt er dann und lässt lockerer, als er in meine Augen sieht.

„Was", frage ich und sehe in seine Augen.

Schnell öffne ich die Tür rechts von mir. Es ist ein Bad und ich sehe in den Spiegel über dem Waschbecken. Ich weine. Tränen fließen aus meinen Augen. Wie?

Unsicher drehe ich mich zu Steve.

„Ich meinte das ernst. Keine Ahnung, was du in meinen Gedanken gelesen hast, aber vielleicht hast du sie dir nicht bis zum Ende angesehen".

Ich lese sie erneut.

Wie könnte ich sie überreden mir zu glauben? Sie selbst scheint nicht wirklich an sich und ihren Körper zu glauben.

Schnell sehe ich zu ihm auf. Er nickt nur und nimmt mich dann fest in den Arm.

So stehen wir bestimmt fünf Minuten dort. Und meine Tränen schwinden.

The Marvel's: One ShotsWhere stories live. Discover now