Chapter nine

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Vorsichtig trat Johnny einen Schritt zurück. Sofort konnte ich wieder klardenken und stieg durch die Leiter hinaus aus dem Pool, Johnny folgte mir. 

Komischer Weise war es mir gerade relativ egal das ich nur in Unterwäsche dastand. ,,Er darf nicht herkommen!" Panisch fuchtelte ich mit meinen Händen in der Luft herum. 

,,Beruhig dich Athena! Das wird schon nicht so schlimm werden!" Meinte Johnny und hob seine zwei T-Shirts vom Boden auf. 

,,Und wie es das wird!" Hektisch drehte ich mich um und presste meine Hände auf den Mund, um nicht los zu weinen. Warum verdammt war ich so emotional geworden? Augenblicklich war meine Freude verschwunden und das Einzige was ich spürte war Angst. Pure Angst.

,,Hey Athena! Wir sind doch da! Er kann nicht so überreagieren!" Lily lief zu mir und nahm mich in den Arm.

,,Das denkt jeder von ihm, bis er es dann doch tut!" Meinte ich. 

Plötzlich erklang ein Läuten vor dem Eisentor.

,,Bitte lass ihn rein und bring ihn ins Wohnzimmer, Lily!" So zog mich Johnny hinter sich her, durch eine Terassentür, welche mir noch nie bewusst aufgefallen war.

,,Du ziehst dich jetzt bitte noch schnell um!" So rannte Johnny hastig die Treppe hinauf. Kurz blickte ich an mir hinab und errötete leicht.

Ebenso schnell rannte ich in mein Zimmer, zog ein schwarzes Kleid an und band meine Haare zusammen.

Als ich dann mit vorlauter Angst pochendem Herzen ins Wohnzimmer ging, sah ich als erstes Johnny, neben ihm auf dem Sofa am anderen Ende saß Lily und auf dem linken Sessel saß mein Vater mit dem Rücken zu mir.

Johnny sah mich als erstes und deutete neben sich auf das Sofa. Ich setzte meinen kalten, abweisenden, unfreundlichen Blick auf und setzte mich neben ihn. Meinen Vater starrte ich an. ,,Hallo." Kam es so kühl aus meinem Mund wie ich immer mit ihm oder den anderen Menschen in meiner Umgebung gesprochen hatte.

Ich sah aus dem Augenwinkel wie Lily sich leicht versteifte und Johnny begann unruhig mit seinem Whiskeyglas in der Hand zu spielen. Oh ja, den brauchte ich jetzt auch unbedingt, Whiskey!

,,Du hast dich nicht verändert! Immer noch so wie vorgestern!" Kam die Antwort. Ohne es zu zugeben zu wollen, schmerzte mein Herz kurz.

Arrogant hob ich mein Kinn und lehnte mich leicht zurück. Blickte zu dem Glas in Johnnys Händen. Meine Finger fingen an zu kribbeln, als ich daran dachte ebenso ein Glas in der Hand zu halten.

,,Und immer noch so alkoholsüchtig! Ich frage mich wie dich jemals jemand attraktiv finden könnte!" Ich biss meine Zähne feste zusammen, meine Fingernägel bohrten sich in meine Hand. 

,,Der Junge gestern in der Stadt hat ihr nach gestarrt und ich habe gesehen, wie er kurz davor war zu ihr zugehen!" Überrascht blickte ich zu Lily, während sie mich sanft anlächelte.

,,Es tut mir fast schon leid dich Johnny aufgebrummt zu haben! Du bist so kalt und gemein während du von allen Seiten so lieb behandelt wirst!"

,,Wenn du hergekommen bist, um mich zu beleidigen dann kannst du gleich wieder gehen!" Wütend blickte ich wieder zu meinem Vater und erhob mich aus dem Sofa. Was mich selbst erschreckte war dieser erbarmungslose Ton. So wie man ihn nur aus den Horrorfilmen kannte, wenn der Mörder zu seinem Opfer sprach.

,,Ach du fühlst dich hier schon so zu Hause das du mich aus dem Haus meines Freundes werfen willst? Thena?"

Verdammt er wusste das er mich nicht so nennen sollte!

,,So leid es mir auch tut, ich gebe Athena recht. Die beiden Mädchen sollten jetzt schlafen gehen! Wir sehen uns in ein paar Wochen wieder!" Ich konnte die Fragezeichnen nur so über dem Kopf meines Vaters tanzen sehen.

Mürrisch erhob sich mein Vater, trat auf die Wohnzimmer Türe zu. ,,Nur weil du jetzt nicht mehr bei mir bist, heißt es noch lange nicht das du ab jetzt jeden Tag mit Liebe umgeben sein wirst! Bei dir kommt man damit nicht weiter!" Er kam einige Schritte auf mich zu.

Plötzlich spürte ich einen kräftigen Schlag auf meiner Wange, mit offenem Mund starrte ich ihn an. ,,Überleg dir genau wie du dich in meiner Gegenwart benimmst!"

Meine Wange brannte, genauso wie die Tränen, die nun aus meinen Augen liefen. Ich stand in der Mitte des Raumes und starrte auf den Fleck, auf welchem mein Vater gestanden hatte. Ich konnte mich nicht mehr bewegen, meine Hände zitterten. 

,,Athena?" Sprach Lily vorsichtig und griff nach meiner Hand, zog mich zurück auf das Sofa, in ihre Arme. 

Tränen rannen meine Wange hinab, doch das wollte ich nicht. Ich sperrte meine Gefühle so weit weg, wie es ging, hörte schlagartig auf zu weinen und setzte mich wieder gerade hin, wischte meine Tränen weg. Es gab keinen Grund zu weinen, nicht jetzt!

,,Das hätte ich nie von ihm erwartet!" Ergriff Johnny nach einer langen Pause wieder das Wort. ,,Das hätte ich nie erwartet!" Wiederholte er sich und fuhr sich durch seine Haare. 

Ohne länger nachzudenken, griff ich nach Johnnys Whiskeyglas, schüttete mir dieses Zeug in einem Zug runter und verzog angeekelt das Gesicht.

Kopfschüttelnd nahm Johnny mir das Glas wieder ab. ,,Alkohol ist keine Lösung! Außerdem hast du stricktes Alkohol verbot!" Warnenden sah er mich an, jedoch kümmerte mich das gerade herzlich wenig. 

,,Athena, geh jetzt am besten schlafen! Morgen wird ein besserer Tag!" Meinte Johnny und blickte mich aufmerksam an. 

,,Ob du's glaubst oder nicht, ich bin schon erwachsen!" Ich griff mir kurz an den Kopf, ein kalter Blitz durchzuckte mich, da das Getränk ziemlich kalt gewesen war.

Kopfschüttelnd drückte mich Johnny mit sanfter Gewalt vom Sofa hinauf und Richtung Treppe. ,,Gute Nacht!" Hauchte er mir ins Ohr.

Der Geruch von ihm umgab mich, als ich die Treppe hinauflief und für einen kurzen Augenblick waren jegliche Sorgen vergessen.

In meinem Zimmer ließ ich mich in mein Bett fallen und schloss meine Augen. Das kurze Brennen in meinem Hals und der eklige Geschmack des Whiskeys hatte gutgetan. In letzter Zeit hatte ich an keinen Alkohol mehr gedacht. Aber vielleicht noch ein weiteres Gals Whiskey wäre doch sicher nicht schlimm! Oder?

Aber Johnny hattes mir verboten! Obwohl... Eigentlich durfte ich schon über mich selbst entscheiden, da hatte er nichts dazu zu sagen!

Mit dem Gedanken schlief ich langsam ein.

New Home (Johnny Depp FF)Where stories live. Discover now