Chapter twenty-two

524 36 31
                                    

Schon seit fünf in der Früh hing ich über der Toilette. Langsam hatte ich das Gefühl den ganzen Alkohol los zu sein und stand auf, um mir eine Kopfwehtablette zu schnappen. 

Dann zog ich mich an. Als ich kurz auf mein Handy blickte, fiel mir ein, dass ich mich heute ja eigentlich mit meiner Mutter treffen wollte. 

A: Hey Mum, wir kommen heute so gegen Mittag; Nachmittag

Schrieb ich ihr und warf das Handy aufs Bett. Meine Kopfschmerzen musste ich einfach aushalten! Ich lief sehr langsam hinab in die Küche. Lily saß am Küchentisch, festumklammert hielt sie ihre Kaffeetasse. Johnny saß ebenfalls am Tisch und schien ihr wohl gerade eine Predigt gehalten zu haben.

Unsicher setzte ich mich neben Lily und schenkte mir etwas Tee ein. 

,,Das gleiche gilt für dich! Ich möchte es nicht noch einmal sehen das ihr zwei, oder auch nur eine von euch, so betrunken hier ins Haus kommt. Wenn das nochmal vorkommt, schlaft ihr draußen!" Eindringlich starrte er mich an, während meine Aufmerksamkeit der Tasse in meiner Hand galt. Vorsichtig nahm ich einen Schluck der heißen Brühe.

,,Fahren wir heute denn zu deiner Mutter?" Fragte Johnny sanfter und netter. 

,,Ja. Dann müssten wir aber demnächst los. Ich habe geschrieben wir kommen gegen Mittag und wir fahren aber drei Stunden..." Murmelte ich. Endlich begann die Kopfwehtablette ein wenig zu wirken.

,,Okay. Wie lange willst du dortbleiben?" Fragte er. Johnny saß gegenüber von mir und streckte seine Hand aus. Umgriff vorsichtig meine Hände, welche sich an die Teetasse krallten. Ein Blitz durchzuckte meine Finger. 

,,Nur einen Nachmittag", meinte ich und blickte vorsichtig auf, sah in seine wunderschönen, braunen Augen. Aus dem Augenwinkel nahm ich wahr, wie sich Lily trotz ihres Leidens, grinsend aus der Küche schlich.

Er nickte und nahm seine Hand zurück. Noch immer blickte ich ihm in seine Augen. Da ich keinen Grund fand den Blickkontakt zu lösen, nahm ich schnell einen Schluck aus meiner Tasse und blickte wieder in das heiße Wasser. 

Ich blickte wieder auf und sah, wie Johnny grinste. ,,Dann machen wir uns mal für die Fahrt bereit?" So erhob sich Johnny, auch ich stand auf. Er trat neben mich und umarmte mich kurz feste.

Wenn ich ehrlich war, hatte ich nicht damit gerechnet, wodurch ich nur sehr verzögernd seine Umarmung erwiderte. Sein Atme streifte mein Ohr und eine Gänsehaut überkroch mich.

Sanft schob er mich wieder von sich, blickte mir tief in die Augen. Er schien nachzudenken, seine Stirn legte sich in Falten und seine Augen glitzerten. Dann lächelte er mich an und verließ die Küche. 

Kurz bleib ich perplex im Raum stehen. Dann setzte ich mich wieder in Bewegung, packte ein paar Sachen für die dreistündige Fahrt zu meiner Mutter ein und ging dann wieder nach unten.

Die Haustüre stand offen und ich ging heraus. Lily saß bereits hinten im Auto, so stieg ich zu ihr ein und legte den Rucksack vor meine Füße. Tino saß vorne am Lenkrad und wartete bis wir losfahren konnten. Dann kam Johnny endlich mit einer Tasche aus dem Haus und setzte sich nach vorne, vor mir auf den Sitz. 

Schon nach einer Stunde war mir die Autofahrt zu lange und ich begann mich zu langweilen. 

,,Hey Athena!" Lily flüsterte mir zu und beugte sich zu mir hinüber. Fragend blickte ich sie an. ,,Hast du Lust meinen Vater ein wenig zu ärgern?" Sprach sie noch leiser und grinste frech. Nun ebenfalls frech grinsend nickte ich. 

Kurz unterhielten wir uns und kicherten leise immer wieder. Ab und zu warf uns Tino durch den Rückspiegel einen fragenden Blick zu, welchen wir aber ignorierten.

Irgendwann lehnten Lily und ich uns wieder in unsere Sitze zurück. Sie nickte mir zu. Eigentlich war es überhaupt nichts Interessantes was wir besprochen hatten und Langeweile machte eben kreativ. Wenn man das kreativ nennen konnte. 

Vorsichtig streckte ich meine Hand aus und zupfte leicht an einer von Johnnys Haarsträhnen, welche ihm im Nacken hingen. Johnny hob seine Hand, worauf ich meine schnell zurückzog, griff sich an den Nacken und schaut sich kurz zu Lily um, welche ihn nur unschuldig anlächelte und ein Lachen unterdrückte.

Als Johnny wieder nach vorne sah, presste ich mir die Hände auf dem Mund, um nicht laut loszulachen, auch Lily kämpfte damit, keinen Laut von sich zu geben.

Wieder zog ich ihm ganz leicht an einer seiner Haarsträhnen und Johnny räusperte sich kurz bevor er sich wieder zu uns umsah. Mein Blick wanderte nach draußen und ich presste wieder meine Hand auf meinen Mund, um nicht in Gelächter auszubrechen. Er drehte sich wieder nach vorne. 

Ein weiteres Mal streckte ich meine Hand aus. Meine Finger streiften aus Versehen leicht seinen Nacken und plötzlich griff Johnny nach hinten nach meiner Hand. ,,Erwischt! Ich habe dich in der Spieglung meines Fensters gesehen!" Meinte Johnny stolz und blickte sich zu mir um. Meine Hand kribbelte und ich musste einfach grinsen. 

Er ließ meine Hand wieder los und strich sich einmal kurz über seine Haare. ,,Und am besten du hörst damit jetzt auf, oder du bekommst es sowas von zurück!" Knurrte er, jedoch war das Grinsen in seinen Worten deutlich herauszuhören. 

Kichernd sah Lily aus ihrem Fenster, während ich leicht rot anlief.

Nach einer Weile der Stille kramte ich eine Tafelschokolade aus meinem Rucksack und legte Johnny ein Stück Schokolade auf die Schulter. 

Verwirrt drehte er sich zu mir um. ,,Ist dir wirklich so langweilig? Oder bist du den Alkohol von gestern noch nicht ganz los?" Fragte er und musste lachen. 

Er nahm die Schokolade von seiner Schulter und sah sie einen Augenblick lang an. Dann schob er sie sich in den Mund und schloss genüsslich seine Augen. Mein Bauch begann zu kribbeln als er langsam das Stück Schokolade auf seiner Zunge zergehen ließ. 

Er streckte seine Hand zu mir nach hinten aus. Ich legte ihm noch ein Stück Schokolade in die Hand und beobachtete ihn wie hypnotisiert, als er auch diese genüsslich aß. 

Die Langweile machte wohl wirklich verrückt. Diese letzten Tage waren verrückt. Es war verrückt was ich getan oder gesagt hatte. Es war alles so unnötig gewesen und ich hätte so vieles auch seinlassen können. Doch ich hatte es nicht. Hatte Unsinn geredet oder gesagt oder eben getan. Was jetzt keinesfalls mit falschdenken verbunden sein sollte!

Das Auto hielt auf einem gut be parkten Parkplatz. Tino öffnete Johnny die Türe, und dann Lilys. Johnny hatte sich einen Hut so wie eine Sonnenbrille aufgesetzt. Er öffnete mir meine Türe. 

,,Noch nicht aussteigen!" Er gab mir eine Sonnenbrille und einen Schal. ,,Damit vielleicht nicht gleich die Öffentlichkeit weiß, wie du aussiehst. Das wird sie schon noch früh genug erfahren."


New Home (Johnny Depp FF)Onde histórias criam vida. Descubra agora