Chapter fifty-three

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Ich hatte keine Ahnung wie lange ich schweigend und noch immer den einen Wein trinkend in der kleinen Kammer saß. Mein Handyakku war leer und ich trug keine Uhr. Johnny traute ich mich nicht nach der Uhrzeit zu fragen. 

Mein Rücken und Hintern tat weh vom auf dem Boden Sitzen. Das Einzige, was ich noch wollte, war aus dieser Kammer rauszukommen. 

Irgendwann stellte ich das Glas in meiner Hand ab und blickte mich in der Kammer um. Meine Neugier der Langeweile wurde geweckt, als ich eine braune Kiste entdeckte. Im Normalfall hätte ich sie wohl einfach ignoriert. 

Sie stand auf einem Regal hinter Johnny, wodurch ich natürlich nicht an sie herankam. 

Johnny räusperte sich und ich merkte das ich ihn wohl etwas länger angesehen hatte. Wie schade das er nicht wegrennen konnte. Ich verdrehte meine Augen, als vor der Kammer Schritte erklangen. 

,,Lily?" Fragte ich nach. 

,,Was denn?" Kam es zurück. 

,,Kann ich mein Handyladekabel haben?" Fragte ich weiter. 

,,Brauch Dad auch seins?" 

,,Gerne", kam es von Johnny zurück. 

Nicht lange später wurde die Tür einen Spaltbreit geöffnet und die Ladekabel landeten auf den Boden, bevor Lily schnell die Türe wieder absperrte. Ich griff nach dem Ladekabel und steckte es in die Steckdose, um mein Handy aufzuladen.

Als es ein wenig aufgeladen war schaltete ich es ein. Ich ging auf Spotify und machte meine Playlist an, mir war es in dem Moment ziemlich egal, ob es für Johnny in Ordnung war. Immerhin hatte ich keinen Platz, wo ich mich hin verkriechen konnte, und ich hatte keine Kopfhörer.

,,Okay Athena. Du willst genauso sehr wie ich aus dieser Kammer raus", überrascht blickte ich auf, als Johnny mit mir zu reden begann. ,,Wir haben die Möglichkeit so zu tun als wäre alles wieder gut", er legte seine Stirn in Falten. 

Leise musste ich auflachen und schüttelte meinen Kopf. Seufzend vergrub ich ihn in meinen Händen. ,,Johnny, ich möchte aber nicht so tun als wäre alles wieder gut. Entweder es ist wieder alles gut, oder wir lassen es einfach sein. Ich packe meine Sachen und suche mir eine Wohnung oder so was", gab ich zurück. ,,Wir können Lily ja sagen, dass das hier nichts mehr wird, dann muss sie damit klarkommen. Aber bitte, ich will nicht so tun!" 

Johnny atmete lautstark aus. ,,Okay, dann sagen wir ihr, dass das nichts mehr wird!"

Ruckartig schoss mein Kopf in die Höhe. Ich hatte es eigentlich nicht so ernst gemeint. ,,Was willst du noch tun? Mein Herz hast du schon gebrochen! Willst du jetzt auch noch das ich verschwinde damit du deiner Ruhe vor dem lästigen, kleinen Mädchen hast? Weißt du ich habe die Schnauze voll davon!" So stand ich auf. ,,Lily mach diese verdammte Tür auf." 

Es kam keine Antwort und ich spürte wie sich in mir Wut und Frust zusammenbrauten und ich eine ziemlich große Lust hatte, Gegenstände durch den Raum zu werfen. ,,Lily!" Rief ich wieder. 

Wütend auf Johnny und Lily und traurig das ich es nicht schaffte irgendwelche Menschen für immer bei mir zu haben kickte ich gegen das Weinregal, welches gefährlich zu wanken begann. Drei Flaschen fielen heraus und brachen auf dem Boden. Eine rote Pfütze bildete sich auf dem Boden und überall im Raum lagen Scherben umher.

Ich hörte Johnny neben mir seufzen, während er mit seinem Schuh einige Scherben beiseite kickte. ,,Athena komm runter!" Murmelte er und griff nach einem Lappen, der an einem Schrank hing. 

,,Ich soll runterkommen? Weißt du wie viele Gefühle sich seit Tagen in meinem inneren abspielen? Weißt du wie oft ich kurz davor war zu heulen, es aber irgendwie nicht konnte? Weißt du wie oft ich kurz davor war meine Koffer zu packen?" Ich wollte ruhig klingen, aber meine Stimme wurde immer lauter. 

Der viel zu attraktive Mann neben mir, atmete tief durch. ,,Ich weiß das es dir scheiße geht. Mir geht es doch auch nicht gut. Vielleicht war es nicht das Richtige mit dir Schluss zu machen, aber-"

,,Nein es war nicht das Richtige mit mir Schluss zu machen. Du warst einfach zu feige mit mir zu reden und mir zu sagen was passiert ist. Du warst zu ängstlich, um über deinen Fehler hinweg zu sehen. Ich habe dir doch wegen dieser komischen Frau schon längst vergeben, aber du willst nicht zu lassen, auch nur zu denken, dass mir das inzwischen schon egal sein könnte. Weißt du eigentlich, was du mir mit deiner verdammten Situation antust? Arschloch!" Meine Wut wurde langsam immer weniger und ich kam wieder runter. Schnell atmete ich tief durch. 

,,Okay, ja du hast Recht. Ich habe geurteilt, bevor du mir überhaupt sagen konntest, wie du zu dieser Sache stehst!" Gab Johnny endlich zu. ,,Es tut mir leid!"

Langsam bildete sich ein freudiges Kribbeln in mir aus. Kurz blieb ich still. ,,Und mir tut es leid, dass ich nicht den Mut hatte dich anzusprechen!" Lächelte ich und war so erleichtert, dass diese Anspannung für ein paar Augenblicke von uns gefallen war. ,,Sind wir jetzt noch Freunde?" Fragte ich nach, wobei 9ch wieder ein unsicheres Ziehen in mir spürte. 

,,Na ja. Jetzt wo wir das geklärt hätten... Ich meine, falls du noch wollen würdest... Ich würde mich auch zusammenraufen und versuchen das so etwas ja nicht mehr vorkommt... Also würdest du nochmal mit mir zusammen sein?" Hoffnung schimmerte in seinen Augen. 

,,Natürlich", das Grinsen, welches sich nun auf meinen Lippen bildete, konnte ich nicht mehr zurückhalten.

Er nahm meinen Arm und zog mich zu sich auf den Schoß. Sanft legte er seine Lippen auf meine und drückte mich feste an sich. Als er seinen Mund wieder von dem meinem nahm blickte er mich lächelnd an.

,,Und jetzt schauen wir, wie wir hier rauskommen!" Lächelte er und stand auf, ließ mich aber nicht mehr los. So als könnte ich plötzlich wieder davonrennen. ,,Lily!" Rief Johnny. 

,,Was ist los Dad?" Kam es unschuldig von seiner Tochter zurück. 

,,Könntest du uns jetzt bitte rauslassen. Ich denke es ist wieder alles gut", murmelte er gerade noch laut genug das sie es verstehen konnte. 

,,Na geht doch! Die Türe wurde geöffnet und Lily blickte zufrieden zwischen uns hin und her. ,,Ich hoffe Dad, du leidest jetzt nicht mehr an dieser schlechten Laune!"  

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