Freundinnen... Kapitel: 69

44 3 4
                                    

Plötzlich in Danganronpa
Kapitel 69: Freundinnen...

Ich lief die Treppe wieder herauf, um so den hinteren Teil des Schulhofs wieder zu verlassen. Oben
angekommen, lief ich beinah in Miu herein. Die ultimative Erfinderin zischte gereizt: "Pass gefälligst
auf, wo du hinläufst du Trampel!"

„Miu..." Ich hatte wirklich kein Glück, gleich ihr wieder über den Weg zu laufen. Noch dazu schien sie in Streitlaune.

„Hier treibst du dich also herum", stellte sie überflüssiger Weise fest: „Was auch immer du Flachbrust vorhattest, vergiss es und komm mit mir! Ich werde dir meine neue Erfindung vorführen!", forderte sie dreist, nachdem sie mich ein weiteres Mal beleidigt hatte.

Ich runzelte nur die Stirn. Ich hatte wirklich keine Lust auf ihre Sperenzchen. Daher machte ich Anstalten mich gleich wieder von ihr abzuwenden: „Daran habe ich keine Interesse", antwortete ich kühl.
Das letzte Mal hatte mir gereicht. Sie würde nur wieder über mich herziehen. Auch, wenn ich mich kurz nachdem sie mich aus ihrem Labor geworfen hatte, noch schlecht für meinen Ausbruch und die harten Worte fühlte, so wusste ich eigentlich, dass ich richtig gehandelt hatte. Ich musste Grenzen setzen, wenn ich nicht weiter von ihr herumgeschubst werden wollte.

„H-Hey, jetzt warte doch mal!", stammelte sie überfordert, als ich schon an ihr vorbei war. Dabei klang sie auf einmal sehr verunsichert: „Jetzt, da ich dich endlich gefunden habe, kannst du nicht einfach wieder weglaufen. Du musst dir meine neue Erfindung ansehen. Ich... ich habe die ganze Nacht daran gearbeitet. Also musst du sie dir ansehen! ... Bitte..."

Ich hielt darauf wirklich inne und drehte mich vorsichtig um. Wie gekrängt schaute die Blondine auf den Boden. Prüfend musterte ich sie. Tatsächlich zierten leicht dunkle Ringe ihre Augenlieder: „Du bittest mich?"

„Du hast doch gehört, was ich gesagt habe?!" Schon wieder verärgert riss sie die Arme empor, ehe sie schon wieder einzuknicken schien, als sie meinen immer noch skeptischen Blick begegnete und so ihren Fehler bemerkte: „... Du warst schließlich diejenige, die gesagt hat, dass ich das tun soll... Also musst du es dir ansehen..."

„Ich habe gesagt, dass du was tun sollst?" Nun war ich verwirrt.

„E-ernsthaft?! Nach allem tust du so unschuldig?" Sie schien kurz tatsächlich fassungslos, bis erneut ein Schwall Ärger hinzu floss: „Du warst diejenige, die sich erdreisten hat, meine Arbeit zu kritisieren. Verfickt nochmal! ... Ich habe dein Geschwafel als Inspiration genutzt! Also komm gefälligst mit in mein Labor, damit du sehen kannst, dass du unrecht hast!" Ihre Stimmungsschwankungen waren schlimmer denn je.

Daher wehte also der Wind... Dann zeigte sie tatsächlich Einsicht? Dieser Gedanke schien bezogen auf Miu absurd, dennoch... Einen Moment schaute ich sie einfach nur an.
Sollte ich es wagen?
In diesem Fall wäre es das letzte Mal.
„Na gut. Ich werde sie mir ansehen", gab ich schließlich eine positive Antwort.
Darauf machte ich einen Schritt nach vorn. Eine letzte Chance, dachte ich.

„Na endlich", antwortete sie entnervt und setzte sich in Bewegung. Und damit folgte ich ihr. Das unwohl Gefühl, was mich dabei überkam, konnte ich jedoch nicht vollständig abschütteln.

Knapp zwei Minuten später, standen wir beide in ihrem Labor. Vorsichtig sah ich mich um, um zu sehen, ob sich etwas verändert hatte. Ob irgendwas Auffälliges hinzugekommen war, aber Fehlanzeige. Ein paar Dinge waren verstellt worden und einige Werkzeuge und anderes Equipment langen herum, jedoch entdeckte ich keine neu Apparatur, bei welcher es sich um jene Erfindung handeln könnte.

Miu schritt zielstrebig auf eine Ablage zu, auf welcher auch einiges Werkzeug lag. Nun wieder mit einem selbstbewussten Lächeln drehte sie sich zu mir herum: „Hah! Nun werde ich dir beweisen, wie weit die Mobilität meines Genies wirklich reicht! Ich präsentiere hier die Lösung für sämtliche deiner ach so tollen Probleme! Für ein Genie, wie mich ein Kinderspiel, das hier zu entwerfen! Beinah hatte ich Langeweile!"
Sie griff nach einem kleineren, pinken Gegenstand, der sich bislang unscheinbar zwischen dem Werkzeugen fand und hielt ihn mir stolz vor die Nase: „Sehe und staune! Ich weiß, ich bin ein verficktes Genie!"

Plötzlich in Danganronpa Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt