Die Ruhe vor dem Sturm Kapitel: 5

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Plötzlich in Danganronpa
*Kapitel 5 Die Ruhe vor dem Sturm

Da stand ich nun mitten im Flur des Wohnheimes. Von hier aus konnte ich einige Türen sehen, an denen jeweils ein kleines Bildchen angebracht war, welche wohl uns Schüler gleichen sollten. Das mussten unsere Zimmer sein! Es gab Räume im Erdgeschoss und im ersten Stock, die man über zwei Treppen erreichen konnte. Auf der einen Seite die Zimmer der Jungen und gegenüber die Seite für die der Mädchen. Wenn man sich die verschiedenen Zimmertüren genau ansah, bemerkte man, dass die Zahl der Mädchen ungerade war. Es gab auf ihrer Seite genau neun Türen, fünf im Erdgeschoss und vier darüber. Gegenüber gab es sowohl im Erdgeschoss als auch auf der ersten Etage nur vier Zimmer.
Die Tür zu viel stach irgendwie heraus, aber vielleicht tat sie das auch nur, weil ich wusste, dass sie zu viel war. Immerhin sollte ich eigentlich nicht hier sein. Sie mussten das extra noch aufgebaut haben. Nach unserem ersten Treffen in der Sporthalle, bei dem sie mich bemerkten. Wie hatten sie das nur so schnell hinbekommen? Ich meinte, ein weiteres Zimmer zu bauen, war schon ein ziemlicher Aufwand.

Auf einmal öffnete sich eine der Türen, im ersten Stock oberhalb der Mädchenseite. Und heraus kam eine junge Frau in einem schwarzen Kleid. Kein glamouröses Kleid, welches man nur zu besonderen Anlässen trug, auch kein Kleid, was man im normalen Alltag anziehen würde, nein es war ein formelles, aber trotzdem einfaches Kleid. Ihr ganzes Outfit strahlte Ordnung und Disziplin aus. Es war die Kleidung, wie die einer Bediensteten oder eher die eines Hausmädchens, nur wirkte sie und die Person, die sie trug, nicht einfach gestrickt, sondern hatten zusammen eine Präsens, die Eindruck schindete und Respekt zum Ausdruck brachte.

Die neue Schülerin hatte graues, kurzes Haar, von dem ein Teil das linke Auge beinah überdeckte. Außerdem trug auch sie einen Haarreif in Schwarz. Mal abgesehen davon, fielen mir ihre grünen Augen und ebenfalls schwarzen Handschuhe auf.

Sie schloss die Zimmertür hinter sich und kam die Treppenstufen zu mir herunter: „Guten Tag, noch eine weitere Schülerin...",
setzte sie an und lächelte freundlich. Dabei verschränkte sie die Arme vor ihrem Bauch und nickte mir zu. So sah sie wirklich genau so aus, wie eine Bedienstete, die zum Beispiel einem Königshaus diente. Normalerweise kannte man so etwas nur noch aus Geschichtsfilmen und Theateraufführung. Sie wirkte so elegant und diszipliniert, es war ihre ganze Haltung und Art.
„H-hallo", grüßte ich sie schnell und schüchtern zurück.

„So sehr ich auch darüber nachdenke, ich kann einfach kein Motiv finden", fuhr sie danach plötzlich fort.

Kein Motiv?! Meinte sie etwa den Grund für das Ganze hier?
„Um siebzehn ultimativ begabte Jugendliche zu entführen und festzuhalten, bräuchte man nicht so ein großes Gebäude. Also was sind deren Ziele dahinter?" Nachdenklich legte sie einen Finger an die Lippen.

Das Motiv für das Killing-Game in Danganronpa: In den ersten beiden Teilen wollte Junko Enoshima damit Verzweiflung über die Menschen bringen. Aber war das hier auch der Fall? Ich hatte es bislang nicht für wichtig gehalten, mir darüber Gedanken zu machen. Jedoch nun war ich hier...und nun musste ich mich zwangsläufig damit auseinandersetzen. Das war ohne Zweifel eine äußerst wichtige Frage.

„Mhhh, ich habe keine Ahnung", antwortete ich ihr leise seufzend.

„Nun denn, gestatte es mir, mich vorzustellen. Ich bin Kirumi Tojo, die ultimative Maid. Lass es mich wissen, wenn du meine Dienste benötigst." Sie gab ihre nachdenkliche Haltung auf, um sich mir ordnungsgemäß vorzustellen...

„Yuki Yamamoto." Ich lächelte.
Sie nickte nur: „Freut mich, deine Bekanntschaft zu machen."

Ich beschloss, die Sache mit meiner Talentlosigkeit bzw. meiner angeblichen Amnesie besser noch hinzuzufügen: „Was mein Talent betrifft, ich kann mich leider momentan nicht daran erinnern..." Ich flüsterte fast schon, aber sie schien es gehört zu haben.

Plötzlich in Danganronpa Where stories live. Discover now