Scheinheiligkeiten Kapitel: 53

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Plötzlich in Danganronpa

Kapitel 53: Scheinheiligkeiten

"Könnte es sein, dass diese Kratzer von dem Seil stammen", überlegte Kaito. Ich jedoch, nun wieder gedanklich vollständig anwesend im Geschehen, war mir nicht ganz sicher: "Nein, ich glaube eher, dass es die Handschellen waren, oder?", ich schaute herüber zum Detektiv: "Immerhin waren nicht nur beide Fensterrahmen verkratzt, sondern auch das Waschbecken und die Handschellen selbst." Ich suchte die richtigen Fotos auf meinem Monopad zusammen und präsentierte sie den anderen. Dabei vermied ich es allerdings vor allem Kirumi direkt anzusehen: "M-man könnte sagen, dass uns diese Kratzer den Weg der Leiche in den Tank offenbaren."

"Ja, ich denke auch, dass die Kratzer Teilweise von den Handschellen stammen. Aber die Merkmale oben an den Fensterrahmen sind vermutlich tatsächlich vom Seil, immerhin hatte dies viel Gewicht zu tragen", fügte Shuichi hinzu: "Letztendlich weisen uns aber alle diese Spuren in ein und dieselbe Richtung."

"Dann sind diese Kratzer der Beweis dafür, dass du Ryoma mit einem Seil zum Piranha-Tank in die Sporthalle transportiert hast", fasst Keebo auf und Kirumi starrte auf den Boden.

"Huh? Was ist los Kirumi?", fragte Kokichi unschuldig. Nun setzte er sein kindlich begeistertes Gesicht auf: "Was ist los? Was stimmt nicht? Stimmt etwas nicht? Hey, was ist das Problem? Hey, hey, hey, hey, hey, hey!?"

Auch wenn Kirumi die Schuldige war, war Kokichis erneute Provokation gänzlich unangebracht.

"I-ist Kirumi so still, weil...- Weil es so passiert ist?", stammelte Gonta noch immer fassungslos.

Nun wagte auch ich es sie anzusehen. Das Ergebnis zu dem wir gelangt waren deprimierte mich.

"Bitte antworte uns Kirumi! Shuichi tut das doch nur zu deinem und unserem besten", bat die Aikido-Meisterin.

Einen Moment war es still, bis Kirumi leise begann zu sprechen: "Wenn es zu meinem besten wäre... dann wäre es so viel einfacher es zu akzeptieren..." Sie zuckte heftig, so als würde sie sich wieder aufraffen: "Aber ich kann das nicht zulassen! Weil ich das *für alle* tun muss!" Sie wurde ungewöhnlich laut, aus ihrer Stimme sprach pure Entschlossenheit: "Ich habe eine Verpflichtung und eine Verantwortung... Ich muss allen dienen und sie beschützen!" Sie verkrampfte sich in ihrer Haltung: "Aus diesem Grund gebe ich mich nicht geschlagen! Sie würden mir nicht verzeihen, wenn ich das tue!"

Ihre Reaktion schockierte mich. *Sie*? Ständig sprach sie vom *Wohle aller*. Erst dachte ich, dass es dabei um uns ging, aber nun war ich mir nicht mehr so sicher. Was bewegte sie zu solch einer Reaktion?

Nach allem, was wir herausgefunden hatten, war sie die Einzige Person, die für den Mord in Frage kam. Vor allem für mich, wegen meinem Traum. Alles passte so gut zusammen, sodass es einfach nicht nur auf einer Angst oder irrsinnigen Halluzination aufbauen konnte. Was mich zu folgender Frage führt. Nämlich, ob ich unterbewusst bereits die ganze Zeit wusste, dass sie es war... Sonst würde der Traum wenig Sinn ergeben, richtig?

Auch, wenn Kirumi aufrichtig klang...

Ich entschied mich dazu, mir zu vertrauen... Oder nein, ich entschied mich dazu Taro zu vertrauen.

Nun ebenfalls verwirrt, wandte sich der Astronaut an die noch immer vor Anspannung zitternde Maid: "Ähm, hey Kirumi. Wer sind diese *alle* von denen du ständig sprichst. Ich habe ein seltsames Gefühl bei der Sache. Es fühlt sich nur so an, als wenn du, wenn du sagst *alle* nicht über uns spricht... Es fühlt sich eher so an, als würdest du über jemanden sprechen, der nicht hier ist."

"...Jemanden der nicht hier ist?", wiederholte Maki.

Erschrocken hielt sich die Maid eine Hand vor den Mund. Und in mir bahnte sich ein ungutes Gefühl an. Natürlich.

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