12. Semesteropening-Party

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„Wie sehe ich aus?", Chiara drehte sich ein Mal um die eigene Achse, was ihr rotes Sommerkleid zum Drehen brachte. Ihre Haare hatte sie geglättet. Den Look hatte sie mit einem dezenten Augen-Make-Up abgerundet, welches durch einen roten Lippenstift ergänzt wurde, der den Farbton ihres Kleids auf die Nuance genau traf.

„Unfassbar gut.", gestand ich ihr lächelnd ein. „Wäre ich ein Singlestudent würde ich mich an dich ranschmeißen."

„Diesen Effekt wollte ich. Danke.", sie nickte zufrieden, während sie einen letzten prüfenden Blick in den Spiegel warf.

Ich hatte Chiara gestern Abend noch von der Semesteropening-Party der Uni erzählt. Natürlich war sie sofort Feuer und Flamme meine Begleitung zu sein. Da musste ich nicht einmal meine Überzeugungskräfte rausholen und die Karte mit den gut aussehenden Studenten oder den billigen Getränken ausspielen. Sie hatte sofort zugesagt, weshalb wir uns soeben in meinem Zimmer des Studentenwohnheims befanden, zum Vorglühen.

„Und du willst das anlassen?", Chiara deutete mit ihrem Zeigefnger auf mich.

„Wieso?", verwirrt schaute ich an mir herunter. „Was stimmt damit nicht?"

Ich trug ein weißes, schlichtes Top und eine etwas weitere, hoch geschnittene Stoffhose, die ich mit meinen abgetragenen Converse ergänzte. Meine Haare hatte ich gewellt, so dass sie mir sanft über die Schultern fielen und mir bis zu den Brüsten reichten.

„Ich weiß nicht, das ist deine erste Uniparty. Da könnten wir auch auf etwas transparenteres oder etwas mit Spitze aufrüsten?", überlegend trat sie vor meinen Kleiderschrank.

Ich hingegen atmete tief auf. Es war nur eine Uniparty auf dem Campus. Ich fand meine Klamotten ziemlich passend. Leger aber nicht zu leger.

„Ah...", Chiara hatte wohl etwas ausfindig gemacht, denn just diesem Moment zog sie ein weißes kurz geschnittenes Shirt mit Ärmeln aus Spitze aus meinem Schrank: „Das!", erwartungsvoll hielt sie es hoch und blickte mich flehend an.

Natürlich konnte ich mir kein Augenrollen verkneifen.

Es wäre nicht Chiara, wenn sie nicht mindestens ein Teil meines Outfits ändern wollen würde. Sie war diesbezüglich einfach etwas extravaganter und mutiger. Dennoch musste ich ihr eingestehen, dass das Shirt fantastisch zur Hose passen würde. Ich hatte gar nicht mehr auf dem Schirm, dass ich es im Schrank hatte.

„Na gut.", gab ich nach und tauschte das schlichte Top gegen das Shirt aus Spitze.

„Und? Besser?", ich drehte mich posierend im Kreis und streckte stolz die Arme aus.

„Viel besser.", pflichtete Chiara mir bei und reichte mir die Flasche Sekt, aus der sie soeben noch einen Schluck genippt hatte.

Daraufhin setzte ich die Öffnung an und trank den letzten Schluck in einem kräftigen Zug aus.

„Wir sehen fabelhaft aus!", meine beste Freundin drehte uns zum Spiegel und betrachtete uns begeistert.

„Da kann ich dir nur widerwortslos zustimmen!"

„Haben wir alles?", hakte sie nach und kramte in ihrer schwarzen Umhängetasche herum.

Daraufhin checkte ich meine kleine Tasche.

„Alles da!", bestätigte ich nickend und fuhr mir noch einmal durch meine langen, schwarz-braunen Haare.

„Bei mir auch.", freudig verschloss Chiara die Tasche und hing sie über ihre Schulter.

„Na dann...", ich öffnete die Tür meines Zimmers. „... bitte nach Ihnen.", winkte ich sie zuvorkommend hindurch.

„Vielen Dank, Miss Garcia."

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