-Kapitel 52-

1.2K 83 30
                                    

-Erens Sicht-

Levi zog sich das Kondom über sein Glied und rieb es mit Gleitgel ein, ehe er sich über mir positionierte und langsam in mich eindrang. Ich schloss meine Augen und ließ es über mich ergehen, da es nichts gab, was ich dagegen tun könnte.

Levi griff mit einer Hand fest um meinen Arm, an dem sich die Schnittwunden des Skalpells befanden. Ich wollte laut aufschreien, doch der Knebel in meinem Mund hinderte mich daran.

Tränen liefen mir über mein Gesicht auf das Kissen, während ich meine Fingernägel fest in das Bettlaken krallte.

Levi stoppte.

Zögerlich blickte nach hinten. Levi streifte sich das Kondom ab und zog sich seine Hose wieder an.

,,Setzt dich hin", befahl er, woraufhin ich mich mit letzter Kraft von der Matratze drückte und mich hinsetzte. Ich fühlte mich so schwach.

Levi beugte sich zu mir und zog mir den Knebel aus, welcher voller Speichel war. Er legte es auf die Matratze und löste dann das Seil von meinen Handgelenken. ,,Deine Haut ist ganz rot", sagte Levi mit einem Grinsen und fuhr mit einem Finger über die Stellen, um die er das Seil gelegt hatte.

,,Und deine Hände zittern", setzte er noch an, woraufhin ich versuchte, sie still zu halten, was nicht sonderlich gut funktionierte. Daraufhin nahm Levi meine Hände in seine und strich mit seinen Daumen sanft über meine Handrücken, was das Zittern meiner Hände minderte. ,,Sag mir, wem du gehörst", hauchte Levi plötzlich.

Ich sollte was?!

,,Ich warte", sagte Levi. ,,I-ich gehöre E-Euch, mein H-herr", brachte ich mit zittriger Stimme hervor. Levi ließ von meinen Händen ab und packte mit einer Hand grob mein Gesicht. ,,Das nächste Mal antwortest du deinem Herren sofort", zischte Levi, während er mir mit seinen kalten Augen in meine blickte. Ich hatte Angst vor ihm, vor meinem Herren.

,,Verschwinde aus meinem Bett." Ich nickte und begab mich zu meinem Schlafplatz, um mir meine Kleidung wieder anzuziehen und mich hinzulegen. Levi räumte alles auf und machte dann das Licht aus, sodass ich von der Dunkelheit umhüllt wurde.

Ich legte meine Arme um meinen Oberkörper und zog meine Beine dicht an mich heran. Ich fühlte mich dreckig, benutzt und wertlos. Levi gefiel es, mich zu demütigen und mir Schmerzen zuzufügen, weil ihm meine Qualen Freude bereiteten. Aber bald würde das alles ein Ende haben.

Meine Augen fielen vor Erschöpfung zu und ich schlief ein.

...

Am nächsten Morgen wurde ich vom Sonnenlicht wach, das durch das Fenster schien und den Raum erhellte. Ich setzte mich auf und schaute umher; Levi war nicht da. Stattdessen fand frische Kleidung und ein Tablett mit Essen neben mir.

Ich nahm die Kleidung und verschwand mit dieser im Bad, um mich dort fertig zu machen. Als ich mich vor das Waschbecken stellte und mir mein Gesicht wusch, sah ich im Spiegel, dass ein Verband um meinem Arm lag. War das Levi gewesen?

Ich lachte auf.

Erst bereitete er mir qualvolle Schmerzen und dann kümmerte er sich um mich, als würde ihm das, was er getan hatte, leid tun. Ob er sich auch um mich gekümmert hätte, wenn ich dieser Isabel nicht ähnlich sehen würde? Wohl kaum.

Wie gern ich auch wissen wollte, was genau es mit dieser Frau auf sich hatte, würde ich das wohl nie erfahren.

Ich zog mir die frische Kleidung an und warf die dreckige Kleidung in den Wäschekorb, ehe ich mich auf den Boden meines Schlafplatzes setzte und Levis Bett anstarrte. Levi war nicht da, ich könnte die Drogen aus der Matratze hervorholen und mich umbringen.

Aber das musste noch warten.

Ich wollte noch mit Jean und Armin sprechen oder zumindest mit einem der beiden. Mir war vergangene Nacht nämlich eine Möglichkeit in den Sinn gekommen, wie die beiden abhauen und ein normales Leben führen könnten.

Ich war mir sicher, dass die beiden meiner Idee nachgehen würden. Immerhin hatte Jean mir selbst gesagt, dass er von hier verschwinden würde, wenn er die Möglichkeit dazu hätte und er würde Armin wohl kaum alleine hier zurücklassen.

Armin selbst quälte sich seit Jahren mit Erwin und war nicht freiwillig hier im Hauptquartier. Zudem verheimlichten Jean und er ihre Beziehung vor Erwin und lebten mit dem Risiko, jeder Zeit von ihm erwischt zu werden. Ich wollte mir nicht ausmalen, was passieren würde, wenn Erwin das mit ihrer Beziehung tatsächlich herausfand.

Ich wollte Armin und Jean helfen, obwohl ich mir selbst nicht helfen konnte und mit dem Gewissen sterben, zwei Menschen ein glückliches Leben ermöglicht zu haben.

Ich stand wieder vom Boden auf und ging auf die Zimmertür zu, ehe ich nach den Klinke griff und sie nach unten drückte, doch die Tür ließ sich nicht öffnen. Levi hatte sie abgeschlossen... mist.

__________

War/ist bei jemandem im Ort Hochwasser? :/

Der Keller einer Bekannten ist überschwemmt, aber sonst ist nichts schlimmeres passiert.

Be mine [Ereri/Riren]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt