-Kapitel 49-

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-Erens Sicht-

,,Steh auf", befahl Levi, als er wieder in sein Zimmer kam und die Tür hinter sich schloss. Er war im Esszimmer gewesen und hatte dort gefrühstückt, aber aus irgendeinem Grund hatte er mich dieses Mal hier gelassen und nicht mitgenommen.

Ich stand vom Boden auf und legte das Kissen und die Decke ordentlich auf Levis Bett, ehe ich mich zu ihm wandte. Levi hielt ein Tablett mit Essen in der Hand, das er dann auf den Wohnzimmertisch stellte.

Danach setzte er sich auf die Couch und winkte mich zu sich, woraufhin ich zu ihm ging und mich ebenfalls auf die Couch niederließ. ,,Iss etwas", sagte er. ,,Ich habe keinen Hunger... mein Herr", erwiderte ich daraufhin, doch den Schwarzhaarigen schien das nicht zu interessieren. ,,Tch, hast du was an den Ohren? Ich weiß, dass du nichts gegessen hast, als ich weg war."

Gerade als ich nach dem Tablett greifen wollte, um dieses auf meinen Schoß abzulegen, ging die Zimmertür auf. Es war Kenny. ,,Was machst du hier?", zischte Levi, während sein Blick sich verfinsterte. ,,Oiii Levi, wo bleibt denn dein respektvoller Umgang mit deinem Onkel?"

,,Tch", gab Levi lediglich von sich. ,,Ich habe von deinem neuen Besitz gehört und wie es aussieht, hälst du ihn wirklich in deinem Zimmer", sagte Kenny, während er auf mich zukam, ,,sonst sperrst du sie in einen Raum im Untergeschoss und gibst ihnen kaum etwas zu essen; du behandelst sie wie Objekte."

Kennys Blick lag ganz auf mir. ,,Wie heißt du?", fragte er mich, als er vor mir zum Stehen kam. ,,Eren", gab ich ihm als Antwort. ,,Etwa Grishas Sohn, Eren Jäger?", hakte Kenny nach, woraufhin ich nickte. ,,Ich war vor Jahren ein Patient deines Vaters gewesen. Ihm war die Gesundheit der Menschen viel wichtiger als Geld", erzählte mir Kenny, womit er auch Recht hatte.

Shiganshina war schon immer der ärmste Bezirk innerhalb der Mauern gewesen, die Menschen hatten nicht viel Geld. Mein Vater hatte all diejenigen, die die Kosten für Medikamente oder den Arztbesuch nicht aufbringen konnten, kostenlos behandelt.

Als ich meinen Blick hob und Kenny das erste Mal richtig in die Augen sah, weiteten sich seine. Gleich darauf packte er mich und zog mich mit einem Ruck auf die Beine. ,,Deine Augen...", fing er an, während seine dominante Ausstrahlung mich einschüchterte.

,,... sie sehen so aus wie die von Isabel." Isabel? Wer war das? Kenny lachte auf einmal auf und schüttelte dann den Kopf. ,,Ich dachte du hättest dich mit ihrem Tod endlich abgefunden, aber stattdessen besitzt du jetzt eine männliche Kopie von ihr? Wie Armselig."

,,Du weißt ganz genau, dass du ihren Namen nicht in den Mund nehmen sollst", sagte Levi mit dunkler Stimme. Was war hier los? Kenny setzte sich ein provozierendes Grisnen auf. ,,Er trägt keine Verletzungen auf der Haut. Hat er dich etwa weich werden lassen, Levi?", fragte er, ohne eine wirkliche Antwort auf seine Frage zu erwarten.

Kenny zog mich näher zu sich heran. Dann legte er seine Hand auf meine Schulter und fuhr mit dieser ganz langsam meinen Arm herab. Ich wollte nicht, dass er mich berührte. ,,Dir war es gleichgültig, dass mir deine Vorgänger von Eren ab und zu Gesellschaft leisteten, also wäre es sicherlich kein Problem, wenn ich mir Eren mal ausleihen wür-"

Kenny verstummte. Levi war von der Couch aufgestanden und hatte Kennys Handgelenk gepackt, damit er mich nicht mehr berühren konnte. ,,Fass ihn noch einmal so an und ich bringe dich um", drohte ihm der Schwarzhaarige, doch das ließ Kennys Grinsen nur noch breiter werden. ,,Wir wissen beide, dass du mir niemals in den Rücken fallen würdest, oder etwa nicht, Levi?"

Levi zögerte kurz, aber ließ Kenny dann los. Ich hätte nicht gedacht, dass es eine Person gab, der sich Levi unterordnen würde. ,,Du hast es kaum ertragen können, wenn Isabel einen Mann auch nur angesehen hat. Bei dem Kleinen hier ist es nicht anders. Du willst, dass er nur dir gehört, egal auf welcher Weise."

Ich sah zu Levi. Seine Augen spiegelten nicht nur eine ernome Wut wieder, sondern auch etwas, das ich noch nie bei ihm gesehen hatte... tiefe Trauer. ,,An deiner Stelle würde ich auf den Kleinen acht geben, denn so wie er aussieht...", Kenny stoppte promt und schüttelte dann den Kopf, ,,wie auch immer, ich muss noch zu Erwin. Wir sehen uns, Levi."

Damit wandte Kenny sich von uns ab und verließ das Zimmer. ,,Wenn du nichts essen willst, dann geh ins Labor, Hanji will, dass du Armin etwas Arbeit abnimmst", sagte Levi. ,,Seid Ihr Euch denn sicher, dass Ihr mich nicht hier benötigt, H-herr?", hakte ich nach. Wollte Levi denn nicht seine Wut an mir auslassen? Dass er mich wegschickte, sah ihm nicht ähnlich.

Ehe ich mich versah, packte Levi mich am Kragen und zog mich zu sich runter. ,,Das ist das zweite Mal heute, dass du meinen Befehlen nicht sofort nachgehst", sagte Levi mit einem drohenden Unterton und stieß mich dann so fest von sich, dass ich mein Gleichgewicht verlor und mit dem Rücken hart auf den Boden knallte.

,,Geh mir aus den Augen!", zischte der Schwarzhaarige, während er auf mich herabblickte. ,,J-ja, mein Herr. Das k-kommt nicht wieder vor. Es tut mir l-leid", erwiderte ich mit zittriger Stimme, ehe ich vom Boden aufstand und mit gesenktem Kopf aus dem Raum ging.

Das, was Kenny gesagt hatte, musste Levi sehr getroffen haben. Wer auch immer diese Isabel war, sie war Levi wohl sehr wichtig gewesen. Aber das war nicht alles: Ich diente als eine Art Ersatz für sie, weil ich ihr scheinbar ähnlich sah. Das erklärte zum Teil auch, weshalb Levi mich nicht getötet hatte, als wir auf den Trümmern der alten Firma gestanden hatten.

Der Hauptgrund war vermutlich der, dass ich ihn Mörder genannt hatte. Denn erst dann hatte er seine Waffe weggelegt. Ich fragte mich, was dieses Wort in ihm ausgelöst hatte und was passiert wäre, wenn ich ihn nicht als einen Mörder bezeichnen hätte.

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Läuft bei mir mit dem Schreiben ahahhah

Ich will diese Geschichte zu Ende bringen, bevor ich in 3 Wochen an den Strand fahre. Denn danach will ich das erste Kapitel der Mpreg-Ereri FF veröffentlichen :))

Be mine [Ereri/Riren]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt