-Kapitel 45-

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-Levis Sicht-

...

,,Die Sonne geht unter, wir brechen auf", sagte ich und so teilten wir uns in zwei Gruppen auf, ehe wir die Sporthalle verließen und uns auf den Weg zur Hauptstadt machten.

Die erste Gruppe führte ich. Wir begaben uns in die Kanalisation, denn laut dem Bauplan, welcher in den gestohlenen Daten von Eren zu finden war, führte die Kanalisation zum Gefängnis. Und so sehr ich diesen Teil des Plans hasste, war das der einfachste und unauffälligste Weg, in das Gefängnis reinzukommen.

Die zweite Gruppe hatte ich Erwin überlassen. Sie begaben sich oberirdisch nach Mitras. Ihre Aufgaben waren es, Militärpolizisten oberhalb der Hauptstadt im Auge zu behalten, Geiseln zu nehmen und als Verstärkung zu dienen, falls dort unten nicht alles nach Plan verlief.

Das Gute an der Sache war, dass die Militärpolizei keine auffälligen Sicherheitsmaßnahmen ergriffen hatte wie beispielsweise das Evakuieren von Menschen, die in der Hauptstadt lebten. Sonst könnten wir das mit den Geiseln vergessen.

Der Grund, weshalb die Militärpolizei solche Maßnahmen nicht ergriffen hatte und lieber ein Risiko einging, war nämlich folgender: Sie waren in dem Glauben, dass wir von dem Gespräch zwischen meinem Sklaven und dem Kommandanten der Militärpolizei nichts wüssten.

Nehmen wir mal an, dem wäre tatsächlich so. Derartige Maßnahmen hätten uns skeptisch werden lassen. Aus dem Grund war fast alles so wie immer, denn die Absicht der Militärpolizei war es, uns in Sicherheit wiegen zu lassen, damit wir keinen Verdacht auf einen Hinterhalt schöpften.

(Hoffe meine Erklärung ist verständlich 😅)

Amüsant, denn wir wussten ganz genau, dass dort unten eine Falle auf uns wartete - vermutlich eine Menge Militärpolizisten, die kein Problem darstellen sollten. Sie würden keinen von uns tötlich verletzten, wenn es nicht sein musste. Immerhin waren ein paar meiner Anhänger nicht einmal volljährig und alles andere als freiwillig bei mir.

Außerdem würden Schlagzeilen wie Militärpolizisten töten Minderjährige für Proteste sorgen, selbst wenn diese Minderjährigen zu mir gehörten und Waffen auf Menschen richteten oder gar töteten.

,,Wir sind in Position, es sind kaum Menschen draußen und von Militärpolizisten sind keine Spur. Sie beobachten uns vermutlich mit sicherem Abstand", hörte ich Erwin durch das Funkgerät sagen. ,,Gut, gib uns zwei Minuten, dann sind wir endlich aus dieser Kanalisation raus", erwiderte ich daraufhin.

,,Bist du so weit, Rico?", fragte ich die junge Frau, die damit beschäftigt war, einen Spalt in der Wand, hinter der das Gefängnis lag, mit Sprengstoff zu füllen und diesen für die Explosion vorzubereiten. ,,Einen Moment noch... okey, jetzt!", rief sie, woraufhin wir alle aus der Gefahrenzone gingen. Es ertönte ein lauter Knall und dunkler Staub wirbelte durch die Luft.

Ich näherte mich dem entstandenen Loch in der Wand und als ich keine Gefahr ausmachen konnte, winkte ich die anderen zu mir. ,,Wir betreten jetzt das Gefängnis", gab ich Erwin über das Funkgerät Bescheid, der mir mit einem 'Okey' antwortete.

Wir teilten uns auf und ich machte mich mit ein paar anderen auf dem Weg zum Zellentrakt, in welchem Kenny hinter Gittern hocken musste. Doch sobald wir diesen betraten, fiel die Tür mit einem Mal zu. Wir saßen in der Falle.

,,Hier spricht Jean. Meine Gruppe befindet sich in der obersten Etage, uns sind weder Insassen noch Militärpolizisten begegnet", teilte mir Kirstein über das Funkgerät mit, ,,aber die Türen, die aus dieser Etage führen, lassen sich nicht mehr öffnen." - ,,Bei uns sieht es nicht anders aus, wir sind im Zellentrakt eingesperrt und dieser ist vollkommen leer. Sorg dafür, da-"

,,Levi Ackerman."

Ich verstummte und sogleich erschien ein Grinsen auf meinen Lippen; das war die Stimme des Kommandanten, Nile Dawk. Seine Stimme ertönte über Lautsprecher, die sich an der Decke befanden.

,,Ich habe alle Insassen inklusive Kenny Ackerman verlegen lassen, er ist nicht hier. Allerdings hängt sein Wohlergehen von eurem Handeln ab", warnte uns der Kommandant vor. ,,Also geht mit erhobenen Händen auf die Knie und ergebt euch", setzte er noch an. Etwas anderes hatte ich auch nicht erwartet.

Warum sollten die ganzen Insassen noch hier sein, wenn die Militärpolizei genau wusste, dass unser Ziel das Gefängnis war, um Kenny zu befreien? An einem anderen Ort war er sicherer als hier im Gefängnis. Nicht schlecht.

,,Der Großteil meiner Anhänger befindet sich in Mitras, ich hätte kein Problem damit, Frauen und Kinder töten zu lassen", sagte ich. ,,Dessen sind wir uns bewusst. Wir sind weit in der Überzahl, ihr werdet aus dieser Stadt nicht so einfach rauskommen", erwiderte der Kommandant und mein Grinsen wurde breiter.

,,Hauptgefreiter", ertönte Jeans Stimme aus dem Funkgerät, er flüsterte. ,,Militärpolizisten sind in unsere Etage gestürmt, sie haben uns in die Kantine gedrängt und uns entwaffnet." ... ,,Wie viele sind bei dir?", hakte ich nach. ,,Mindestens zwanzig und doppelt so viele Militärpolizisten. Im Treppenhaus sind noch viel mehr."

Perfekt.

,,Wartet auf Erwins Zeichen", wies ich lediglich an. Es sollte nicht allzu lange dauern, da das Gefängnis nicht sonderlich groß war; es hatte nur hundert Haftplätze und diese wurden von Menschen belegt, die zu den meist gesuchtesten Verbrechern innerhalb der Mauern zählten.

Die für die Regierung harmlosesten Insassen dieses Gefängnisses waren Mörder wie Annie Leonhart; diese Frau hatte eine fast schon krankhafte Faszination für Blut. Ihr konnten ungefähr fünfzig von vierundsechszig Morden nachgewiesen werden. Ihren ersten Mord an einem Menschen hatte sie mit fünfzehn begangen, davor hatten Mäuse und ihr Hund dran glauben müssen.

Drogenbosse - also Personen mit viel Macht - waren für die Regierung hingegen ein viel größeres Problem als eine krankhafte Mörderin, da sie großen Einfluss hatten und das gefiel der Regierung gar nicht. Darunter fielen auch Kenny und ich, hier unten waren wir von der Außenwelt abgekapselt und machtlos.

,,Deine Anhänger in der oberen Etage sind von Militärpolizisten umgeben, einige in Mitras haben wir ebenfalls entwaffnen können. Ergebt euch, das war meine letzte Warnung!", drohte der Kommandant mit einem tiefen Ton und im nächsten Moment ertönte Erwins Stimme durch das Funkgerät. ,,Noch ein paar Sekunden...", sagte er und gab uns allen damit das Zeichen.

,,Wissen Sie, was der Nachteil an diesem Gefängnis ist, Nile?", fragte ich rhetorisch. ,,Es liegt unter der Erde, alle Räume werden demnach durch Lüftungsanlagen mit frischer Luft versorgt..." Ich richtete meinen Blick mit einem diabolischen Grinsen in eine der Kameras, mit denen uns der Kommandant beobachtete und fuhr dann fort:

,,... oder mit einem Gift, das in wenigen Stunden zum Tod führt."

...

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Ich will endlich wieder Ereri-Kapitel schreiben 😩 ahhhh

Ich glaube eine Freundin von mir hat eine dezente Yaoi-Sucht entwickelt xD

Be mine [Ereri/Riren]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt