-Kapitel 38-

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-Erens Sicht-

,,Da bist du ja", ertönte Levis Stimme, nachdem ich sein Zimmer betreten und die Tür hinter mir zugezogen hatte. ,,Komm her", forderte er mich nun auf und so ging ich mit gesenktem Blick auf die Couch zu, auf der er saß.

,,Ich habe dir warmes Wasser in die Badewanne eingelassen, damit du etwas zur Ruhe kommst. Und sieh zu, dass du dir das Blut abwäschst, du bist voll damit", meinte der Schwarzhaarige, woraufhin ich kaum merkbar nickte. ,,Benutze Worte", zischte er beinahe schon aggressiv. ,,J-ja mein Herr...", erwiderte ich schwach.

,,Tch"

Ohne Levi auch nur einen einzigen Blick geschenkt zu haben, ging ich in sein Badezimmer und weil es mir nicht erlaubt war, die Tür während dem Duschen oder Baden zu schließen, ließ ich sie offen. Ich wusste nicht, warum das so war, immerhin war ich schon so oft alleine in seinem Zimmer gewesen und hätte sonst was anstellen können.

Ich zog mir die Kleidung aus und weil diese schwarz war, fiel das Blut nicht so sehr auf - anders als auf meiner Haut, wo das Blut einem sofort ins Auge fiel, so wie den Kindern, die in den Straßen gespielt hatten und sofort in ihre Häuser gerannt waren, als sie Jean und mich gesehen hatten.

Vermutlich war es nicht das erste Mal, dass sie in ihre Häuser flüchteten. Shiganshina war eben gefährlich.

Wenn ich das Blut vorher grob abgewaschen hätte, wäre der Anblick den Kindern erspart geblieben, nur hatte ich es nicht mehr ertragen können, noch länger in dem Haus bei Mikasa zu bleiben; sie so zu sehen, hatte mich innerlich so sehr zerstört, dass ich kaum Kraft gefunden hatte, überhaupt hierher zu kommen.

Und was Jean anging, er hatte mich zurück ins Hauptquartier gebracht und war jetzt auf den Weg zurück zu Mikasa, um dort auf den Bestatter zu warten. Ich hatte Jean früher nicht leiden können, aber jetzt schien er ganz in Ordnung zu sein und ich war mir sicher, dass er auch so über mich dachte.

Ich stieg ins warme Wasser, auf dessen Oberfläche sich Schaum befand, welcher nach Lavendel duftete. Levi hatte das schon einmal verwendet. Es bewirkte, dass man sich entspannte und zur Ruhe kam. Vielleicht war das auch gut so, aber am besten wäre es, wenn es mich den heutigen Tag einfach vergessen ließ.

Es vergingen einige Minuten, in denen ich hier saß und offenbar so tief in meinen Gedanken versunken war, dass ich nicht einmal mitbekam, wie Levi das Badezimmer betrat und sich zu mir stellte. ,,Du brauchst ziemlich lange", ertönte seine Stimme und ich blickte zu ihm hinauf.

,,Komm raus", forderte er mich nun auf und ich tat, was er sagte. Ich stieg aus dem Wasser und der Schwarzhaarige drückte mir sogleich ein Handtuch und Kleidung in die Hände. ,,Wieso Kleidung?", brachte ich hervor, wobei Levi eine Augenbraue hob. ,,Willst du etwa nackt rumlaufen?", erwiderte er.

,,Ihr wolltet Euch an mir vergehen", erinnerte ich ihn mit schwacher Stimme, ,,wäre es dann nicht besser, keine Kleidung zu tragen? U-und außerdem habe ich Befehle missachtet, ich bin nicht mit Euch zurück ins Hauptquartier gegangen... werde ich dafür nicht bestraft?" Ganz egal, was er heute noch mit mir vorhatte, ich wollte es so schnell wie möglich hinter mich bringen.

Mein Atem beschleunigte sich und meine Hände fingen leicht zu zittern an. Zögerlich sah ich zu dem Schwarzhaarigen, der mich zuerst sprachlos ansah und sich dann fasste. ,,Zieh dich an und sei still", zischte Levi. Wie sollte ich das jetzt auffassen? War ihm etwa die Lust vergangen? Oder vielleicht wollte er warten und sich später an mir vergehen.

,,Worauf wartest du?" Ich schluckte leicht und trocknete mich grob ab, ehe ich mich anzog und dabei die Blicke des Schwarzhaarigen ganz deutlich auf meinem Körper spürte.

Levi nahm mein Handgelenk und zog mich in sein Schlafzimmer zu der Couch. ,,Setz dich", befahl er und ich setzte mich wie befohlen. Mein Blick schweifte daraufhin auf den Glastisch, auf dem Handschellen lagen, die unüblicher Weise mit einer sehr langen statt mit einer kurzen Kette verbunden waren.

Levi nahm diese in die Hand und schloss die eine Handschelle um mein rechtes Handgelenke, während er die andere Handschelle irgendwo unter der Couch befestigte.

,,Ich muss mit den anderen noch Vorbereitungen bezüglich meines Onkels treffen und ich will nicht, dass du etwas Dummes anstellst, während ich weg bin, deshalb die Fesseln", erklärte er mir und ging dann auf seine Zimmertür zu. ,,Ich lasse dir das Abendessen auf das Zimmer bringen."

Sobald der Mörder meiner Schwester das Zimmer verließ und mich endlich alleine ließ, spürte ich, dass Tränen über meine Wangen liefen. Es war meine Schuld, er hätte ihr nichts getan, wenn ich auf das gehört hätte, was er von mir verlangt hatte.

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sawarasenai kimi wa shojo na no...🎵🎶👀🌚

(Ich werde den Ohrwurm nicht los)

Be mine [Ereri/Riren]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt