Kapitel 30

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Lucas entschied sich dafür, ganz simpel schnell ein paar herzhafte Waffeln mit Kräuterdip zu machen und war gerade dabei den Teig ins Waffeleisen zu füllen, als Lily im Türrahmen der Küche auftauchte, breit grinsend. »Hey, Lucas. Brauchst du Hilfe beim Kochen? Was gibt es denn?« Sie sprang förmlichst rüber zu ihm und sah interessiert dabei zu, wir er das Waffeleisen zudrückte, Frischkäse mit ein wenig Milch cremig rührte und klein gewürfelte Paprika mit frisch gehackten Kräutern unterhob.

»Es gibt herzhafte Waffeln mit Dip. Bin eigentlich schon fertig. Willst du mitessen?«, fragte Lucas, warf ihr einen Seitenblick zu und musste feststellen, dass Lily sogar ein wenig größer als er war. Auch wenn es sich sicherlich nur um zwei bis drei Zentimeter handeln konnte, biss er sich auf die Unterlippe. Die Welt war einfach unfair zu ihm.

»Ja auf jeden Fall. Es riecht super lecker«, schwärmte sie und setzte sich an den Esstisch.

Gleich danach kam auch Drew wieder in die Küche, lief erstmal zu einem Regal, um sich seine tägliche Flasche Wein am Abend zu gönnen und schenkte sich ein wenig davon in ein Weinglas. »Das ging aber schnell«, sagte er dann ein wenig überrascht und blickte über Lucas' Schulter zu den Waffeln.

Lucas zuckte mit den Schultern und versuchte Drews Nähe einfach zu ignorieren. »Sind ja auch nur Waffeln.« Schließlich setzten sie sich alle an den Tisch und aßen stillschweigend die Waffeln.

»Schmeckt sehr lecker«, lobte Lily, holte sich sogar noch Nachschlag, obwohl sie sonst eher wenig aß. »Kannst du mir das Rezept verraten?«

»Uh, ich schreib's dir mal auf«, sagte Lucas, hatte nicht die Nerven dafür, jetzt jeden einzelnen Schritt aufzuzählen, vor allem weil Drew ihn über den Rand seines Weinglases hinweg ansah.

»Okay«, sagte Lily, hörte sich wirklich zufrieden an und begann eine langsame Melodie zu summen. Lucas bemerkte wie sie mit den Beinen unterm Tisch wackelte. Dann seufzte sie plötzlich. »Urgh, ich hab ja echt keine Lust auf meine Ballettstunden morgen.«

»Und wenn du schwänzt?«, schlug Lucas ohne nachzudenken vor, woraufhin Drew eine Augenbraue anhob. »Schwänzen ist keine Lösung. Sonst erreicht man ja nie etwas.«

Lucas verdrehte die Augen, Drew schüttelte den Kopf und Lily kicherte sogar. »So schlimm ist es auch wieder nicht. Ich tanze schon gerne aber es ist eben trotzdem anstrengend. Wenn ich dann dabei bin, kann ich sogar nicht mehr aufhören. Es geht nur darum anzufangen.«

»Interessant«, sagte Lucas und grinste ein wenig. »Hört sich an wie ein Leben mit dem ich überhaupt nicht klarkommen würde.«

»Warum denn?«, fragte Drew dann, lehnte sich zurück und wieder einmal zuckte sein Mundwinkel ein wenig, als würde er sich selbst verdammt lustig finden. »Du würdest bestimmt genauso süß wie deine Schwester in Strumpfhosen und Tutu aussehen.«

»W-würde ich nicht!«, rief Lucas, konnte sich vorstellen, dass sein Gesicht genauso rot wie seine Haare war. Er trank in einem Zug sein Wasser aus und stand dann auf, um sein Geschirr wegzuräumen. Und den amüsierten Blicken von Drew und deiner Schwester zu entkommen. Aber hauptsächlich denen seiner Schwester.

»Was denkt Drew sich manchmal nur?«, murmelte er leise zu sich selbst während er seinen Teller und sein Glas in den Geschirrspüler räumte.

Als er sich wieder umdrehte standen auch Lily und Drew bereits auf und fingen an den Tisch abzuräumen. Drew räumte sogar den Wein weg, was wirklich erstaunlich war, denn normalerweise würde er jetzt erst richtig anfangen zu trinken, da es gerade erst dunkel draußen wurde.

»Also, was machen wir«, fing Lily dann an zu überlegen. »Wir könnten was auf der Wii spielen. Oder wir schauen einen Film, das wäre auch entspannt. Oder wolltet ihr etwas anderes machen?« Drew und Lucas sahen sich an, als würden sie das Gleiche denken. Eigentlich wollte Lucas ja weiterzocken, aber ob das Lily so gefallen würde?

LuanWhere stories live. Discover now