Kapitel 14

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Mitten in der Nacht wurde er von einem Ping geweckt und brauche erstmal einige Sekunden um zu realisieren, dass er nicht mehr in seiner Traumwelt war. Mit verschwommenem Blick tastete er nach seinem Handy und machte es an. Es war 04:04 morgens. Wer zur Hölle ... es war Perce. Natürlich war es Perce. Obwohl irgendetwas in ihm sich dagegen sträubte, öffnete er Snapchat und stellte enttäuscht fest, dass Perce nur einen Snap von einem unordentlichen Schreibtisch geschickt hatte, auf dem er sich wohl gerade einen neuen Joint baute mit dem Filter: 04:04 Make a wish, der von Snapchat vorprogrammiert war, wenn man das Glück hatte solch eine Zahl zu erwischen.

Lucas seufzte laut. Dafür hatte er ihn aufgeweckt? In Zukunft sollte er sein Handy auf stumm stellen. Oder sein Wlan wirklich aus lassen ...

Das machte er dann auch gleich und legte sich sofort wieder schlafen. Nach ganzen verdammten zwei Stunden schaffte er es dann endlich wieder einzuschlafen. Wenn auch nur für eine Stunde. Um sieben weckte ihn sein Handywecker und er hatte das starke Bedürfnis sein Handy gegen die Wand zu werfen. Nach dem dritten Klingeln wollte er immer noch nicht aufstehen, doch da klopfte es an der Tür und seine Mutter spähte hinein. »Lucas, stehst du auf? Nicht, dass du zu spät kommst.«

»Mhm«, murmelte Lucas nur in sein Kissen. »Sofort.« Kurz darauf hörte er wie die Tür wieder geschlossen wurde. Er musste seine letzte Willenskraft dazu bringen, sich aufzusetzen.

In Zeitlupe sprang er erst unter die Dusche, wo das kalte Wasser ihn etwas aufweckte, putzte Zähne und zog sich an, musste mit einem Blick auf die Uhr feststellen, dass er frühstücken jetzt vergessen konnte und rannte die Treppen nach unten, wo Drew schon wartete. »Gut geschlafen?«, fragte er, während sie zum Auto liefen und Lucas lachte sarkastisch. »Seh ich so aus?«

Drew seufzte als er sich ans Lenkrad setzte und den Motor startete. »Wie lange warst du auf?«

Lucas sah ihn kurz verwirrt an. »Du weißt wie lange ich auf war.«

»Erzähl keinen Unsinn. Wenn du schlafen gegangen wärst als ich es dir gesagt habe wärst du jetzt nicht müde.«

Lucas verdrehte die Augen. »Ich bin aber sofort schlafen gegangen. Ich bin nur mitten in der Nacht ... aufgewacht und konnte nicht schlafen.«

»Hm«, machte Drew nur kritisch, schien ihm immer noch nicht zu glauben, aber streng gesehen war es ja auch nur die halbe Wahrheit.

Lucas seufzte und freute sich jetzt schon auf die erste Pause, wo er sich was zu essen kaufen konnte. Die Leere in seinem Magen machte ihn fertig. Hoffentlich knurrte sein Magen nicht im Unterricht.

Wie immer hielt Drew vor der Schule an und wartete noch, während Lucas diesmal ohne Probleme schon auf den Schulhof ging, wo er Perce auf der Treppe sitzend entdeckte. Gott sei Dank rauchte er nicht, sonst würde bestimmt Drew angerast kommen und ihn wegzerren oder so.

Lucas war sich nicht sicher, ob er einfach so auf ihn zugehen sollte, also beschloss er einfach so zu tun, als hätte er ihn nicht gesehen. Perce war ohnehin gerade mit seinem Handy beschäftigt. Und vielleicht war es auch besser, weil Drew wahrscheinlich noch zusah. Schade nur, dass er gerade in den ersten beiden Stunden kein Unterricht mit ihm hatte. Aber was soll's, er hatte ja immer noch seine Zeichnungen, mit denen er die Zeit verbringen konnte.

Und so flogen die zwei Stunden dahin und als es endlich klingelte, flitzte er in die Mensa, um sich etwas zu essen zu holen. Als er an der Schlange anstand, dachte er darüber nach, wie und ob er Perce überhaupt begrüßen sollte. Er war sich nicht einmal sicher, was genau das auf der Party war. Vielleicht war es Perce so egal, dass er es sogar schon vergessen hatte. Und vielleicht sollte er es auch vergessen, sonst konnte er Perce wahrscheinlich nie wieder in die Augen sehen.

LuanWhere stories live. Discover now