NEW YORKS HIGH SOCIETY

By katherine_fields

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Der zweite Teil von BOSTONS HIGH SOCIETY! Es ist ein Jahr vergangen, in dem John West verzweifelt nach Brooke... More

Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
LESENACHT!!!
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Epilog
~ Ende ~
Danke

Kapitel 9

58 4 10
By katherine_fields

R A C H E L
J O R D A N

Nachts bekam ich kein Auge zu. Ich starrte einfach nur auf die Bettlatten aus Metall über mir. In meinen Kopf waren diese Stimmen. Die Stimmen von Brooke, Riley, Jake, Abigail, John und Michael Forbes. Wenn ich meine Augen schloss, bekam ich Alpträume. Mein Gewissen herrschte über mich und es sagte mir immer wieder auf's neue, dass ich eine schlechte Mom war und es meine Schuld war, dass Brooke zu dem wurde, was sie heute war. Dieser Ort hier brach mich. Meine Schuld schrie mir direkt ins Gesicht und ich konnte sie nicht abschalten.

„Man sagt, dass wenn man im Gefängnis ist, man über sein Leben nachdenkt und reflektiert. Besonders die Fehler holen einen hier drin ein", ertönte plötzlich eine Stimme.

Ich sah erschrocken zur Seite und erkannte im Dunkeln, wie meine Zellengenossin Drew kopfüber von ihrem Bettgeländer zu mir nach unten schaute. „Lass das", sagte ich.

„Was? Das hier oder das Reden?"

„Beides", gab ich kalt von mir.

Drew seufzte und sprang von ihrem Bett. Sie nahm sich einen Hocker, der in der Zelle rumstand und setzte sich darauf. Sie musterte mich und sagte: „Du bist mir ein Rätsel, Rachel Jordan."

Ich sah sie kalt an. Ich wollte, dass sie schwieg, doch ich war zu schwach, um ihr das zu sagen.

„Ich habe dich schon als Kind bewundert, weißt du. Was ist passiert, hm? Ich wurde von New Jersey hier nach New York verlegt. Ich konnte seit Ewigkeiten keine Nachrichten mehr anschauen. Du bist doch Chefin von JORDAN, dieser Luxus-Hotelkette. Was ist passiert?", fragte sie neugierig.

„Hör auf mich auszufragen", gab ich mit rauer Stimme von mir.

„Ich sag nur, wenn du jemanden zum reden brauchst, bin ich hier", bot sie mir an.

Ich setzte mich auf. „Warum tust du das?"

Ein leichtes Lächeln bildete sich auf ihren schmalen Lippen ab, das aber schnell wieder verschwand. „Du bist die erste Person seit langem, der ich im Gefängnis begegne, die keine bösen Absichten zu haben scheint."

„Vielleicht weil ich nichts mehr zu verlieren habe."

„Du bist kein schlechter Mensch, Jordan. Das seh ich", meinte sie.

Ich sah sie schweigend an und fragte dann: „Was ist mir dir passiert, hm? Wie alt bist du eigentlich?"

„25", antwortete sie knapp.

„Dann hast du dir dein Leben ja schon ruiniert", gab ich abstoßend von mir.

Drew sah verletzt an mir vorbei und schwieg.

Drew

„Du sagst mir, ich soll hier drin einen klaren Kopf bewahren, nicht zu viel von mir preisgeben und keine Schwäche zeigen, aber in echt bist du es hier, die zerbrechlich ist."

Meine Zellengenossin schluckte, erhob sich von dem Hocker und kletterte dann die Leiter hoch. „Das ist jeder in seinem Inneren. Dieser Ort wird dich verändern, wenn du nicht mit einer Person über deine Ängste sprichst. Sonst fressen sie dich. Hier drin braucht man eine Familie", flüsterte sie von oben.

„Ich komme alleine klar." Ich legte mich wieder in mein Kissen.

„Als einsamer Wolf wirst du nicht lange überleben", murmelte sie.

Dann wurde alles still. Ich dachte lange über ihre Wort nach, aber noch mehr raubte mir der Gesang, den ich gestern in der Dusche gehört hatte, den Schlaf... Ich sah Geister...

◇◇◇◇◇◇◇

„Aufstehen, Gefangene!", drang eine Stimme durch die Lautsprecher, die in die Wände des Gefängnisses eingebaut waren. „Schwingt eure Ärsche aus dem Bett!"

Ich hörte wie sich Drew genervt in ihrem Bett hin und her wälzte. Ich hatte bis jetzt nicht schlafen können. Das konnte ich an diesem Ort nicht, der Alpträume zu seinen Gunsten verschlang. Als würden sich die Wände von deiner Angst ernähren.

Geordnet stellten wir uns an das Gitter unserer Zelle. Ich hatte mir bereits alles von Drew abgeschaut.

Der Wärter hatte ein gewisses Gerät in seiner Hand, was vermutlich ein Zähler sein sollte, da er zweimal darauf drückte, als er in unsere Zelle reinschaute.

Wenige Minuten später wurden die Türen von unseren Zellen geöffnet und wir liefen geordnet hinaus. Würde das jetzt 30 Jahre so weitergehen? Dass die Wärter hier über mein Leben bestimmten und ich keinerlei Einfluss darauf hatte?

Wir Frauen waren in der einen Hälfte des kuppelartigen Gebäudes untergebracht. Die Männer hausten auf der anderen Seite. Warum sich hier beide Geschlechter aufhielten, wusste ich nicht. Wahrscheinlich sparte das Gefängnis so an Kosten.

Wie immer starrten mich alle an, doch ich hielt jedem Blick stand. Ich fühlte mich unwohl in dieser orangenen Häftlingskleidung. Es war, als würde sie mir all meinen Stolz und meine Würde nehmen. Hier war jeder gleich angezogen. Die Zweitkleidung war in einem Beschton. Sonst gab es nur noch blaue Kleidung, wenn man raus gehen wollte und zum Schlafe konnte man ein weißes Hemd tragen. Schon jetzt vermisste ich meine Designerkleider und die passenden High Heels und Handtaschen dazu. Ich fühlte mich erniedrigt.

Wir liefen in die Kantine, wo schon großes Treiben herrschte. Die unteren Zellen wurden früher geöffnet, damit die Kantine nicht zu überfüllt war. Ich denke, dass wir in „Gruppen" eingeteilt waren. Wie dieses System genau funktionierte, musste ich aber noch herausfinden. Es war sicher hilfreich alle Abläufe und Strategien des Gefängnisses zu kennen.

Heute gab es Toast mit ein bisschen Butter drauf, die man kaum schmeckte und Rührei, das irgendwie verfault roch. Wenigstens gab es heute ein Glas Orangensaft. Als ich mir mein Essen unter den neugierigen Blicken der Verteilerinnen abgeholt hatte, sah ich mich in dem großen Raum um. Es war rappelvoll und mal wieder musste ich feststellen, dass nur noch neben Drew Platz war. Ich presste meine Lippen zusammen und lief auf sie zu. Drew bemerkte mich anfangs gar nicht. Sie starrte nur gedankenverloren in die Leere. Etwas zu Essen hatte sie sich anscheinend nicht geholt.

Drew

„Kein Hunger?", fragte ich.

Drew schreckte zurück, als ich mich gegenüber von ihr setzte. Sie musste völlig in Gedanken versunken gewesen sein. „Heute ist der Geburtstag von meinem Sohn und ich kann zum achten Mal nicht dabei sein. Er hat sicher schon vergessen, dass es mich überhaupt gibt."

Wow, sie saß schon acht Jahre im Knast? Drew muss also mit 17 schwanger geworden sein.

„Ich habe alles verpasst. Ich weiß nicht mal mehr, wie er aussieht", murmelte sie traurig.

Sollte ich jetzt Mitleid zeigen? - Sicher nicht. Ich war nicht hier, um ihre Psychologin zu spielen. Nein danke!

„Ist sich unsere Taylor Swift zu fein, um den Gefägnisfraß zu essen?", tauchte Eyeline plötzlich hinter Drew auf. „Na ja, an deiner Stelle wär ich genauso frustriert. Du hättest deine fünfjährige Strafe in New Jersey absetzen können, aber nein - du wurdest hier nach New York ins ARMANI verlegt, weil du versucht hast aus New Jersey auszubrechen. Du musstest ein Jahr ins ARMANI und als du draußen warst, bist du wieder mit deiner Gang in eine Bank eingebrochen und jetzt sitzt du hier im ARMANI weitere fünfzehn Jahre."

Eyeline

„Halt deine Klappe!", schrie Drew. "Musst du mir das alles auftischen?!"

„Diese aggressive Miene steht dir nicht, Swifty", neckte Eyeline sie.

Drew schnaubte vor Wut und Eyeline blickte sie amüsiert an.

„Könnt ihr das woanders klären?", fragte ich streng. „Ich versuche mir vorzustellen, als würde das Essen hier lecker schmecken."

„Na dann viel Spaß", gluckste Eyeline auf und setzte sich prompt neben Drew. Sie musterte mich und murmelte: „Rachel Jordan... Hab gehört, du warst mal Mitglied von CRUISE. Ich hatte ja keine Ahnung, dass du die Freundin von Jake Cruise warst und ihr eine gemeinsame Tochter habt - Respekt. Wie fühlt es sich an zu wissen, dass man hier erst rauskommt, wenn man vielleicht schon tot ist, hm?"

Ich ballte meine Hände zu Fäusten und starrte sie wütend an. „Woher weißt du das alles?"

„Ich gehöre hier zu Königsfamilie, Süße", prahlte sie. „Ich genieße gewisse Vorzüge."

Ich erinnerte mich an Drew's Worte. Sie hatte mir erzählt, dass Eyeline die Freundin von Miguel Sanchez war, der der Kumpel von BIG T war. Wer immer auch dieser BIG T war, er musste der Boss hier drin sein. Wenn Eyeline von meinem Fall wusste, musste jemand von ihnen Zugriff auf ein Handy haben.

„Schämst du dich denn gar nicht? Du hast die ganze Welt glauben lassen, dass man es als armes Mädchen von der Straße bis ganz nach oben schaffen kann. Das alles war eine Lüge", hauchte sie.

Ich stand ruckartig auf und klatschte ihr eine ins Gesicht.

Eyeline sah mich mit funkelnden Augen an und verzog ihr Gesicht. „Das hättest du lieber tun sollen. Jetzt hast du eine Feindin." Ihre Wage glühte rot auf und Eyeline presste ihre Lippen zusammen.

Ehe ich mich versah, wurde ich plötzlich von einem großen schweren Körper auf den Boden geworfen. Dabei knallte ich heftig mit meinem Hinterkopf auf die kalten Fließen. „Rühr sie noch einmal an und du bist tot!", brüllte mir eine tiefe Stimme ins Ohr.

Ich hatte die Augen automatisch zugedrückt, als ich zu Boden geworfen wurde. Als ich sie aufmachte, sah ich das wütende Gesicht eines Puerto-Ricaners. Das musste dann wohl Eyeline's Freund Miguel Sanchez sein.

Miguel Sanchez

Er ließ von mir ab, legte einen Arm um seine Freundin und verschwand mit ihr aus der Kantine, in der es ganz still geworden war.

„Verdammt, Rachel! Bist du lebensmüde?!", regte Drew sich auf.

Ich rappelte mich auf und fasste mir an meinen Hinterkopf. Ich ertaste eine Wunde und an meiner Hand blieb Blut kleben.

„Fuck, du sollest zum Arzt", riet mir Drew.

Ich sah mich um und lief zum nächsten Wärter, der Miguel's Angriff auf mich schaulustig beobachtet hatte, anstatt einzugreifen. So wie alle hier drin hatte er zugeschaut, als wäre er in einem Kino. „Sir, ich würde gerne zum Arzt gehen", bat ich.

„Zum Arzt?", fragte er scharf. „Was Gefangene nicht alles wollen. Ich will auch eine bessere Rente." Dann richtete er seinen Blick wieder nach vorne.

Ernsthaft? Wow! Ich wusste, dass er nicht mit mir diskutieren würde und so lief ich gedemütigt wieder zum dem Tisch, wo Drew saß. Das durfte doch wohl nicht wahr sein! Was war das hier für ein Gefängnis? Ich hatte ein Recht auf ärztliche Behandlung!

Als ich mich gerade beschweren wollte, kam mir Drew zuvor. „Versuch es erst gar nicht, Jordan. Hier zählt das Gesetz der Wärter. Hier drin bist du kein US Bürger."

Ich starrte sie ungläubig an und mir blieb die Luft im Halse stecken.

„Du wirst dich schnell daran gewöhnen. Hier drin wirst du wie ein Tier behandelt", sagte meine Zellengenossin und richtete ihren Blick dann wieder starr an mir vorbei.

◇◇◇◇◇◇◇

In unserer Zelle hatte Drew Klopapier unter den Wasserhahn gehalten und versucht, meine Wunde zu reinigen. Erst wehrte ich mich und sagte, dass ich schon alleine klarkam, doch Drew bestand darauf und meinte, dass die Wunde sich entzünden könnte und wenn man nichts machte, es gefährlich enden könnte, da es mich an einer gefährlichen Stelle erwischt hatte. Wir hatten uns an meine Bettkante gesetzt und als Drew mir meine Haare zur Seite strich und das nasse Tuch an die Wunde drückte, krallte ich meine Finger in die Bettdecke. Verdammt, brannte das! Ich biss mir auf die Unterlippe, als sie begann auf der Wunde herum zu tupfen.

„Du hast also deine Firma JORDAN mit gewaschenem Geld gegründet", murmelte Drew, während sie in ihrer Arbeit vertieft war, meine Wunde zu säubern.

„Und du bist also eine Bankräuberin", sagte ich.

„Jetzt kennen wir wohl beide den Grund warum wir hier sind", stellte Drew wenig erfreut fest.

„Woher wusste Eyeline so viel?"

„BIG T besitzt ein Handy mit Datenvolumen. Außerdem kommen sie an jede Akte, wenn sie mit den Wärtern verhandeln."

„Wer ist dieser BIG T?"

„Glaub mir, je weniger du weißt, desto besser bist du dran", versicherte sie mir.

„Nein, im ernst. Wer ist der Kerl?"

„BIG T ist irgendein Rapper. Er besaß mal ein eigenes Label. Er soll sogar mit Größen wie Jay Z, Eminem oder Snoop Dogg gearbeitet haben. Irgendwann ist aber rauskommen, dass er im Dunkeln mit Drogen dealte. Der Mann hat viel Geld, Macht und vor allem viele gute Kontakte. Das nutzt er hier im Gefängnis aus. Man sieht ihn nur draußen auf dem Hof mit seiner Gang. Das Essen wird ihm und seiner Freundin Ri Ri in die Zelle gebracht. Er hat auch einen Sohn, der ein bekannter Sänger hier in New York ist. Er heißt TJ, hat mit seinem Dad aber nichts zu tun soweit ich weiß."

Von irgendwoher kam mir der Name Ri Ri bekannt vor, aber wahrscheinlich nur weil das der Spitzname von Rihanna war.

◇◇◇◇◇◇◇

Ein paar Stunden später hatten wir für verfluchte 60 Minuten Hofgang.

„Warum dürfen wir nur für eine Stunde raus?", beschwerte ich mich bei einem der Wärter, der unsere Zelle öffnete.

„Das hier ist ein Hochsicherheitsgefängnis, Madame. Hier drin bedeutet dein Name gar nichts! Halt deinen Mund und schweig gefälligst, Jordan!", schnauzte der Mann mich an.

Am liebsten hätte ich ihm ins Schienenbein getreten, doch ich riss mich zusammen und wir Gefangenen liefen in Reihen nach draußen, wo uns eine schwüle Hitzewelle überkam. Die Sonne knallte auf unsere Köpfe und die meisten Gefangenen hatten sich gegen die Wand gelehnt, um Schutz im Schatten zu suchen. Da dort aber kein Platz mehr war und die Insassen dort wie schwitzende Hunde aneinandergepresst standen, konnte ich auch gut darauf verzichten. Meine Kehle war trocken und ich sehnte mich nach Wasser, doch ich wusste, dass ich mir dieses menschliche Bedürfnis sofort wieder abschminken konnte.

Hier stand ich nun - mitten auf dem Hof, während ich die neugierigen Blicke auf mir spürte. Viele beobachteten mich und verfolgten jeder meiner kleinsten Bewegungen. Irgendwie fühlte ich mich entblößt, wie ich hier so alleine auf dem Hof stand. Ich beschloss, mich umzusehen und mir die Beine zu vertreten. Hinten gab es einen Basketballplatz, wo schon fleißig gespielt wurde und Körbe geworfen worden. Ohne, dass ich es wollte, erinnerte ich mich an die Nachmittage, wo ich mit Riley und ihrem Freund Tyrese Basketball gespielt hatte. Ich lächelte bei diesem Gedanken und lief weiter. Es gab ein paar Tischtennisplatten und Metallbänke, wo viele drauf lagen oder Gewichte stemmten. Dann gab es noch viele Tische aus Metall mit Bänken dazu, wo die Gangs lungerten, sich gegenseitig beobachteten oder Karten spielten. Der hohe Zaun und der Stacheldraht wirkten bedrohlich und als Warnung ja nicht auf falsche Gedanken zu kommen.

"Hey, Frischfleisch!", rief plötzlich eine Männerstimme.

Ich drehte mich um und entdeckte drei Männer und zwei Frauen an einen der Tische sitzen. Die Sonne knallte ihnen auf die Nacken, doch das hielt sie nicht davon ab, Karten zu spielen.

„Du bist doch Rachel Jordan, oder?", fragte er. „Na, willste dein Geld in unser Spiel miteinbinden?"

Natürlich durfte man im Gefängnis kein Bargeld besitzen, aber so wie es aussah, schien es den Gefangenen hier egal zu sein.

„Nein, ich verzichte", antwortete ich kühl.

„Ach komm schon!", rief er drängend. „Du bist doch Milliardärin! Ein Wunder, das du hier drin nicht schon längst tot bist. Wenn wir die Erlaubnis dazu hätten, dann hätten wir dich schon längst erpresst, damit du uns nach unserer Entlassung dein Vermögen auszuhändigst."

Ich schluckte schwer. Der Mann hatte wohl lange keine Nachrichten mehr gehört. Wie auch? Kurz dachte ich über das Wort Erlaubnis nach. Was meinte er damit?

Ich beschloss ohne noch etwas zu sagen, weiterzugehen, doch dann kreuzten Eyeline, ihr Freund Miguel Sanchez und ein weiterer Mann meinen Weg. Eyeline stellte sich mit verschränkten Armen vor mich. „Diese Bitch besitzt gar kein Geld mehr!", posaunte sie herum. Sie musste das Gespräch von mir und dem Mann gehört haben.

„Halt deine Fresse!", fuhr ich sie wütend an.

„Sonst was?", provozierte sie mich.

Ich konnte es nicht kontrollieren. Meine Faust war schneller als mein Gehirn. Meine geballte Hand schlug direkt in Eyeline's Gesicht. Diese schrie auf und ehe ich mich versah, wurde ich wie heute Morgen beim Frühstück in der Kantine auf den Boden geworfen. Sanchez beugte sich über mich und brüllte wutentbrannt: „Ich hatte dir gesagt, dass wenn du mein Mädchen noch einmal anrührst, du tot bist!" Miguel und sein Kollege fielen über mich her und traten mir in die Rippen. Miguel schlug mir ins Gesicht und ich schrie auf. Ein metallischer Geschmack machte sich in meinem Mund breit und kurz darauf spuckte ich Blut.

„Lasst sie los!", brüllte eine wütende weibliche Stimme.

Miguel und sein Kumepl reagierten wie auf Knopfdruck und ließen mich blitzschnell los. Wer verbarg sich hinter der Stimme, der sie bedingungslos gehorchten?

Ich rappelte mich von Schmerz erfüllt auf und blickte plötzlich in das Gesicht meiner kleinen Schwester Riley Jordan...

„Hallo, Schwester."

Riley Jordan

◇◇◇◇◇◇◇

Wer von euch hat geahnt, dass Riley noch am Leben ist?

katherine_fields

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