NEW YORKS HIGH SOCIETY

By katherine_fields

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Der zweite Teil von BOSTONS HIGH SOCIETY! Es ist ein Jahr vergangen, in dem John West verzweifelt nach Brooke... More

Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
LESENACHT!!!
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Epilog
~ Ende ~
Danke

Kapitel 1

170 7 8
By katherine_fields

J O H N
W E S T

Ein Monat, nachdem das FBI das JORDAN umzingelt hat...

30 lange in sich gezogene Tage waren vergangen und ich war mit meinen Nerven völlig am Ende. Einen ganzen Monat hatte ich damit verbracht Brooke Jordan zu finden - ohne Erfolg. Es war, als sei sie vom Erdboden verschluckt worden. Ich kam mit der Tatsache nicht klar, dass ich sie vielleicht nie wieder sehen würde. Ich habe sie verloren, sie im Stich gelassen, weil ich an ihrer Liebe zu mir gezweifelt hatte. Abigail Jordan hatte gewonnen. Sie hatte mich manipuliert und jetzt war Brooke weg... Für immer...

So viele Stunden hatte ich versucht meine Hoffnung am Leben zu erhalten, doch sie schwand mit jedem weiteren Tag, der verstrich. Ich durchlebte meine eigene Hölle...

Ich hätte Brooke damals nicht gehen lassen sollen. Mein Instinkt aber war der Meinung gewesen, dass ich meiner gestörten Ex Seyda Montgomery helfen musste, die nichts als eine Verräterin war. Freunde wurden zu Feinden. Schwere Zeiten lagen vor mir und meinen engsten Vertrauten, die mir halfen Brooke zu finden. Bis jetzt hatten wir keine einzige Spur von ihr. Es gab so viele Möglichkeiten, wo sie sein könnte. Das schlimmste Szenario wäre, wenn Jake Cruise sich Brooke geschnappt hatte. Vielleicht war Brooke aber auch einfach nur abgehauen oder sie wurde entführt, immerhin war sie nachts alleine rausgegangen. Es hätte in dieser Nacht alles erdenkliche passieren können.

„John!", rief Madison meinen Namen und rüttelte mich an meinen Schultern wach. „Schlaf nicht ein. Wir sind gleich da."

Madison Harper

Ich schreckte von dem Sitz in der U-Bahn auf und rieb mir meine Augen. In den letzten Wochen hatte ich kaum geschlafen. Ich musste wohl irgendwie eingenickt sein.

„Überlasst mir das Reden, ja?" Diana blickte in die Runde.

Diana Graham

Wir saßen auf einem vierer Platz in der U-Bahn von Boston. Madison auf Hakeem's Schoß, Diana auf Grayson's und Ivy und ich saßen gegenüber von ihnen auf den zwei Plätzen. Wir waren auf dem Weg zum Boston Police Department. Wir wollten bei den Behörden eine Vermisstenanzeige für Brooke Jordan erstellen. Zuerst haben wir gezögert, dass die Öffentlichkeit erfahren sollte, dass das It-Girl der Stadt verschwunden war. Jetzt hatten wir einen Monat, ohne die Polizei hinzuzuziehen, nach Brooke gesucht - ohne Erfolg. Ich hatte Angst, dass es jetzt schon zu spät war. Ivy hatte erklärt, dass wir mit der Vermisstenanzeige lieber einen Monat warten sollten, da laut Statistik die meisten Menschen nach einem Monat wieder Zuhause aufkreuzten. Heute waren wir bei Tag 30, dem Monatsende und noch immer haben wir nichts von Brooke gehört. Wir hatten nicht mal einen Hinweis drauf, ob sie überhaupt noch lebte und das jagte mir riesige Angst an. Jetzt hatten wir keine andere Wahl, als die Polizei in den Fall einzuschalten.

Madison Harper, Hakeem Jackson, Ivy Sawyer, Grayson Brown, Diana Graham und ich stiegen aus der U-Bahn. Wir alle hatten ein mulmiges Gefühl, als wir durch Downtown liefen. Bei dem historischen Viertel mit den Backsteinhäusern in der Nähe war das BPD, die Hauptzentrale der Polizei in Boston. Der Abend brach heran und färbte den Himmel der Großstadt leicht rosa. Die Lichter von den Skyscrapern gingen schon an und ich sah zu dem JORDAN Skyscraper auf. Dort oben in Rachel's Büro musste Jake jetzt sitzen und sich die Hände reiben.

Ich atmete tief durch, als wir durch die Drehtüre gingen. Ich war froh, dass ich das hier nicht alleine durchstehen musste und meine Freunde hinter mir standen, egal was passierte. Ich konnte mich auf jeden einzelnen von ihnen verlassen und dafür war ich so dankbar. Wir hielten zusammen, auch wenn die Zeiten schwer waren - wir waren wie eine Familie füreinander und dieses Band, mit dem wir alle irgendwie verbunden waren, hatte sich in den letzten Wochen verstärkt.

Wir traten ans Tresen. Das Department war groß und modern ausgestattet, aber irgendwie wirkte auch alles trist und kahl. Die Beamten hinter dem Tresen, wo sich ein großer Raum befand, liefen alle hektisch durcheinander. Jede Sekunde ertönte das Telefon und die Polizisten bereiteten sich auf einen Einsatz vor. Ich sah mich um. Es gab hier auch viele Büros, wo die Polizei die meiste Zeit damit verbrachte Protokolle zu schreiben. Hier musste ständig etwas los sein.

„Kann ich Ihnen irgendwie helfen?", fragte ein griesgrämiger Polizist, der genau hinter dem Tresen vor seinem Computer saß.

Er holte mich aus meinen Gedanken zurück. Ich musste wohl völlig verwirrt ausgesehen haben. „Ja, Sir", nickte ich zögernd. Ich sah zu meinen besten Freundinnen Madison und Ivy, die mich aufmunternd ansahen. Dann wanderte mein Blick zu meinen besten Freunden Hakeem und Grayson, die mich drängend ansahen und mir den Rücken stärkten. Ehe ich zu Diana blicken konnte, trat diese mir auch schon ins Schienenbein. Ich verstand, räusperte mich und sagte zu dem rundlichen Polizisten, der sich bereits hingestellt hatte: „Ich heiße John West und möchte eine Vermisstenanzeige angeben."

Der Beamte seufzte still in sich hinein. „Nicht schon wieder", murmelte er zu sich selbst und setzte sich wieder an seinen Computer. „Name?"

„Brooke Jordan", antwortete ich.

Er sah auf, öffnete seinen Mund und wollte etwas sagen, verstummte dann aber sofort und richtete seinen Blick wieder auf den Bildschirm und tippte den Namen ein. „Alter?", fragte er dann knapp.

„17."

„Wo wurde sie zuletzt gesichtet?"

„Vor genau einem Monat in der Lobby des JORDAN Hotels bei der Feier zur Fertigstellung des neuen Hotels in Dubai." Bei diesem Gedanken überzog sich mein gesamter Körper mit einer Gänsehaut. Der Tag, wo ich sie das letzte Mal gesehen hatte mit diesen wütenden und enttäuschten Augen, die mein Herz aufgespießt hatten und die vielen Tränen, die ihr über das Gesicht gerannt waren... Dieser Anblick war furchtbar gewesen und ich sah Brooke so noch immer in meinen Träumen vor mir stehen... Es erinnerte mich daran wie ich Brooke das Herz gebrochen habe und wie ihr wegen mir jetzt vielleicht etwas schlimmes zugestoßen ist.

„Vor einem Monat?", fragte der Mann und hob kritisch seine Augenbrauen an. „Normalerweise tauchen Teenager nach 24 Stunden wieder auf. Selten verschwinden sie Wochen."

Das hier war auch keine gewöhnliche Situation. Mein Körper spannte sich an.

„Gab es von da an irgendwelche Hinweise, wo sie sein könnte oder hat sie Nachrichten hinterlassen?", fragte der Polizist weiter.

Ich schüttelte meinen Kopf. Brooke hatte ihr Handy bei der Feier nicht bei sich. Diana sagte, sie hätte es auf ihrem Bett in ihrem Zimmer liegen lassen. Jetzt hatte das FBI Brooke's Handy, um zu überprüfen, ob dort irgendwelche Beweise gegen ihre Mom vorzufinden waren.

„Brooke Jordan ist eine Tatverdächtigte, Mitglied von der Organisation CRUISE zu sein, da ihr Dad Jake Cruise sein muss und ihre Mom ehemaliges Gangmitglied war", klärte der Beamte uns auf.

„Verdammt, Jack Curtis ist Jake Cruise!", rastete ich aus und raufte mir die Haare. Das wollte einfach niemand glauben! Jake hatte sein Schachbrett im Überblick und kontrollierte jeden einzelnen Spielzug haargenau, sodass er seinen Gegnern immer einen Schritt voraus war.

„Sie meinen den Großaktionär, dem jetzt JORDAN gehört? - Wirklich witziger, Kleiner", lachte der Polizist und riss sich dann wieder schnell zusammen.

Was tat ich hier überhaupt? Hier glaubte mir doch sowieso niemand. Seit dem ersten Tag, wo Rachel verhaftet wurde und Brooke, sowie Abigail und Seyda spurlos verschwunden waren, hatte ich der Polizei versucht klarzumachen, dass „Jack Curtis" Jake Cruise war und der Anführer von CRUISE. Jeder hielt mich für dumm, egal wie sehr ich sie auch davon zu überzeugen versuchte. Die Polizei hatten es ja nicht mal nachgeprüft und hielten mich bloß für einen nach Aufmerksamkeit suchenden Teenager, den Rachel Jordan als Babysitter für ihre unzähmbare Tochter engagiert hatte.

„Wir werden alles in unserer Macht stehende tun, um sie zu finden", versprach der Polizist. „Die Anzeige soll also in die Öffentlichkeit?", hackte der Mann nochmal nach.

Ich nickte entschlossen. So wäre es am effektivsten. Vielleicht haben ja andere Leute zufällig Hinweise oder haben Brooke irgendwo gesehen.

„Sie wissen von wem wir hier sprechen, oder?"

„Ja, ich weiß. Es ist Brooke Jordan."

„Ihnen ist klar was das für eine Welle auslösen wird. Wahrscheinlich wird diese Nachricht in der ganzen Welt zu sehen sein. Klar, dass kann ein enormer Vorteil sein, um das Mädchen zu finden, aber lassen Sie mich eins gesagt haben, Mr West - Wenn berühmte Leute abtauchen, wollen sie meist nicht gefunden werden und dazu haben sie auch die Mittel. Die Mutter von dem armen Kind wird gerade angeklagt. Wahrscheinlich kam sie damit nicht klar und hat sich den Gnadenschuss erteilt. Das passiert so häufig. Außerdem ist Brooke Jordan doch extrem drogensüchtig. Ich tippe auf eine Überdosis. Sicher wird man ihre Leiche bald finden und Sie können abschließen."

Ich ließ meine Hände auf das Tresen knallen und beugte mich zu dem Polizisten rüber. „Wie können Sie es wagen so etwas zu sagen?!"

Der Polizist blieb seelenruhig und antwortete: „Mein Job ist es, realistisch zu bleiben und Ihnen keine Hoffnungen zu machen, denn das ist das schlimmste was man in Ihrer Situation versprechen könnte - Hoffnung. Die gibt es hier nicht. Schauen Sie sich bloß die Statistiken von den Vermisstenfällen in den USA an. In unserem Land werden jährlich 460.000 Menschen unter 18 als vermisst gemeldet. Die meisten tauchen wie erwähnt nach 24 Stunden wieder auf und die anderen - deren Fälle bleiben unaufgeklärt."

„Was ist, wenn eine Straftat vorliegt?", fiel ich ihm wütend ins Wort. Wie konnte er die Lage nur so herunterspielen und behaupten, es sei zu meinem Besten, damit ich mir keine Hoffnungen machte?

„Diese Möglichkeit, dass hier ein Verbrechen wie etwa eine Entführung vorliegt, besteht zu einem bis zwei Prozent. Und nach allem, was wir über Brooke Jordan und ihrer Drogengeschichte mit den etlichen Entzügen wissen, können wir nur daraus schließen, dass - "

„ - Stopp!", unterbrach ich den Mann laut.

„Die Vermisstenanzeige ist im Auftrag und wird veröffentlichen. Wir werden uns Mühe geben etwas herauszufinden, aber - " Er stoppte abrupt, als er bemerkte wie ich ihn wütend ansah. „Bitte verlassen sie jetzt das BPD."

Ich ballte meine Hände zu Fäusten und bevor ich wieder einen meiner Wutausbrüche bekam, die ich seit Brooke's Verschwinden hatte, bugsierte Hakeem mich nach draußen.

◇◇◇◇◇◇◇

Vier Monate, nachdem das FBI das JORDAN umzingelt hat...

Wie der Polizist es vorhergesagt hatte, wurde die ganze Welt auf Brooke Jordan's Vermisstenanzeige aufmerksam. Brooke's Fans waren außer sich und Madison hatte erzählt, dass Instagram mit dem Hashtag #MissingBrookeJordan voll war. Ich hatte Grayson gebeten noch eine Website für Brooke zu erstellen, wo Leute Hinweise hinschreiben konnten, die an das BPD weitergeleitet wurden. So konnten noch mehr Hinweise und Zeugen zusammenkommen. Nur leider waren in den drei verstrichenen Monaten mehr Hinweise zusammengekommen, als dass sie die Polizei alle hätte überprüfen können. Bis jetzt war noch kein Hinweis dabei, wo es sich tatsächlich um die echte Brooke Jordan handelte. Die meisten Leute hatten sich nur eingebildet Brooke in dieser Nacht oder in irgendeinem Auto gesehen zu haben. Die Polizei arbeitete so gut wie sie konnte, aber es stellte sich immer wieder heraus, dass es ein falscher Hinweis war.

Ohne das die Polizei es wusste, unternahmen meine Freunde und ich selbst die Ermittlungen. Grayson, Diana und Ivy überprüften alles online und schickten uns die Hinweise von den Leuten zu, denen Madison, Hakeem, Diana, ich und auch Tiana nachgingen. Auch Tiana war jetzt arbeitslos und sie hatte sich unserer „Gruppe", „Team" oder was auch immer wir waren, angeschlossen. Tiana hatte sich gut mit den anderen angefreundet und sie gab ihr Bestes.

Die Verhandlungen zu Rachel liefen derweil immer noch. Vermutlich würden das Gerichtsverfahren ein Jahr lang andauern. Die ganze Welt bekam von dem Fall der ehemaligen JORDAN Besitzerin mit. Rachel wurde in den sozialen Medien bis auf's härteste verurteilt und runtergemacht. Viele forderten, dass sie ins Gefängnis wandern sollte. Das wiederum beeinflusste die Entscheidungen der Geschworenen, unter denen niemand eine wirkliche Empathie für Rachel empfand. Die einstige Milliardärin musste sich vor dem obersten Gerichtshofs der Vereinigten Staaten von Amerika behaupten. Madison's Eltern, die noch vor vier Monaten Rachel's private Anwälte waren, vertraten sie nicht mehr aus Sorge um das Ansehen ihrer Familie und selbstverständlich ihrer Kanzlei. Tiana und ich hatten Rachel in letzter Zeit oft besucht. Die Frau war völlig am Ende und ich hätte mir niemals vorstellen können eine Persönlichkeit wie Rachel Jordan es war, so vorzufinden. Mit jeder Woche schwand ihre Hoffnung um eine Wendung in dem Verfahren. Sie hatte erzählt, dass der Anwalt, der ihr vom Gericht gestellt wurde, furchtbar war und erst frisch aus einer zweitklassigen Uni, wie Rachel sagte, kam. Sie hatte erzählt was für bellende Hunde die Staatsanwälte waren. Es sah nicht gut für sie aus...

◇◇◇◇◇◇◇

Ein halbes Jahr, nachdem das FBI das JORDAN umzingelt hat...

Mit jedem Monat wurden meine Alpträume schlimmer. Gewissensbisse nagten an mir. Ich war wütend, frustriert und machte mir Sorgen um Brooke und auch um Rachel, bei der es immer schlechter aussah, weil sich jetzt „Jack Curtis", der als Held gefeiert wurde, sich in das Verfahren gegen seine Ex Frau einmischte. Es machte mich wütend, wie jeder dem Mann gut zusprach und hinter ihm stand, wobei keiner auch nur den blassten Schimmer hatte, dass er Jake Cruise war, Boss von CRUISE, Staatsfeind Nummer eins der USA und auf der Top Zehn Liste der meistgesuchten Schwerverbrecher des FBI stand. Jake hetzte alle gegen Rachel zu Unrecht auf. Ja, sie war ein ehemaliges Gangmitglied und hatte schlimme Sachen getan, doch Jake erzählte perfide Lügen und erfand Dinge, die nie geschehen sind. Dieser Mann war ein Heuchler, aber das schlimmste war, dass das Gericht ihm glaubte, weil er die Mittel dazu hatte, alles umzudrehen, weil er ja selbst der CRUISE Boss war, um falsche Hinweise gegen Rachel zu legen.

Rachel machte die reinste Hölle durch, genau wie ich. Ich war zumindest froh, dass meine kleine Schwester Aria mich nicht in diesem Zustand sah. Ich hatte unseren Onkel Logan gebeten, auf seine Nichte aufzupassen. Ich konnte mich gerade nicht um Aria kümmern. Ich rastete manchmal einfach so aus dem Nichts aus, brüllte und zerstörte mein Loft in South Boston, in das ich zurückkehren musste. Ich kam mit dem Gedanken nicht klar, dass Brooke dachte, ich hätte sie mit Tiana betrogen und sie deshalb verschwunden war - wer weiß wo! Ich gab mir die Schuld, denn es war meine. Ich tobte vor Wut, wenn ich Jake Cruise's Gesicht vor mir sah oder das von Abigail Jordan oder Seyda Montgomery. Ich hatte mich ausnutzen lassen und manipulieren lassen. Mein Herz tat permanent weh, weil Brooke nicht bei mir war. Ich vermisste sie so sehr und wünschte, ich könnte in jene Nacht zurückkehren und die Zeit zurückdrehen. Ich wäre nicht zu Seyda, dieser Schauspielerin, gelaufen und hätte mich nicht von Abigail, der falschen Schlange, aufhalten lassen, sondern wäre Brooke hinterhergerannt. Ich hätte verhindern können, dass sie die Stadt verlässt, dass jemand sie entführt, dass sie sich selbst etwas angetan hat oder sie eine Überdosis hatte - egal was, ich hätte Brooke aufhalten können und sie wäre jetzt bei mir.

Ich liebte Brooke so sehr und ich hätte es niemals für möglich gehalten wie sehr, denn seit sie weg war, war ich nicht mehr ich selbst. Es war so, als würde ein Stück von mir fehlen. Ich habe Brooke mein Herz geschenkt und sie hatte es in ihren Händen getragen, bis sie sich betrogen und verlassen gefühlt hat, seit sie das manipulierte Video gesehen hat und abhauen ist. Seitdem fühlte sich meine Brust so leer an, weil sie mir mein Herz herausgerissen hat. Ich wollte nicht wissen, wie unerträglich das für Brooke sein musste, wenn sie dachte, ich sei ihr untreu gewesen. Wenn sie überhaupt noch - nein! Daran durfte ich erst gar nicht denken! Ich würde sie finden!

Ich musste immer wieder an die Zeilen von dem Song mit dieser wunderschönen Melodie denken, den Brooke auf der Feier gesungene hatte. Brooke's Stimme glich einem Engel. Sie sang, dass ich denken würde, dass es einfach wäre. Damit hatte Brooke wohl unsere Beziehung gemeint.

Sie sang, dass ich denken würde, dass sie nicht zu mir rennen wollen würde, aber auf dem Weg zu mir Berge und Türe waren, durch die wir nicht laufen konnten. Sprach sie damit die Hindernisse an, die zwischen uns standen? Etwa dass, was Mr Clay und mein Coach gesagt haben? Weil sie mir meine Zukunft, meine Noten und meine Chance auf das Harvard Stipendium zerstörte? Weil ich ihr Bodygurad war und mein Job von ihr abhängig war? Und eben die Tatsache, dass wir aus zwei unterschiedlichen Welten kamen? - Das alles war doch alles nicht wichtig - vor allem stimmte das nicht. Ohne Brooke war das alles nichts wert und außerdem wollte ich nicht mehr nach Harvard. Mein Dad hatte nie die Möglichkeit gehabt zu studieren. Es war sein Traum, aber nicht meiner.

Brooke sprach in dem Song an, dass sie weiß, dass ich mich wundere warum. War das in Bezug drauf, als Brooke in der Damentoilette des Cafés mir sagte, dass sie mich nie geliebt hat und ich mich deshalb gewundert habe und völlig verwirrt war? Meinte sie damit, dass sie mich liebt und das, was sie auf der Damentoilette gesagt hatte, nur eine Lüge war? Ich wusste, dass sie leicht betrunken war und vielleicht hatte Madison's Vermutung ja wirklich gestimmt und Brooke war unter einer speziellen Droge, die ihr Denken und Handeln beeinflusst haben. Dass diese Droge sie also nicht physisch, sondern auf eine ander Art psychisch angegriffen hat. Vielleicht wollte mir Brooke das noch sagen.

Sie sang, dass wir es könnten - nur sie und ich. Damit meinte sie unsere Beziehung und ich sah noch immer ihre von Sehnsucht mit Schmerz gefüllten Augen direkt vor mir, als sie auf der Bühne stand, als sei es gestern gewesen.

Doch dann sang Brooke, dass das nur innerhalb dieser Mauern sein würde. Sprach sie davon, dass unsere Liebe nur in dem JORDAN Appartement und in dem Anwesen in den Hamptons existiert hat und nie außerhalb davon?

Ihre letzten Worten waren, dass wenn wir nach draußen gehen würden, ich aufwachen würde und sehen werde, dass alles hoffnungslos war. Bedeutete das für Brooke, dass wenn wir rausgehen würden und unsere Beziehung frei in der Öffentlichkeit führten, ich irgendwann aufwachen würde und merken werde, dass das nicht funktioniert und unsere Liebe hoffnungslos war?

Ist das Brooke's Angst gewesen? Wollte sie mit diesem Song, von dem sie durch die manipulierten Überwachungsaufnahme unterbrochen wurde, mir all ihre Ängste beichten? Ich würde einfach alles dafür geben, um den ganzen Song zu hören.

Doch das ging nicht, denn Brooke Jordan war jetzt schon seit einem halben Jahr verschwunden - die schmerzvollsten 183 Tage meines Lebens...

◇◇◇◇◇◇◇

Ein Jahr, nachdem das FBI das JORDAN umzingelt hat...

Das qualvollste Jahr lag hinter mir... Voller Schmerz, Wut, Leid, Frust und Aussichtslosigkeit...

Noch immer wie am ersten Tag seit Brooke Jordan verschwunden war, suchte ich verzweifelt nach ihr. Meine Wut ließ ich im Park von Boston aus. Obwohl man nicht abseits der Wege sein durfte, schlich ich mich ins Dickichts und machte dort hunderte Liegestütze, um mich abzuregen.

Madison hatte mir neulich hart ins Gesicht gesagt, dass die Suche nach Brooke hoffnungslos war. Sie war die erste von uns, die daran gezweifelt hat, dass wir Brooke finden würden. Ich hatte sie angeschrieen und bin ausgerastet, als Hakeem mich zurückgepfiffen hat. Der Sport sollte mir helfen meinen Körper und meine Gefühle wieder unter Kontrolle zu bringen. Vielleicht war ich aber auch einfach nur sauer auf Madison, weil sie die einzige wahr, die der Tatsache ins Auge blickte. Madison sagte immer klipp und klar ihre Meinung. Dabei war sie immer zu 100% ehrlich und nahm kein Blatt vor den Mund.

Meine Lunge pumpte heftig und mein Körper schmerzte, doch ich ignorierte die Anzeichen einer Überlastung, weil ich wollte, dass der physische Schmerz meinen psychischen übertraf, denn an Brooke zu denken, wo sie war und was ihr hätte zugestoßen sein können, war die Hölle. Das schlimmste war in Erwähnung zu ziehen, dass Brooke vielleicht wirklich jetzt zu CRUISE gehörte...

Keine Ahnung wie viele Liegestütze ich am heutigen Morgen schon gemacht habe, aber irgendwann klingelte mein Handy.

Als erstes ging ich nicht ran. Die anderen wusste ganz genau, dass ich alleine sein wollte. Als mein Handy dann aber zum dritten Mal klingelte, nahm ich genervt ab. „Was ist?"

Tiana's Stimme drang aufgeregt von dem anderen Ende der Leitung in mein Ohr. „Rachel's Urteil wurde gesprochen!"

Was?! Oh Gott, ich hatte das heutige Datum durch meine Wut vollkommen verdrängt. Wie konnte ich das nur verpasst haben?

„Sie sperren Rachel 30 Jahre weg", schluchzte Tiana.

„Was zu Hölle..." Ich war sprachlos. Das amerikanische System war so am Arsch. Nur durch Jake Cruise hatte sich Rachel's Strafe verdreifacht.

„Das schlimmste aber ist, dass Rachel ihre Strafe nicht im Gefängnis in Boston absitzen muss, sondern dem Hochsicherheitsgefängnis ARMANI in New York auf der Felseninsel!", rief sie aufgebracht.

„Was?" Ich konnte es nicht fassen. „Das ARMANI ist doch ein Privatgefängnis."

„Ist es", erwiderte Tiana hastig. „Du weißt doch, in den USA macht man mit Gefängnisse Geld und da Rachel ein Star in der amerikanischen Gerichtsverhandlung ist, hat sich der Direktor von ARMANI dafür eingesetzt, dass sie Rachel zu ihm bringen - mit der Ausrede, dass ihre CRUISE Gangster sie aus dem Gefängnis in Boston leichter befreien könnten, als in einem Gefängnis, das auf einer Insel ist."

Ich bekam kein Wort heraus. Mir wurde eiskalt, obwohl ich stundenlang trainiert hatte, meine Haut mit Schweiß benetzt war, mein Herz pumpte und meine Lunge kämpfte. Denn das ARMANI Gefängnis war nicht irgendeinen Gefängnis. Man sprach davon, dass es Alcatraz 2.0 war...

◇◇◇◇◇◇◇

Das erste Kapitel von NEW YORKS HIGH SOCIETY! Ich hoffe, es hat euch gefallen und ich würde es sehr schätzen, wenn ihr mir eure Gedanken zu dem Kapitel und wie es weitergehen könnte, in die Kommentare schreiben würdet.

Kommentiert aus welcher Sicht ihr gerne mehr Kapitel lesen würdet!

Ich freue mich darauf den zweiten Teil mit euch gemeinsam zu erleben! 💖

Bis zum nächsten Kapitel!

katherine_fields

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