Zatago III - [Larry-AU]

By bunterkolibri

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Teil III von Zatago Verzweiflung. Laut dem amerikanischen Webster-Wörterbuch ist das der Zustand völliger Hof... More

Prolog
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Epilog
Neue Story!!
Neue Story!

Kapitel 35

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By bunterkolibri

Sein schwaches Lächeln, das sich daraufhin auf seinem Gesicht ausbreitet, ist beinahe stolz. Ich weiß nicht, ob mir das Mut geben oder Angst machen sollte. Vielleicht ist er inzwischen einfach nur verrückt geworden. Wundern würde es mich nicht. »Ich hab's geschafft«, murmelt er. Ich runzle die Stirn, während meine Augen abwechselnd zwischen seinen hin und her huschen. »Was hast du geschafft?«

»Ich habe unten ein Feuer gelegt, um sie abzulenken.« Also doch. Mein Geruchssinn hat mich nicht getäuscht. Hätte Liam wirklich zu Carters Leuten gehört, hätte er das nicht getan. Außerdem würde man ihn dann nicht zu mir sperren. Falls Zayn wirklich noch ein Beweis fehlte, dass Liam immer noch unser Liam ist, hier ist er. »Und dann?«, frage ich.

Liam blinzelt hektisch und fährt mit den Fingern durch seine Haare. »Ich habe mitbekommen, dass Carter vorhin mit dir in diesen Flügel gegangen ist, da wusste ich, dass ich handeln muss. Ich hätte nicht gedacht, dass er es jetzt schon macht, aber da war mir klar, dass es um so dringlicher ist. Sobald die Flammen da waren, bin ich los gerannt. Du weißt schon ... nach unten. Ich wollte die Gefangenen befreien. Mir war klar, dass mir nicht viel Zeit bleibt, also bin ich zuerst zu Harry gerannt. Die Schlüssel hängen da unten immer, sodass ich seine Fesseln lösen konnte, damit er abhauen kann. Louis ... Harry ist frei!«, sagt er und strahlt dabei übers ganze Gesicht, während er seine Hände an meine Wangen legt.

»Harry ist frei«, wiederhole ich wispernd. »Ja.« Gott sei Dank. Liam hat ihm geholfen zu fliehen. Erleichterung durchflutet meine Adern, auch wenn stattdessen ich selbst eingesperrt bin, aber das ist mir immer noch lieber, als Harry in Gefangenschaft zu wissen. »Leider konnte ich nicht alle freilassen, aber immerhin knapp die Hälfte. Dann haben sie mich gesehen und hierher gebracht.« So gut das für diese Personen auch ist, in diesem Augenblick ist es mir egal, Hauptsache Harry wurde erlöst. Nur eine Sache trübt meine Freude. »Ist er ... ist er direkt abgehauen? Ich meine ... War es ihm egal, dass ich ... dass ich noch hier bin?« Erschrocken weiten sich Liams Augen, bevor er seinen Kopf schüttelt und mit seinen Daumen über meine Wangen streicht. »Was? Nein. Er weiß nichts davon, dass du noch hier bist. Ich habe ihm gesagt, wo Zayn und so sind und dass er da hinlaufen soll. Louis, du hast ihn doch gesehen. Harry braucht Erholung, selbst ein Tag würde schon etwas bringen, aber in seiner momentanen Verfassung hätte er gegen niemanden etwas ausrichten können. Ich hab ihm gesagt, dass er abhauen soll und ich mich um den Rest kümmere. Die anderen werden ihn aufklären und wenn er weiß, was Sache ist, wird er alles dafür geben und uns hier rausholen. Du kennst ihn doch.«

Auch wenn das stimmt, kippt mein Kopf nach vorne und ich schließe die Augen, um zu verhindern, dass eine Träne mein Auge verlässt. Chancenlos. Sie rinnt hinab, ehe sein Finger sie auffängt und wegwischt. Liam ist der loyalste Mensch, den ich kenne. Wie konnten wir auch nur eine Sekunde lang an ihm zweifeln? »Hey, alles wird gut, okay?«, flüstert er, während er dichter rückt. Seine Worte bringen das Fass zum Überlaufen, sodass ich nicht länger an mich halten kann und ein lautes Schluchzen von mir gebe. Ich will doch nur Harry wieder bei mir haben. Warum muss das nur so kompliziert sein? »Psch, komm her«, haucht Liam, bevor er mich zu sich zieht. Schniefend drücke ich mein Gesicht gegen seine Schulter und lasse es zu, dass er mir tröstend über den Rücken streichelt. »Ich vermisse ihn so«, nuschle ich, woraufhin sich seine Brust schwer hebt und senkt. »Ich weiß. Er vermisst dich auch. Ihr werdet euch bald wiedersehen.« Zwar habe ich Harry vorhin gesehen, aber das war nicht das Gleiche. Es war, als wären wir nicht wirklich wir gewesen, sondern lediglich zwei Hüllen, die wie Marionetten nach Carters Pfeife tanzen.

Als kurz darauf auch die vorerst letzte Träne ihren Weg in Liams Shirt gefunden hat, löse ich mich langsam von ihm. Mit dem Handrücken wische ich mir übers Gesicht und schaue dann unseren Freund an. »Du meintest eben, ich hätte Harry gesehen?« Er senkt den Blick, seine Hand gleitet dabei in seinen Nacken, über den er streicht. »Äh, ja. Ja, ich musste vorhin über einen Bildschirm zusehen.« Also tatsächlich. Das ist ziemlich unangenehm für uns alle. Sollte Liam noch Gefühle für mich haben, muss es die reinste Qual gewesen sein. »Kann es sein, dass Carter uns beide für ein Paar hält?«, frage ich ihn dennoch und mache zwischen uns mit meiner Hand eine Bewegung, die uns beide einschließt. Augenblicklich grinst er, weshalb ich irritiert die Stirn runzle. »Ich hoffe doch.«

»Was?«

»Ja, sonst hätte wahrscheinlich nicht Harry vorhin hier auf dich gewartet, sondern ich. So langsam kenne ich Carter und seine Spielchen.« Verstehend nicke ich. Dann war das also wirklich so, wie ich mir auch schon gedacht habe. Aber wenn das wahr ist, was ist dann mit der anderen Sache? »Musstest du ... Hast du ... Ich meine, musstest du Harry irgendwie wehtun?«, frage ich vorsichtig, weil ich Angst vor der Antwort habe. Sollte das nämlich der Fall sein, weiß ich nicht, wie sich das auf die Freundschaft ausgewirkt hätte. Alleine die Bilder in meiner Vorstellung sind grausam. Wie soll man das aushalten? Ich mag gar nicht darüber nachdenken.

»Wie kommst du darauf? Nein, musste ich nicht. Ich glaube, das hätte ich auch nicht gekonnt.« Gott sei Dank. Das beruhigt mich zwar einerseits, doch andererseits kann ich mir nicht vorstellen, dass hinter Carters Worten nur eine leere Drohung stand. »Sicher?«, hake ich deswegen nach. Vielleicht verheimlicht Liam das auch, damit ich ihn nicht mit anderen Augen sehe, auch wenn sein ehrlicher Blick eine andere Sprache spricht. »Sicher. Wieso? Meinte Carter das?«

»Ja, ich habe ihm gesagt, dass er was erleben kann, wenn er Harry auch nur ein Haar krümmt. Daraufhin meinte er, dass er das nicht tun wird, sondern du.«

Liams Augen weiten sich, ehe er langsam den Kopf schüttelt. »Oh, verstehe. Aber ich musste das wirklich nicht tun, Louis. Vielleicht kam er nicht mehr dazu, ich weiß es nicht. Wichtig ist doch, dass Harry raus ist und das auf jeden Fall nicht mehr passieren wird.« Ich nicke, denn er hat ja recht. Darüber sollte ich keinen Gedanken mehr verschwenden. »Und jetzt?«, frage ich stattdessen.

»Jetzt müssen wir wohl abwarten. Harry wird mit Sicherheit Hilfe holen«, murmelt er, ehe seine Augen hinaus in den dunklen Nachthimmel huschen. Ich schlucke bei diesem Anblick. »Du klingst nicht so, als wärst du sicher, Liam.« Er seufzt und schüttelt mit geschlossenen Augen den Kopf. »Doch das bin ich zu einhundert Prozent.«

»Aber?«

»Kein aber. Wir sollten uns lieber ein bisschen ausruhen. Komm, wir legen uns ins Bett«, antwortet er und steht dann auf, um das benannte Möbelstück anzupeilen. Ich rümpfe die Nase, während ich die schmale Matratze mustere, auf der ich heute schon mehrmals lag. »Was ist?«, fragt Liam, der meinen skeptischen Blick bemerkt.

»Meinst du, das ist eine gute Idee? Du und ich ... gemeinsam in meinem Bett?«, frage ich vorsichtig, ehe ich eine entschuldigende Grimasse ziehe. Doch Liam lacht daraufhin. »Klar. Wenn ich die einmalige Chance habe, mit dir in einem Bett zu liegen, muss ich das ausnutzen. Außerdem ist das eine Ausnahmesituation, weshalb uns Harry schon nicht den Kopf abreißen wird. Es sei denn natürlich, du möchtest lieber auf dem Boden schlafen.« Sein Grinsen ist schon beinahe frech, während er die Bettdecke beiseite schlägt. Ich verdrehe die Augen, schmunzle dann aber auch und tapse über den kühlen Beton, um mich ins Bett zu legen.

Als Liam sich zu mir gesellt, reißt er mit einem Mal die Augen auf. »Was ist mit deiner Wange passiert?«, wispert er und lässt dabei sachte einen Finger über meine aufgeritzte Haut streichen. Eben saß ich so, dass meine verletzte Gesichtshälfte im Schatten lag, sodass er es nicht sehen konnte. Aber nun strahlt der Mond mich vollkommen an. »Ach. Carter ist passiert. Ist aber nicht so schlimm, es geht schon wieder.«

Fast schon ungläubig schüttelt Liam seinen Kopf, dann dreht er sich auf den Rücken. »Ich habe keine Ahnung, was mit Carter los ist oder warum er so geworden ist. Früher war er nicht so. Ja, er hat auf sexueller Ebene Harry und mich hintergangen, aber ansonsten war er ein Engel. Irgendetwas muss passiert sein, dass ihn so zerstört hat.«

»Meinst du wirklich, dass ein einziges Ereignis so etwas aus einer Person macht?«

»Keine Ahnung. Vielleicht waren es me...« Er stoppt auf einmal, weshalb ich irritiert eine Augenbraue hochziehe. Aber dann höre ich es auch. Bestimmte Schritte auf dem Flur, die immer näher kommen. Ich schließe für einen Atemzug die Lider. Wann hört es endlich auf? Liam räuspert sich und setzt sich aufrecht hin, bevor auch schon von außen ein Schlüssel ins Loch gerammt wird und kurz darauf die Tür aufspringt. Der Besucher knipst von außen das Licht an, weshalb Liam und ich wegen des grellen Lichts die Augen zusammenkneifen.

»Ach, sieh an. Wieder vereint. Wie rührend.«

Liam seufzt und reibt sich mit den Händen übers Gesicht. »Was willst du, Carter?« Der Angesprochene lacht spöttisch und verschränkt die Arme vor der Brust, während ich mich ebenfalls hinsetze. Sein Gesicht ist gerötet und auf seiner Stirn pulsiert eine Ader. Da ist wohl jemand sauer. »Du hast Scheiße gebaut, Payne. Das war ein großer Fehler.«

»Wieso? Weil ich unschuldige Menschen laufen gelassen habe?«, antwortet er und streckt dabei das Kinn nach vorne.

»Die waren nicht unschuldig. Sie haben uns alle verraten, uns im Stich gelassen, uns den Rücken gekehrt. Du weißt doch, wie das Geschäft ist. Solche Menschen kommen nicht ungestraft davon.«

»Wenn du meinst ...«, murmelt Liam und schüttelt dabei den Kopf. Carter wird sowieso nicht plötzlich seine Meinung ändern, das ist mir auch klar. »Ja, meine ich. Hattest du einen richtigen Plan dabei?« Was wird das denn jetzt für ein Spielchen? Liam scheint sich das auch zu fragen, denn er runzelt seine Stirn. »Selbst wenn, würde ich ihn dir nicht verraten.«

Carter verdreht die Augen und mustert dann seine eigenen Fingernägel. »Wie auch immer. Jedenfalls hat dein Plan nicht funktioniert.«

»Was soll das heißen?«

Nun grinst der Mann vor uns, was mir einen eisigen Schauer über den Rücken jagt. In einer ruckartigen Bewegung prescht er vor, um sich über Liam aufzubauen, seine Stimme beängstigend leise. »Harry ist immer noch hier. Scheint so, als wäre dieses Weichei nicht in der Lage dazu gewesen abzuhauen. Er war einfach zu schwach. Aber keine Sorge, du kennst mich ja. Ich bin ein fürsorglicher Mensch und habe ihn wieder in meine Obhut genommen, damit ich mich um ihn kümmern kann.«

Was? Er ... Was? Er hat ... Harry? Harry ist nicht frei? Ich ... das ... das darf nicht sein. Mir wird schlecht und Liam weicht sämtliche Farbe aus dem Gesicht, doch nicht ein einziges Wort verlässt seinen Mund. Nur seine Nasenflügel blähen sich immer wieder auf, während sein schwerer Atem bis in mein Ohr dringt.

Doch Carter scheint diese Reaktion zu genügen, denn er weicht einige Schritte zurück und läuft zur Tür. Sein hässliches Schmunzeln verstärkt meinen inneren Wunsch, ihm ins Gesicht zu schlagen. Bevor er das Zimmer wieder verlässt, blickt er noch ein letztes Mal in unsere Richtung. »Das wird ein Nachspiel haben, Payne. Und weißt du wie? Morgen wird geheiratet. Ansonsten ...«, fängt er an, dann imitiert er mit seiner Hand eine Waffe und richtet sie auf uns. »Boom. Boom. Peng.«

____
Die Schlinge zieht sich weiter zu und Harry hat es doch nicht geschafft :/

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