"was heißt das alles?"
jetzt begann ich zu verzweifeln, die erste Träne. Can streicht mir sanft über den Kopf und küsste meine Schläfe.
"Ich werde dir alles erklären, mein Schatz"
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Ich löste mich von ihm und sah zu ihm auf. Ich wollte verstehen was das ist und was er meint. Ich wischte meine Tränen aus Verzweiflung weg. Can zog seinen Rollstuhl zurück und legte die Alte auf den Tisch. Ich setzte mich gleich neben die Akte auf den Schreibtisch und sah ihn wartend an.
Kaya
Stand in rot auf der Akte. Can fuhr über die Akte und seufzte.
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"Arsu"
Fing der Junge Herr dann an zu sprechen.
Arsu war komplett aufgelöst, in ihr herrschte ein Gefühls Chaos, sie wusste nicht was sie denken sollte. Sie wusste nicht was Can für sich fühlte, was sie ihm bedeutete und was er ihr bedeutete.
Sie war entsetzt von dem Abend gestern, hatte einen kompletten Filmriss, wusste nicht mehr was passiert war. Erinnerte sich nicht daran das Can in die Bar kam.
Was hatte ihr Vater mit der ganzen Sache zu tun. Was ist in Tibet passiert? Can unterbrach ihre Gedanken.
"Weißt du als was sein Vater gearbeitet hat?"
Sie nickte. Klar wusste sie das.
"Er war Polizist, hat fast nur im Büro gearbeitet"
Can Strich sich übers Gesicht, und tippte mit seinen Fingerspitzen auf den Tisch. Was Arsu total nervös machte.
Er nahm ihre Hände in seine. Was er ihr jetzt erzählen würde, wäre etwas was ihre heile Welt komplett auseinander nehmen würde.
"Ich war ein paar Jahre weg... bevor ich gegangen bin hätte ich nie gedacht das es so kommen würde, ich wollte dich hier nicht allein lassen. Aber mir wurde eine Möglichkeit geboten die ich mir nicht hätte vorstellen können"
Arsu drückte seine Hand und nickte. Sie verstand nichts, sie hatte sogar angst das ihre Ohren Taub werden würden, sie war komplett überfordert.
"Ich wollte ursprünglich studieren.... Medizin."
Er lächelte sie an und sie lächelte zurück. Sie sah sein besondereres Interesse in Medizin schon seit sie sich kannten.
"Doch meine Gedanken waren immer beim Staat, ich wollte etwas gutes tun, für Sicherheit sorgen, ich weiß das es eine Ehre ist Arzt zu sein, menschen zu helfen, und trotzdem habe ich mich bei der Polizei beworben."
Arsu erinnerte sich daran wie schrecklich es ihr ging als Can die Stadt verlassen hatte. Sie hasste ihn dafür.
"Nach dem Bewerbungsgespräch hatte ich auch verschiedene Eignungstests, Gehirn, Körper, Gesundheit und und und. Sie sagten sie würden sich melden. Dann ist etwas eigenartiges passiert."
Can erinnerte sich so gut als wäre es gestern gewesen, er war überrascht, geehrt und unfassbar traurig die Junge Schönheit hinter sich zu lassen.
"Drei Männer vom Staat kamen plötzlich zu mir nach hause und haben mir gesagt das meine Werte und Eigenschaften besonders gut waren.
In allen Bereichen sehr hoch. Dann haben sie mir angeboten im Geheimdienst zu Arbeiten bzw. meine Ausbildung dort zu machen"
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Meine Hände fingen an zu schwitzen.
"Was? Geheimdienst ? Can- das ist großartig!"
Er lächelte, seine Augen voller Freude. Es war eine Ehre für den Geheimdienst zu arbeiten.
"Und was hattest du gesagt?"
Fragte ich daraufhin, obwohl ich mir denken konnte was ab dann passierte.
"Sie wollten das ich sofort eine Entscheidung treffe, ich habe ihnen gesagt das sie mir Zeit geben müssen wenn sie mich wollen.
Ich war verliebt in dich."
Er sah zu ihr auf, seine Augen glänzten.
"Aber ich dachte das du es verstehen würdest. Ich konnte es dir nur nicht erzählen. Ich habe es niemandem erzählt. Du bist jetzt die allererste"
Er war verliebt in mich. Er war.
Trotzdem lächelte ich, ich freute mich, aus Reflex stieg ich vom Tisch ab und umarmte ihn während er noch vor mir auf dem Rollstuhl saß. Er legte seine Um mich, was mich dazu zwang, auf seinen Schoß zu sitzen.
"Ich weiß nicht ob es die richtige Entscheidung war, aber ich verstehe dich, ich bin stolz darauf das du diesen Weg gegangen bist"
Flüsterte ich in seine Halsbeuge. Ich spürte wir er ausatmete und entspannter war, aber ganz entspannt war er noch nicht. Da war noch etwas, etwas was mit meinem Vater zu tun hatte, und ich musste herausfinden was es war. Can fuhr sanft über meinen Rücken, ich löste mich wieder und setzte mich auf den Tisch.
"Ich bin gegangen, mein Vater dachte und denkt immer noch das ich bei der Polizei bin, er ist enttäuscht weil er denkt ich hätte mehr aus mir machen können.. was ich ja eigentlich habe. Nur sieht er das nicht"
In seiner Stimme lag ein trauriger Klang den er zu verbergen versuchte, Er sah auf seine Hände und atmete dann tief ein.
"Die nächsten Jahre waren furchtbar anstrengend. Ich habe daran gedacht aufzuhören und alles abzubrechen.
Und dann habe ich immer daran gedacht das ich dich für diesen Traum im Stich gelassen habe. Und dann sah ich mein Ziel wieder vor Augen. Erst die Karriere und dann die Frau. "
Sagte er und lächelte. Mein Herz wurde weich als er gerade aus in meine Augen sah und mit einer Ernsthaftigkeit sagte was Sache war. Ich nickte.
"Aber ich war länger weg als geplant. An einem Tag bin ich durch alte Fälle gegangen, ich wollte sehen wie die anderen bestimmte dinge gehandhabt....Ich bin durch die Akten, habe die Namen gelesen, bisschen überflogen.
Und dann stieß ich auf Emre Aziz, deinen Vater."
Ich begann Gänsehaut zu bekommen, ich hatte angst vor dem was jetzt vielleicht noch kam. Ich nickte und wollte das er weitersprach. Wollte alles so schnell wie möglich hinter mich bringen.
"Ich dachte erst ich bilde es mir ein. Doch dann war klar das es dein Vater ist. Er hat auch für den Geheimdienst gearbeitet und ist während eines Auftrages gestorben."
Tränen bildeten sich in meinen Augen. Meine Hände zitterten, Can griff nach meinen Händen.
"Was?"
fragte ich dann, meine Stimme zitterte und war brüchig. Can presste die Lippen zusammen und hielt meine Hände in seinen, nickte bevor er weiter sprach.
"Kaya, war der Mann mit dem dein Vater, Herr Aziz zu tun hatte.
Es ging schon Jahre lang so, da kam Herr Aziz's Team auf die Idee das sie deine Mutter - Frau Aziz verdeckt ermitteln lassen, keiner kannte sie, alles lief wie geplant.
Frau Aziz flog mit Kaya nach Tibet um herauszufinden was er im Schilde führte. Herr Aziz flog mit den nächsten Flieger hinterher. In Tibet wurde Frau Aziz dann klar das dort Kinder zum Organhandel gezwungen werden. Es war das Geschäft von Kaya, den Kindern ging es schrecklich.
Und genau in diesem Moment flogen sie auf, Kaya hat verstanden das sie verdeckt ermittelt. Kaya ist ausgerastet und dein Vater war noch unterwegs, dein Vater konnte deiner Mutter nicht rechtzeitig helfen.
Kaya hat sich die Niere deiner Mutter genommen, es sollte ihr eine Lektion sein, ohne Narkose... wie bei den Kindern-"
Ich schluchzte Laut, meine Tränen liefen ununterbrochen. Mein Kopf drohte zu zerbrechen. Can hörte auf zu erzählen, stand auf und nahm mich in den Arm.
Das alles war mit meinen Eltern Passiert? So etwas haben sie durchgemacht?
Wie konnte ich immer nur so egoistisch sein, das was meine Eltern in meinem Alter durchgemacht haben ist einfach nur schrecklich, und ich dachte es ist das Ende der Welt das mein Freund mir Fremdgeht.
Ich wischte mir meine Tränen aus dem Gesicht und drückte Can etwas von mir weg. Ich musste die ganze Geschichte hören.
Can legte seine Hände auf meine Wangen und zwang mich zu ihm hoch zu sehen. Er hatte einen Einfühlsamen Blick er sah durch mich hindurch, mir war es nicht peinlich vor ihm zu weinen. Ganz im Gegenteil, ich dachte das er mich versteht.
"Arsu, ich glaube das war genug für heute"
gab er sanft von sich und wollte mir eigentlich nur gutes.
"Can bitte, erzähl zu ende. Ich muss wissen was passiert ist"
Er presste wieder die Lippen aufeinander und dachte nach.
"Tu dir das nicht an meine Rose, ich will nicht das du daran zerbrichst"
Seine Stimme setzte kurz aus, er stockte selber... der Lauf dieser Gesichte war schrecklich. Er wusste es. Es nahm ihn so sehr mit, das er selbst kurz vor der Verzweiflung war, dabei kannte er meine Eltern nicht einmal.
Ich legte meine Arme um seinen Nacken. Schloss meine Augen. Mein Kopf lag nun auf seiner Schulter, er strich sanft über mein Haar.
"Ich muss wissen wie es weiter ging"
Er stoppte kurz in seiner Bewegung und fuhr dann fort.
"Es sind deine Eltern, du hast das recht die Wahre Geschichte zu kennen"
Ich nickte, war immer noch an ihn gelehnt. Ich konnte mir kaum vorstellen welche schmerzen meine Mutter hatte.
"Der schmerz wurde zu viel, deine Mutter ist in Ohnmacht gefallen, sie war Kurz davor ins Koma zu fallen.
Als dein Vater ankam, hatte er ein Internationales Team mit sich, sie waren vorbereitet und haben mit allem gerechnet. Kaya war weg bevor sie ihn schnappen konnten, doch die Kinder waren in Sicherheit. Deine Mutter konnte gerettet werden."
Ich atmete erleichtert aus.
"Aber was war mit Kaya"
Wenn meine Mutter gerettet war, was ist dann passiert? Ich löste mich von Can und sah ihm wieder ins Gesicht.
"Herr Aziz und Frau Aziz waren zurück in Deutschland. Alles hatte seinen Lauf genommen. Herr Aziz ermittelte immer noch. Doch von Kaya keine Spur.
Dann, hat man Kaya in Italien gesehen.
Das war der nächste Auftrag von deinem Vater er wollte Kaya hinter Gitter sehen. Doch er wurde überlistet."
Er atmete aus und nahm meine Hände. Er drückte sie.
"Dein Vater ist an einem Heldentot gestorben Arsu, er hat es für deine Mutter gemacht, und für seine Ungeborenen Zwillinge. Er wollte es für euch."
Ich schluchzte, mein Vater war ein Held. Er hatte alles für seine Familie getan.
Doch bevor ich das zu Ende denken konnte kamen mir schon neue Gedanken, neue Fragen.
"Wie ist meine Mutter gestorben?"
Mir wurde damals gesagt beide sind bei einem Autounfall gestorben. Meine Mutter hatte meinen Vater vom Flughafen abgeholt und dann ist es passiert.
"Deine Mutter hatte einen Herzinfarkt. Wären sie tatsächlich an einem Autounfall gestorben, hätte man dich niemals retten können.
Ein Glück das er dich gibt"
Er nahm mein Gesicht in die Hände und lächelte mich leicht an. Wie hatte ich so einen Menschen wie Can in meinem Leben verdient.
"Can, wie kam es dazu das du zurück gekommen bist?"
Er lächelte.
"Als ich über Kaya las, wurde mir klar das ich ihn finden muss, ich muss dass vollenden was Herr Aziz begonnen hat. Für dich. Für deine Familie, und für ihn weil er ein Held war"
Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen, ich selbst habe das Kapitel weinend geschrieben. Die Gesichte von Arsu un Emre, Arsu und Can begleitet mich schon sein 2014 wo ich sie erstmal für mich begonnen habe zu schreiben.
Alles hat sehr Blumig angefangen, Zwangsheirat, es war nicht ernst. Doch ich habe mich verändert. Es ist viel passiert. Ich wollte es tiefgründiger. Echt und wahr.
Ich wollte nicht das man diese Gesichte ließt und nichts mit nimmt.
Es ist wahr, Hier in der Welt passiert ganz genau das hier. Leute werden um ihr Eigentum beraubt. Kindern werden ihre Organe genommen, brutal. Kinder Handel, Kinder Pornographie. Wir müssen unsere Augen öffnen und der erste Stritt dafür ist Erkenntnis.
Habt einen Schönen Tag,
Eure