47 - Ablenkung

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Doch dieser Gedanken vergeht sofort als ich Can dabei "erwische" wie er sich verzweifelt durch die Haare geht und mir dann in die Augen sieht.

"Danke"

flüstere ich und schließe die Tür hinter mir.

Draußen in der kalten Luft dachte ich das ich besser atmen kann. Aber nein.

Umso mehr ich mich von seinem Haus entfernte, uns schwerer viel es mir.

______________

So vergingen die nächsten Tage, ich fühlte mich eigenartig und war ständig unkonzentriert. Die Schule machte keinen spaß mehr, ich wartete nur noch auf die Pausen und essen wollte ich auch nichts mehr, zuhause hörte ich nur noch traurige Musik und sah den Pärchen dabei zu wie sie an meinem Haus vorbei liefen. 

Ich war total in Can verschossen und konnte das mittlerweile auch nicht mehr leugnen. 

"Hey"

Ich drehte mich zu meiner rechten wo ich in sein grinsendes Gesicht sah. Er ist hübscher geworden, sieht fast ein bisschen reifer aus als zuvor. Sein fröhliches Gesicht lässt mich auch lächeln. 

"Hallo"

Meine Stimme hört sich etwas kratzig an und ich räuspere mich bevor er weiter redet.

"naa wie gehts dir so?"

Ich lächle und er lächelt, doch sein lächeln wirkt nicht echt, und meins ist es auch nicht.

"Gut und selbst?"

"Auch"

"Wo warst du die letzten Tage? ich hab dich gar nicht gesehen?"

"Dein ernst? Arsu ich saß gestern in Mathe neben dir"

Peinlich berührt sehe ich weg, er war doch zwei Wochen weg, wie haben nicht gesehen das er seit gestern wieder da war?

"Ich dachte mein Bart steht mir und dadurch bekomme ich vielleicht mehr Aufmerksamkeit von dir"

Er rollt seine Augen und ich muss mir mein lachen verkneifen. 

"Sinan, dein Bart steht dir wirklich. Er lässt dich viel reifer wirken"

Gebe ich ihm grinsend das Kompliment und bin selbst von mir überrascht das ich nicht rot werde.

Er grinst mich an und richtet sich auf. 

"Hast du Lust heute etwas zu unternehmen? Ein nein werde ich nicht akzeptieren"

Er hält mir die Hand hin und ich nehme sie an, er zieht mich hoch aber lässt meine Hand nicht los. Von meinem Augenwinkel aus sehe ich Can wie er uns von weitem beobachtet, neben ihm stehen seine freunde und unterhalten sich. 

Doch er sieht konzentriert hier rüber, diese Chance ergreife ich ohne jegliche Schuldgefühle. 

Er kneife Sinan in die Wange.

"klar können wir heute was machen, holst du mich um 5 ab?"

Er nickt etwas verdutzt und ich sehe ihn grinsend an, dann wende ich mich ganz offensichtlich zu Can und mache eine kalte Miene. Ich drehe mich und laufe ins Klassenzimmer.

Ich setze mich im Klassenzimmer auf meinen Platz und starte an die Wand. Noch war keiner da, denn wir hatten noch ein wenig zeit bis der Unterricht beginnen würde. 

Ich dachte an Montag vor zwei Woche. Ich hatte mich mit Sinan verabredet. Wir wollten Dienstag nach der Schule essen gehen, doch er ist einfach nicht zur Schule gekommen.

Selbst die nächsten zwei Woche nicht. Ich hatte sogar ein Gespräch von ein paar Mädchen gehört das er Probleme mit der Polizei hatte... vielleicht sollte ich ihn nachher mal darauf ansprechen?

Ein lauter knall riss mich aus meinen Gedanken und ich schreckte auf. Mein Kopf schellte zur Tür wo der Übeltäter Can stand der gerade so laut die Tür zugeknallt hat. Sofort stand ich auf. Er kam einpaar schritte auf mich zu. 

"Was soll das Arsu? Was willst du von Sinan? hab ich dir nicht gesagt-"

Wutentbrannt lief ich auf ihn zu. 

"Du hast mir gar nichts zu sagen!"

Entsetzt sieht er mich an. Wir stehen uns gegenüber. Er hat kein Recht mich 15 Tage zu ignorieren und dann auf mich zu zukommen weil es ihm nicht passt das ich mit Sinan rede. 

"Ich will nur das beste für dich Arsu"

Gerade will ich ihn anschreien und ihm sagen das er meinen Namen nicht in den Mund nehmen soll da lockert sich bei Blick und ich sehe ihn emotionslos an. 

Er, der sich schon bereit gemacht hatte von mir angeschrien zu werden sah mich nun etwas überrascht an.

"Es gibt keinen Grund mit dir zu streiten. Ich bin nicht sauer auf dich und ich erwarte einfach nichts mehr von dir. Bitte lass mich einfach in ruhe. Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben, außer das du der Sohn von Opas Geschäftspartner bist."

Ich drehe mich von ihm weg und setzte mich zurück an meinen Platzt. Dort hole ich meine Hefte raus und würdige ihn keines Blickes mehr. 

"Du warst es eh nicht Wert"

Er sagte das so locker, ohne jegliche Trauer oder Enttäuschung. Mit gelassenen schritten verließ er den Raum und ließ die Tür ins schloss fallen. 

Ein paar tränen liefen mir über die Wangen als ich daran dachte das sein Schweigen weniger geschmerzt hätte als diese Worte.

Ein kurzes Kapitel.. nur 800 Wörter. Aber ich wollte mal wieder updaten. 😊

Hoffe es hat euch gefallen (wahrscheinlich eher nicht haha)

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