Spiel der Liebe

By Tyskerfie

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Annika wächst bei ihren Großeltern in London auf, die alles darauf setzen sie zu einer richtigen Dame zu erzi... More

Neue Schule - Neues Leben?
Handball ist die Rettung - oder?
Die Spiele beginnen
Die erste Bewährungsprobe
Der Ball
Machtkampf oder Reiz?
Idioten
Lieber Stolz...
Nick vs. Annika
Mexican Beats und arrogante Vollidioten
"Aber heiß ist sie ja schon"
Immunität
Die Könige von Carmelot - oder so...
Gitarrenspiel und Eifersucht
Kaffee oder Arroganz?
Kennenlern-Schwierigkeiten
Und der Gewinner ist...
Kampf der Giganten
Ball Ball bald
Oh liebes London...
Keine Schlauheit
Kleider Koffer Kommunikation
Schnell erledigt
Überraaaschuuung!
Schottland und Orangenlikör
Familiärer Herbst
Champagner-Schock
Feuer und Fackel
Nächtliche Nässe
Kokosküche
Burgball
Kastanienkuss
Stille Stunden
Gefühlstraining
Wütende Würfe und anziehende Abwehr
Nicks Neue
St. Alberts Elefanten
Blutige Gefühle
Carmelot Künstler
Hornbrille und Handball
Lieblose Liebe
Verhaltenes Verhalten
Machtworte
Zwei Minuten
Bedeutungen und Ballanalyse
Bier und Barklay's
Winterball
Sekt und Schulden
Blickkontaktsromanze
Brennende Eiseskälte
Mondscheinmächte
Klammern
Verliebt
Verdammte Ehrlichkeit
Liebesdreher
Paddington-Bären
Verliebt und verarscht
Trübsal und Tränen
Weihnachtsferien und William
"Komm zurück..."
Cornwall-Charme
Hey
Egoistische Ereignisse
Glück und Geschichte
Lilien in London
Verächtliche Vergangenheit
Angriff
Qual der Wahl
Volle Kannen
Meistermanieren
Danksagung + Info <3

Rosengarten-Romanze

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By Tyskerfie

Es lief nicht gut.

Es lief alles andere als gut.

"Verdammt nochmal, Nora, deck deinen Gegenspieler ab!", rief Nick aufgebracht von der Bank, als die Duncan's Schule ihren siebzehnten Treffer versenkte.

Siebzehn Tore hatte sie erzielt. Fünf mehr als die Carmelot-Schule.

Und in sieben Minuten wurde abgepfiffen.

Annika biss die Zähne zusammen. Wenn sie so weiter spielten, würden sie das nie im Leben aufholen. Ihr Blick traf auf den von Tanja, die genauso verbissen dreinschaute, wie sie selber. Sollten sie wirklich ihr erstes Spiel in der Rückrunde verlieren? Das wäre definitiv nicht der Start, den man sich gewünscht hätte. Und das war definitiv nicht das, was die zahlreichen Schüler der Carmelot-Schule erwartet hatten, als sie heute Mittag die Zuschauerplätze gefüllt hatten.

Es war frustrierend.

Und jetzt musste es verflucht schnell gehen.

Der Schiedsrichter pfiff ab, Nora warf ihr den Ball zu und Annika spielte ihn an Victoria weiter, die eine schnelle Finte nach vorne machte. Annika kreuzte mit Nora, bekam den Ball von Victoria und rannte durch eine Lücke. Völlig frei konnte sie nun aufs Tor werfen.

Und traf den Pfosten.

"Cullum, verdammt!", hörte sie Nicks Ausruf und enttäuscht über sich selber sah sie, wie der Ball direkt in die Hände einer Gegenspielerin fiel, die ihn schnell und gekonnt weiter warf und kaum drei Sekunden später hatte die Duncan's Schule ihren Vorsprung auf sechs Tore ausgebaut.

Nick machte das einzige, was er in so einer Situation machen sollte: er nahm ein Time-Out.

"Mädels, was ist los?", fragte er, sobald die Spieler sich um ihn versammelt hatten.

"Wir sind müde", seufzte Jessika aufgebend und sprach den anderen aus der Seele. Zweimaliges Trainieren nach einer vierwöchigen Pause reichte einfach nicht aus, um die Kondition wieder auf Vordermann zu bringen. Die Duncan's Schule war schon in der Hinrunde ein würdiger Gegner gewesen und heute war ihr physischer Zustand einfach besser.

Nick fuhr sich mit der Hand über das Gesicht.

"Okay, hört zu. Wir können in sechs Minuten nie im Leben sechs Tore aufholen. Aber wir können dafür sorgen, dass wir in der restlichen Zeit nicht total abgezockt werden."

Die anderen nickten. Annika trank aus ihrer Flasche, während sie zuhörte und versuchte das Gefühl zu verdrängen, dass sie heute versagt hatte. Gerade einmal drei Tore hatte sie gemacht. Drei!

Und sie konnte es sich einfach nicht erklären, aber es haute einfach nichts hin.

"Konzentriert euch und sammelt noch einmal die letzten Kräfte in der Abwehr. Wenn ihr ordentlich abdeckt und euch miteinander absprecht, dann kommen sie nicht so leicht durch die Lücken", sprach er ruhig weiter. Annika konnte deutlich sehen, dass die unvermeidliche Niederlage auch ihm an die Nieren ging. Trotzdem flippte er nicht aus, sondern versuchte noch irgendwie das Beste daraus zu machen. Er war nicht stolz, wie sie ihn immer eingeschätzt hatte, er war beherrscht. Und das liebte sie an ihm. 

"Seid im Angriff geduldig. Wenn sie den Ball abfangen, haben wir keine Chance mit ihrem Tempo mitzuhalten, also passt auf, dass ihr den Ball nicht verliert."

Wieder nickte die Mannschaft.

"Gewinnen werden wir nicht mehr, aber denkt an die Tordifferenz. Die kann im Endeffekt alles entscheidend sein. Also, gebt nochmal alles, was ihr habt!"

Sie schlugen ein, riefen ihren Schlachtruf und stellten sich auf dem Spielfeld wieder bereit. Die Schultern hingen nicht mehr ganz so arg wie vorher noch. Die Zuschauer erwachten wieder aus ihrem komatösen Zustand und begannen ihre Heimmannschaft anzufeuern. Und Nick stand jetzt auch entspannter da, die Hände in den Hosentaschen versteckt und mit einer Miene, die innerliche Abgeklärtheit wiederspiegelte.

Der Schiedsrichter pfiff das Spiel an und langsam bauten die Spieler der Carmelot-Schule ihren Angriff auf, der sogar ein Tor zur Folge hatte. In den letzten fünf Minuten schafften sie es tatsächlich, den Rückstand auf drei Tore zu verringern. Der Sieg jedoch ging verdient an die Duncan's Spieler, die ausgelassen jubelten und sich mit einem stolzen Grinsen vom Gastgeber verabschiedeten.

"Kopf hoch, Mädels, ihr habt gut gekämpft!", lobte Nick seine Mannschaft, als er mit allen Spielern abklatschte. Annika raunte er noch ein "Um drei im Rosengarten" zu, bevor er sich wieder abwandte.

Um ein wenig alleine sein zu können, ohne beobachtet zu werden, hatten sie einen Treffpunkt im Labyrinth im Rosengarten ausgemacht. Vor allem im Winter verirrte sich kein Mensch dort hinein, weswegen sie ungestört die Zweisamkeit genießen konnten. Nach dem Training am Mittwoch hatten sie sich dort das erste Mal getroffen und das Versteck musste die nächsten Wochen einfach reichen.

Die Stimmung in der Kabine war nicht gerade prickelnd, aber alle Mädchen wussten, dass sie als Mannschaft verloren hatten.

Alle, bis auf eine.

"Was war heute los mit dir, Cullum?", fragte Victoria sie, als sie sich gerade ihren Pulli überzog. Ihren Nachnamen sprach sie verächtlich aus. Wahrscheinlich, weil nur Nick sie sonst so nannte. "So ein schlechtes Niveau kennt man von dir gar nicht", provozierte sie weiter.

"Was willst du, Victoria?", fragte Annika gelangweilt zurück und bemerkte, wie die anderen in der Kabine verstummten und zu ihnen schielten.

"Scheint ganz so, als wärst du mit den Gedanken wo anders. Bei jemand anders", fügte sie hämisch grinsend hinzu.

Annika musste sich kurz ein Grinsen verkneifen. Victoria war voll dabei, sich ihr eigenes Grab zu schaufeln und sie sah es nicht einmal selber.

"Und wenn schon, ich wüsste nicht, was es dich angeht." Sie zuckte mit den Schultern und band sich ihren Schal um den Hals.

"Wenn ich mit meiner Vermutung richtig liege, geht es uns allen hier etwas an", sprach Victoria laut und baute sich vor Annika auf.

"Boah, Victoria, halte doch bitte nur einmal deine verdammte, paranoide Klappe!", ging Tanja dazwischen. "Du nervst!", sagte sie ihr knallhart ins Gesicht.

Auf Victorias Hals bildeten sich rote Flecken ab, während sie nach Worten zu ringen schien. Annika zog ihre Jacke an, schenkte Tanja ein dankbares Lächeln und verschwand aus der Umkleidekabine, bevor die Situation noch völlig eskalierte. Sie hörte noch, wie Nora und Megan zu diskutieren begannen, dann fiel die Tür hinter ihr zu.

Dass gerade Tanja ihr zur Seite stehen würde, hätte sie nicht gedacht. Aber ihr Kommentar bestätigte das, was sie sich schon gedacht hatte: Victoria war auch unter den anderen Spielern nicht besonders beliebt.

Gleichzeitig wusste sie aber auch, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis Nicks und ihr Geheimnis gelüftet würde. Vielleicht war es auch besser so, denn Victorias Beschuldigungen sorgten für ziemlich viel Aufruhr. Und Annika hatte ein schlechtes Gewissen, dass sie ein doppeltes Spiel spielte. Sie tat so, als würde Victoria nicht ganz bei Sinnen sein, dabei war ihr Misstrauen berechtigt. 

Sie verdrängte den Gedanken daran und begab sich schnell auf ihr Zimmer, wo sie ihre Sportsachen ablegte und ein klein wenig Schminke auftrug. Dann verließ sie mit einem Blick auf die Uhr ihr Zimmer, ging nach unten, durchquerte die ziemlich leere Eingangshalle und trat wieder an die frische Luft.

Es war bitterkalt und sie steckte die Hände in ihre Jackentaschen, als sie sich auf den Weg zum Rosengarten machte. Auf dem Parkplatz vor dem Gebäude war keine Menschenseele zu sehen und auch neben dem Hauptgebäude war Annika alleine.

Das einzige Geräusch waren ihre Schritte auf der harten Erde, als sie sich dem kahlen Rosengarten näherte. Der Himmel war wolkenverhangen und obwohl sich irgendwo hinter der grauen Masse die Sonne verbarg, schien es, als würde es gleich dunkel werden. Der Winter war gemütlich, fand Annika, aber die Dunkelheit machte ihr teilweise schon ziemlich zu schaffen.

Ihr Atem bildete sich vor ihr zu weißen Wolken, die ihr den Weg zeigten. In Gedanken versunken näherte sie sich dem Rosengarten und dem damit verbundenen Labyrinth. Sie betrat es, blieb dann aber kurz stehen, um in die Stille hinein zu lauschen. Sie hatte doch gerade etwas gehört, oder?

Doch alles blieb still.

Sie schlängelte sich durch die blätterlosen Hecken bis ins Innere des Labyrinths, von wo aus sie nicht mehr sichtbar war. 

Und dann wartete sie. Sah sich um. Blickte wieder in den Himmel.

Hörte ein Knacksen hinter sich.

Ruckartig drehte sie sich um und begann unwillkürlich zu lächeln. Nick stand einen Meter von ihr entfernt und grinste schief. Ihr Herz machte bei seinem Anblick einen Hüpfer. Dass er ihr gehörte, war einfach nicht zu kapieren.

Langsam kam er auf sie zu, schloss sie vorsichtig in seine Arme und küsste sie sanft auf den Mund. Annika ließ sich in den Kuss fallen. Die Nähe zu Nick tat unfassbar gut. Unfassbar.

"Es ist echt schwerer als gedacht, in der Öffentlichkeit so zu tun, als würde ich dich nicht lieben", murmelte er und lächelte. Seine schwarzen Haare fielen ihm wie üblich in die Stirn und Annika strich sie ihm sanft weg, doch sie fielen gleich wieder zurück.

"Geht mir genauso. Aber ich glaube wirklich, dass es für Ärger sorgen wird."

Nick runzelte die Stirn. "Wieso? Ist etwas passiert?"

Ein Satz – und schon wusste er, dass mehr dahinter steckte. Wieder einmal war Annika verwundert, wie gut Nick sie lesen konnte.

"Victoria hat wieder einige Sachen gesagt", erklärte sie leise. 

"Was jetzt?"

"Dass ich heute gedanklich nicht da war. Wo, konnte sie sich natürlich gleich zusammenreimen."

"Stimmt es? Warst du wegen mir heute unkonzentriert?", fragte Nick nach und auf seinen Lippen zeichnete sich ein schelmisches Grinsen ab.

"Das hättest du wohl gerne. Aber mit dir hatte das sicherlich nichts zu tun", neckte sie ihn, schob dann ihre Hand in seinen Nacken, um ihn näher zu sich zu ziehen. Um seine Lippen auf ihren zu spüren.

"Wie hat sich das mit Victoria gelöst?", fragte er dann nach, als sie sich wieder voneinander gelöst hatten.

"Tanja hat sie in die Schranken gewiesen. Die anderen sind von ihr so genervt, dass keiner ihr glaubt. Und sie ist echt nur darauf aus, Probleme zu machen. Und natürlich eine Beziehung zwischen uns unmöglich zu machen."

"Victoria hatte schon immer gewisse Anzeichen von Größenwahn. Und mangelnde Realitätseinschätzung." Nick zuckte mit den Schultern, als würde ihn das Benehmen seiner Ex-Freundin nicht wirklich viel ausmachen.

"Ich denke, dass Victoria innerlich weiß, dass wir zusammen sind. Ihr fehlt nur der entscheidende Beweis. Und dann wird sie uns lebend häuten."

"Egal was Victoria sagt oder macht, sie kann das zwischen uns nicht zerstören", flüsterte Nick leise und verstärkte seinen Griff um Annika. "Aber wenn es dich sehr stört... Soll ich sie aus dem Team schmeißen?"

Verblüfft starrte sie ihn an. "Wie? So richtig?"

"Ja." Wieder zuckte Nick mit den Schultern.

"Kannst du das einfach so machen?"

"Na klar kann ich das. Wenn sie weiterhin für so viel Unruhe sorgt, bleibt mir keine andere Wahl."

"Würdest du das wirklich tun?" 

"Für dich würde ich alles tun. Außerdem geht sie mir so dermaßen auf den Sack, das kann ich kaum in Worte fassen." 

Annika lachte kurz auf. Dann begann sie mit dem Reißverschluss seiner Jacke zu spielen. "Weißt du, ich bin froh, dass ich euch nie zusammen gesehen habe. Also als ihr noch zusammen wart. Die Vorstellung in meinem Kopf ist schon schlimm genug", gestand sie und biss sich in die Lippe.

"Hey." Nick hob ihr Kinn mit seinem Finger an. "Schau mich mal an. Und hier, spürst du das hier? Spürst du, wie hart mein Herz schlägt?" Er nahm ihre Hand und legte sie an seine Brust. "So ging es mir noch nie", hauchte er. "Okay?"

Annika sah ihn einige Sekunden lang wortlos an. Dann nickte sie und lächelte. "Okay", flüsterte sie und kuschelte sich an seine Brust, um sich zu wärmen. Und vielleicht auch, um unauffällig seinen Duft einzuatmen.

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Nicht so lang, dafür geht es schon ziemlich bald wieder weiter ;)

Ich bin übrigens voll motiviert, den Endspurt jetzt schnell fertig zu bringen - weil ich schon an meinem nächsten Buch arbeite.... :b Bald schreibe ich eine nähere-Info-Nachricht an meine Follower, werde aber natürlich zuerst 'Spiel der Liebe' beenden!! :D

Einen kleinen Tipp gibt es hier aber trotzdem: 'Damn Badbabe'-Fans werden sich freuen, da der Stil eher in die Richtung geht ;)

Schönen Sonntag noch, eure Tyskerfie <3 <3 <3

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ich schreibe aus spaß und weiß nicht worauf das hinauslaufen wird aber nix mit diese trauma mauma geschichten #ozfauf1🏴‍☠️