Der Weg zum Licht [***Abgesch...

Od Secret578

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„Was würdet ihr tun, wenn euch nichts mehr bleibt?" Umziehen? Ein Schock für die damals 17-jährige June May... Viac

- Prolog -
- Kapitel 1 -
- Kapitel 2 -
- Kapitel 3 -
- Kapitel 4 -
- Kapitel 5 -
- Kapitel 6-
-Kapitel 7-
- Kapitel 8 -
- Kapitel 9 -
- Kapitel 10 -
- Kapitel 11 -
- Kapitel 12 -
- Kapitel 13 -
- Kapitel 14 -
- Kapitel 15 -
- Kapitel 16 -
- Kapitel 17 -
- Kapitel 18 -
- Kapitel 19 -
- Kapitel 20 -
- Kapitel 21 -
- Kapitel 22 -
- Kapitel 23 -
- Kapitel 24 -
- Kapitel 25 -
- Kapitel 26 -
- Kapitel 27 -
- Kapitel 28 -
- Kapitel 28 (2. Teil) -
- Kapitel 29 -
- Kapitel 30 -
- Kapitel 31 -
- Kapitel 32 -
- Kapitel 33 -
- Kapitel 35 -
- Kapitel 36 -
- Kapitel 37 -
- Kapitel 38 -
- Kapitel 39 - (Teil 1)
- Kapitel 39 (Teil 2) -
- Kapitel 40 -
- Kapitel 41 -
- Kapitel 42 -
- Kapitel 43 -
- Kapitel 44 -
- Kapitel 45 -
- Kapitel 46 -
- Kapitel 47 -
- Kapitel 48 -
- Kapitel 49 -
- Kapitel 50 -
- Kapitel 51 -
- Kapitel 52 -
- Kapitel 53 -
- Kapitel 54 -
- Kapitel 55 -
- Kapitel 56 -
- Kapitel 57 -
- Kapitel 58 -
- Epilog -

- Kapitel 34 -

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Od Secret578

                   

Ein kurzer Blick auf die Uhr verriet ihr, dass es bereit 12:45 Uhr war. "Perfektes Timing", dachte June und lächelte.

Als sie gespielt entspannt auf den Hof fuhr, konnte sie Miloš bereits sehen. Sie ging an ihm vorbei und wollte ein beiläufiges "Hallo" murmeln, doch das endete in einem gestammelten "Hi Miloš", bei dem sie auffällig grinste.

„Hi. Wie geht's dir?", antwortete er gelassen.
„Ähm... ganz gut und dir?", entgegnete sie.

„Mir auch, ich muss jetzt weiterarbeiten. Bis später oder so.", bemerkte er und wandte sich ab.

June war überrascht, wie abweisend er heute war. Normalerweise nahm er sich immer Zeit für ein wenig „Small-Talk". Sie hoffte, dass er heute einfach nur viel zu tun hatte und es nicht an ihr lag.

Doch auch so sehr sie es hoffte, ergab sich keine Gelegenheit noch einmal mit ihm zu sprechen. June sah Miloš nur beim Reiten manchmal mit befüllten Schubkarren vorbeigehen. Es wirkte, als ob die Arbeit für ihn heute besonders anstrengend war. Er schwitzte mehr als sonst und auch das Lächeln, welches er June oft zuwarf war verschwunden. Seine Gesichtszüge waren zu einem verärgerten, ernsten Blick versteinert. Lag es an June? Ging er ihr aus dem Weg? June überlegte, ob sie ihn darauf ansprechen sollte, doch sie hielt es zunächst für keine gute Idee.

Gefrustet machte June sich auf den Heimweg und zerbrach sich den Kopf darüber, was mit Miloš los war.

Als sie zu Hause ankam, ging sie noch einmal duschen. Wenn sie vorher gewusst hätte, dass sie heute nicht mit Miloš sprechen würde, wäre sie heute morgen nicht duschen gegangen, denn schließlich interessiert es im Stall keinen, wie man dort aussah.

Mit einem Handtuchturban auf dem Kopf ließ sie sich auf ihr Bett fallen, griff nach ihrem Handy und fragte ihre beste Freundin, ob sie eine Idee hatte, was mit Miloš los sein könnte.

Doch auch Emily fiel kein Grund ein, schlug June jedoch vor, dass sie ihn einfach fragen sollte.

June zögerte und schob den Gedanken zunächst beiseite. Sie freute sich auf das Treffen heute Abend mit Marielena und wollte sich die Stimmung nicht von Miloš kaputt machen lassen.

Also atmete sie einmal tief durch, stand auf und suchte sich Klamotten für heute Abend heraus. Die zerrissene Jeans und ihr schwarzes Crop-Top mit den kurzen Fledermausärmeln legte sie auf ihr Bett.

June schloss ihr Handy an die Boxen an und drehte die Musik auf. Sie musste sich die negativen Gedanken aus dem Kopf singen, um Platz für positive zu schaffen. June tanzte in ihrem Zimmer hin und her und beseitigte nebenbei die Unordnung.

Als sie damit fertig war, beschloss June, sich noch einmal kurz schlafen zu legen, um den Abend möglichst lange fit zu bleiben.

Sie schaltete die Musik aus, trank einen Schluck Wasser und legte sich dann schlafen.

***

„June? Willst du nicht langsam mal aufstehen? Ich dachte du wolltest um 20:00 Uhr bei Marielena sein?", flüsterte Junes Mutter durch den kleinen Türspalt.

„Mh? Was? Wie spät ist es denn?", fragte June verschlafen.

„Es ist 18:00 Uhr. Wenn du noch was essen willst und dich fertigmachen willst, solltest du langsam mal aufstehen. Ich kenne dich ja...", antwortete Junes Mum gelassen, schaltete das Licht ein und verließ „die Höhle", wie sie das Zimmer ihrere Tochter gerne bezeichnete.

June rieb sich die Augen, schlug die Bettdecke zurück und wagte einen Blick in den Spiegel. Ihre zerzausten Haare und verquollenen Augen bestätigten die Vermutung ihrer Mutter, dass sie definitiv länger brauchen würde, um sich fertig zu machen. Sie fackelte nicht lange und machte sich an die Arbeit. Allein für das Kämmen ihrer Haare brauchte sie fast fünf Minuten. Manchmal verfluchte June ihre Haare und war kurz davor, sie abzuschneiden, doch dann brachte sie es doch nicht übers Herz. Glücklich darüber, endlich alle Knoten und Kletten entfernt zu haben, machte sie sich an ihr Make-Up. Schlicht, wie immer.

Bevor sie sich ihr Outfit anzog glättete June noch schnell ihre Haare und flocht sich eine kleine Strähne ein.

Dann ging June hinunter in die Küche, um nachzusehen, was und wie viel noch vom Abendessen ihrer Eltern übrig geblieben war. 'Lasagne... Besser geht's doch gar nicht.', dachte June und füllte sich ihren Teller.

Schweigend und mit ihrem Smartphone in der Hand genoss June die köstliche Lasagne.

Eine neue Nachricht von Marielena:

„Hi June, treffen uns nachher doch nicht bei mir, sondern bei der alten Ruine. Weißt du wo die ist?"

„Hi Marielena. Was für eine Ruine meinst du? Kannst du mich mitnehmen?"

„Klar. Hole dich um kurz vor acht ab. Bis dann."

Marielena ist offline.

June fragte sich, welche Ruine Marielena meinen könnte und warum sie sich dort trafen und nicht gemütlich zu Hause. Sie entschied sich dafür, sich überraschen zu lassen.

Bis es kurz vor acht war, hatte June noch genügend Zeit, ihre Tasche zu packen und auf eine Nachricht von Miloš zu warten – vergebens.

Pünktlich klingelte Marielena um June abzuholen.

„Mum? Ich bin weg. Ich schreib' dir. Tschüss!", rief June zur Verabschiedung.

„Tschüss! Viel Spaß", erwiderte jedoch Junes Vater.

Sie zog die Tür hinter sich zu und zog ihre Jacke an, da es Ende August abends bereit kühler wurde.

„Wo gehen wir eigentlich hin?", fragte June, um das Schweigen zu unterbrechen.

„Das wirst du schon noch sehen, folg' mir einfach und bleib bei mir.", entgegnete Marielena knapp und ein wenig nervös. June wunderte sich über das komische Verhalten und fragte weiter:

„Und wie geht es dir sonst so? Wie geht es deinem Pferd?"

„Redest du immer so viel?", antworte Marielena gereizt.
„Was ist denn mit dir los? Habe ich dir was getan?"
„Nein, sorry. Das war nicht so gemeint, aber jetzt komm. Die anderen sind schon da und warten auf uns."

June nahm die Antwort einfach hin und schwieg, während sie in einen Waldweg entlanggingen. Sie war schon immer sehr schreckhaft gewesen, weshalb sie so gut es ging versuchte mit Marielena Schritt zu halten, was nach und nach schwerer wurde, weil Marielena spürbar das Tempo anzog.

In einiger Entfernung flackerte das Licht eines Lagerfeuers. ‚Na endlich... Hoffentlich ist es dort ein wenig wärmer und ich kann mich hinsetzen...', dachte June.

„Da seid ihr ja! Wo wart ihr so lange?", wurden sie von Markus begrüßt, während Alexander beiden ein Bier in die Hand drückte. „Danke, aber ich trinke kein Bier.", sagte June und wollte ihr Bier wieder loswerden, doch Alexander ignorierte sie einfach. Schweigend hielt June ihr Bier in den Händen und setzte sich zu Leon an das Lagerfeuer. Außer ihren Klassenkameraden waren noch einige andere dabei, die sie nicht kannte.

Am Anfang waren die meisten sehr schweigsam, doch je mehr Alkohol floss, desto gesprächiger wurden sie. Und unterhielten sich auch ausgiebig mit June.

Doch als ein dunkelhäutiger an der angetrunkenen Meute vorbeiging, kippte die Stimmung.

„Ey! Was willst du hier? Verpiss' dich!", rief Markus.

„Zieh Leine!", stieg einer der Fremden mit ein.

Der Dunkelhäutige blieb irritiert von den Aufforderungen stehen und begutachtete sein Gegenüber.

„Alter kannst du nicht hören? Verpiss dich oder wir helfen dir!", brüllte ein weiterer und ballte die Fäuste.

Eingeschüchtert ging der Mann weiter und legte an Tempo zu.

Leon, Markus und die anderen feierten sich wie Helden und auch Marielena pflichtete ihnen bei. June konnte das nicht mit ansehen und unterbrach die Stimmung:

„Was sollte das denn?"

„Was meinst du?", fragte Alexander zurück und kam auf June zu. Erst jetzt fiel ihr auf, wie groß und muskulös er war.
„Du weißt genau was ich meine. Andere habt ihr ignoriert und dem dunkelhäutigen droht ihr! Was soll das?"
„Denk mal über den Satz nach. Dunkelhäutig. Merkst' du selber oder?"
„Spinnst du? Nur weil er eine andere Hautfarbe hat? Deswegen ist er trotzdem ein Mensch. Genau wie du und ich!", antwortete June bestimmt. Die Anderen hatten einen Kreis um sie und Alexander gebildet und beobachteten das Geschehen.
„Ich hoffe für dich, dass das ein Witz war. Denk das nächste Mal nach, bevor du deinen vorlauten Mund aufmachst!", Alexander ließ June stehen und spuckte ihr vor die Füße, bevor er sich von seinen Freunden feiern ließ.

„June! Das kannst du nicht machen! Leg' dich NIEMALS mit Alex an. Du hast echt Glück gehabt.", flüsterte Marielena June zu.

„Glück? Was für ein Idiot ist er denn? Leute bedrohen nur, weil sie eine andere Hautfarbe haben. Das geht doch gar nicht!", antwortete June.

„Vergiss es einfach. Er ist was das angeht ein wenig... speziell, ok? Lass uns gehen, bevor es noch mehr Stress gibt. Ich bringe dich nach Hause. Allerdings müsstest du dich vorher noch bei Alex entschuldigen."

„Entschuldigen? Ich glaube ich spinne. Wenn sich einer entschuldigen muss, dann er!"

„June – BITTE! Mach' jetzt."

Mürrisch, aber gespielt gelassen näherte June sich Alex. „Ach ne, die kleine Vorlaute. Willst' dich wohl entschuldigen, was?"

„Ja, sorry, das war dumm von mir. Können wir das vergessen?", antwortete June, wobei sich alles in ihr wehrte diese Wörter über ihre Lippen gehen zu lassen.

„Alles klar, aber ich rate dir, sowas in Zukunft zu lassen."

Verwundert folgte June Marielena aus dem Wald bis zu ihrer Haustür und dachte dabei die ganze Zeit über den merkwürdigen Abend nach.

Eigentlich würde sie die Clique in Zukunft lieber meiden, doch sie wollte wenigstens ein paar Freunde hier in Rostock haben und nicht komplett alleine dastehen. June beschloss ihnen noch eine letzte Chance zu geben. Morgen Mittag wollten sich alle im Park treffen. Sie würde mit einem unguten Gefühl zu diesem Treffen gehen, doch sie wollte auf keinen Fall als Feigling abgestempelt werden.

June legte sich in ihr Bett, zog die Bettdecke über den Kopf und schlief ein.

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