Spiel der Liebe

By Tyskerfie

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Annika wächst bei ihren Großeltern in London auf, die alles darauf setzen sie zu einer richtigen Dame zu erzi... More

Neue Schule - Neues Leben?
Handball ist die Rettung - oder?
Die Spiele beginnen
Die erste Bewährungsprobe
Der Ball
Machtkampf oder Reiz?
Idioten
Lieber Stolz...
Nick vs. Annika
Mexican Beats und arrogante Vollidioten
"Aber heiß ist sie ja schon"
Immunität
Die Könige von Carmelot - oder so...
Gitarrenspiel und Eifersucht
Kaffee oder Arroganz?
Kennenlern-Schwierigkeiten
Und der Gewinner ist...
Kampf der Giganten
Ball Ball bald
Oh liebes London...
Keine Schlauheit
Kleider Koffer Kommunikation
Schnell erledigt
Überraaaschuuung!
Schottland und Orangenlikör
Familiärer Herbst
Champagner-Schock
Feuer und Fackel
Nächtliche Nässe
Kokosküche
Burgball
Kastanienkuss
Stille Stunden
Wütende Würfe und anziehende Abwehr
Nicks Neue
St. Alberts Elefanten
Blutige Gefühle
Carmelot Künstler
Hornbrille und Handball
Lieblose Liebe
Verhaltenes Verhalten
Machtworte
Zwei Minuten
Bedeutungen und Ballanalyse
Bier und Barklay's
Winterball
Sekt und Schulden
Blickkontaktsromanze
Brennende Eiseskälte
Mondscheinmächte
Klammern
Verliebt
Verdammte Ehrlichkeit
Liebesdreher
Paddington-Bären
Verliebt und verarscht
Trübsal und Tränen
Weihnachtsferien und William
"Komm zurück..."
Cornwall-Charme
Hey
Egoistische Ereignisse
Glück und Geschichte
Lilien in London
Verächtliche Vergangenheit
Rosengarten-Romanze
Angriff
Qual der Wahl
Volle Kannen
Meistermanieren
Danksagung + Info <3

Gefühlstraining

25.2K 1.4K 140
By Tyskerfie

4 Tage, 4 Updates - was geeeeht? :b
____________

Sie zog ihre Jacke aus, als sie den runden Gegenstand in ihrer Jackentasche spürte. Als sie die kleine Kastanie hervorholte und begutachtete, überkam sie das Gefühl etwas verloren zu haben, was ihr unerwartet und überraschend geschenkt worden war.

Sie legte die Kastanie auf das Fensterbrett bei ihrem Bett, schnappte sich ihr iPhone und begab sich zum Speisesaal. Caro sah sie schon von Weitem und sprang auf, um ihr entgegen zu laufen. Sie umarmten sich lange und lachend und gingen gemeinsam zu den anderen zurück.

"Du hättest dich schon mal melden können", sagte sie ein wenig vorwurfsvoll, als Annika auch Rebecca und Verity begrüßt hatte, und sie alle wieder saßen.

"Ich hatte mein Handy die meiste Zeit aus", erklärte sie entschuldigend. Sie hatte eh kaum Empfang gehabt. "Aber jetzt kann ich euch ja alles live und in person erzählen", grinste sie und merkte, wie froh sie doch war, wieder von diesen wunderbaren Mädchen umgeben zu sein.

"Aber erst brauchst du was zu essen!", kam es fürsorglich von Rebecca. Die anderen waren schon bei der Hauptspeise angelangt, weshalb Annika die Vorspeise übersprang.

"War die Zugfahrt anstrengend?", fragte Verity sie. Annika zögerte kurz. Sie konnte genauso gut jetzt gleich mit der Sprache heraus rücken.

"Ich bin nicht mit dem Zug gefahren. Nick hat mich mitgenommen."

Drei überraschte Augenpaare waren auf sie gerichtet. "Nick? Du warst doch in Schottland!", kam es verwirrt von Caro.

"Nick auch", fiel Annika gleich mit der Tür ins Haus. "Da will man Urlaub haben und einfach alles vergessen, unter anderem den eigenen Trainer, der einem gewaltig auf die Nerven geht, und dann stellt sich heraus, dass seine Schwester und sein Schwager die besten Freunde von meinem Großonkel und meiner Großtante sind", sagte sie sarkastisch, konnte aber selber hören, dass ihre Abneigung Nick gegenüber bei Weitem nicht mehr so echt klang, wie noch vor den Herbstferien.

"Alles von vorne, bitte!", sprach Rebecca ihr selber und den anderen lachend aus der Seele. Also fing Annika mit der Einladung bei Mike und Camille an, wie Nick plötzlich aufgetaucht war, wie sie nachts im Regen spazieren waren, wie sie ihn im Laufe der Woche mehrmals gesehen hatte und schließlich erwähnte sie den Ball. Den Kuss ließ sie schön außen vor. Sie wusste noch nicht, ob sie jemandem davon erzählen würde. Die anderen lachten und ärgerten Annika, gaben ihren Senf dazu und fanden die Ironie in der Situation zum Sterben.

"Aber es war so komisch, die ganze Woche war er ausgesprochen höflich und nett. So habe ich ihn noch nie erlebt", beendete Annika ihren Bericht und sprach laut ihre Bedenken aus.

"Ich habe ja immer gesagt, dass Nick eigentlich ein ganz Lieber ist", kam es lächelnd von Caro. "Sonst würde Gabriel wahrscheinlich auch nicht mit ihm befreundet sein."

"Oh, wie gehts euch beiden denn?", neckte Annika grinsend, doch Caro schüttete nur kichernd den Kopf und bekam ganz rote Wangen. "Und wie waren eure Ferien?", fragte sie dann in die Runde. Sie wollte jetzt nicht mehr über Nick sprechen. Es ermüdete sie, über ihn zu reden. An ihn zu denken. Für ihn zu fühlen.

Sie lauschte den Erzählungen der anderen, freute sich für sie, versuchte mitzufiebern und lebte sich so gut wie möglich mit ein. Trotzdem war sie abwesend, diffus und verwirrt. Sie hatte eine schwarze Kugel im Bauch, die sich schmerzhaft drehte. Sie verstand nicht, was diese Kugel symbolisierte. Sie wollte es nicht verstehen, sie wollte es verdrängen.

Auf dem Weg zurück ins Zimmer, zog Caro Annika zur Seite. "Hey Schatz, was ist los? Irgendwas stimmt doch nicht, oder?"

Erstaunt über Caro's Feingefühl, blieb Annika stehen und atmete tief ein und aus. Eine weiße Wolke zeichnete sich vor ihrem Mund ab, sie stieg hinauf und benebelte ihren Blick. Ihre Sinne. Ihre Gedanken. Die Wolke löste sich vor ihr auf und mit einem Schlag wurde ihr bewusst, dass sie Nick vermisste, sich nach seiner Anwesenheit sehnte. Sie fühlte es, als hätte er mit ihren Gefühlen gespielt, darauf herum getrampelt und sie nachher alleine leiden lassen. Sie war auf sich in dieser Situation alleine gestellt. Sie musste selber versuchen zu verstehen, was passiert war und wieso. Er hatte das ganze Gefühlschaos ihr überlassen. Ohne ihr eine Erklärung zu geben.

"Annika?", fragte Caro besorgt und legte eine Hand auf ihren Arm. Sie schluckte schwer, drängte die Tränen zurück, die sich anbahnten und sah Caro tapfer an.

"Ich bin nur müde", sagte sie dann leise und lächelte tapfer. Es war nicht gelogen, aber auch nur die halbe Wahrheit.

"Na dann komm, bringen wir dich mal ins Bett", grinste Caro. Falls sie Annikas Halblüge durchschaut hatte, dann ließ sie es sich nicht anmerken. Arm in Arm gingen sie den anderen hinterher auf ihr Zimmer. Nur wenige Minuten später lag Annika in ihre Decke gekuschelt, während die anderen noch miteinander tuschelten. Sie sah durch das Fenster auf den Mond, der wie am Abend des Balls silbern glitzerte und die Nacht in weißes Licht tauchte.

Eine einzelne Träne kroch aus ihrem Augenwinkel und rann glänzend ihre Wange herunter. Als sie auf das Kissen traf, schloss Annika die Augen und schwor sich, dass dies die erste und letzte Träne war, die sie wegen Nick vergoss.

___

Gerädert startete Annika in die neue Woche. Zu viele Gedanken hatten sie wach gehalten. Als sie am Morgen jedoch das Klassenzimmer betrat, fasste sie den Entschluss weniger nachzudenken, weniger zu grübeln. Wieder innerlich zur Ruhe zu kommen. Ihre Stärke zu finden. Und das am besten noch bevor das Training am Abend.

Der Unterricht lenkte sie ab, das Zusammensein mit den Mädels lenkte sie ab, ein Telefonat mit Diana in ihrer Mittagspause lenkte sie ab.

Im Mathematikunterricht beschäftigten Caro und Annika sich wieder anders, als Mr. Meyers es gerne hätte.

"Gabriel und Nick haben Samstag ein Heimspiel. Ich will zuschauen, hast du Lust mit zu kommen?", flüsterte Caro Annika zu, während sie mit halbem Ohr dem Unterricht lauschte. Samstag Vormittag hatte sie selber ein Spiel, also war Nick nach ihr dran. Eigentlich konnte sie genauso gut einfach nach ihrem eigenen Spiel in der Halle bleiben.

Eigentlich.

Denn die große Lust Nick weitere eineinhalb Stunden zu beobachten, war nicht unbedingt auf dem ersten Platz ihrer bevorzugten Wochenendbeschäftigungen. Andererseits liebte sie es Handballspiele live zu sehen. Und sie wollte Caro begleiten. Mit ihr würde es bestimmt richtig Spaß machen. Obwohl sie wahrscheinlich nur von Gabriel schwärmen würde.

"Okay, aber nur wenn du dir auch mein Spiel vorher ansiehst", grinste sie Caro an. Diese verdrehte lächelnd die Augen.

"Wenn es sein muss... Nein, natürlich bin ich dabei. Obwohl ich es hasse, früh aufstehen zu müssen."

"Ich weiß es zu schätzen", versicherte Annika ihr. Und das stimmte auch. Sie würde es immer lieben, Handball zu spielen, aber es machte einfach noch mehr Spaß, wenn Freunde einem dabei zusahen und anfeuerten. Der Gedanke munterte sie auf. Und ließ sie wieder an das bevorstehende Training denken. Sie wusste nicht, was sie erwartete. Aber eins war sicher, sie würde wie immer ihr bestes geben.

Als sie wenige Stunden später zusammen mit Nora zu den Sporthallen marschierte, war sie immer noch mit all ihren Sinnen darauf eingestellt, dass ihr Einsatz im Training nicht von der Episode am Samstag negativ beeinflusst werden würde.

Trotzdem hämmerte ihr Herz wie wild in ihrer Brust, als sie die Halle betrat. Automatisch suchte sie den Raum nach Nick ab. Er stand mit dem Rücken zu ihr, was sie einerseits erleichtert feststellte, andererseits noch nervöser machte, da das erste Wiedersehen so noch unnötig aufgeschoben wurde. Bei seinem Anblick beschleunigte sich auch ihr Puls. Doch solange nur sie selber davon etwas mitbekam, konnte sie damit umgehen.

Gerade als Nora und sie an Nick vorbei gingen, drehte er sich um. Sie spürte, dass er sie ansah, doch sie ignorierte ihn. So schwer es ihr auch fiel, sie tat so, als würde sie auf Megan zusteuern, die sie und Nora überschwänglich begrüßte. Sie hatten sich schließlich eine Woche lang nicht gesehen.

Wie üblich setzte die Mannschaft sich, als sie vollzählig war, in einem Halbkreis vor Nick, der das Training einleiten wollte.

"Schön euch wieder zu sehen. Ich hoffe, ihr hattet alle schöne Ferien und dass ihr erholt seid. Denn jetzt wird's wieder hart", fing er seine kleine Rede an und stand mit straffen Schultern vor ihnen. Annika sah ihn emotionslos an, hörte aufmerksam zu und hatte sich selber unter Kontrolle. Bis sie Blickkontakt bekamen. Ihr Herzschlag setzte aus und sie hatte das Gefühl, dass er ihr ein klein wenig zu lange in die Augen sah, bevor er wieder wahllos die Teammitglieder ansah, während er sprach.

Genervt wandte sie den Blick ab. Sie hasste Nick dafür, sie so nervös zu machen. Sie wollte im Training und beim Handballspielen nicht nervös sein. Sie war es nicht gewohnt, nervös zu sein.

"So, lauft euch schnell drei Runden warm, dann spielen wir ein schnelles Spiel und schließen mit den etwas langweiligeren Übungen ab", kamen die letzten Anweisungen von Nick und die Truppe rappelte sich auf. Annika hatte gerade die ersten Schritte getan, als sie von ihrem Trainer aufgehalten wurde.

"Cullum, zu mir kurz, bitte." Überrascht und doch irgendwie nicht so sehr überrascht, drehte sie sich zu ihm um.

___________________

Soooo, jetzt kann's auch langsam bissl Handballerischer werden ;)

Und was denkt ihr, wird die Zusammenarbeit zwischen Nick und Annika gut gehen? :D

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