Immer nur Ärger / Kapitel 14

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"Wasn hier los?!" Fred setzte sich verschlafen auf und musste sich ebenfalls kurz orientieren, bis er auf eine kochende McGonagall blickte. "Herr je.", murmelte er leise. "Das können sie laut sagen Mr. Weasley!", keifte die Hauslehrerin sofort los. Ich schaute Fred erschrocken an. Wir wusten beide das jetzt Konsequenzen folgen würden. Ehe ich mich versah, hatte meine Verwandlungslehrerin schon meine Hand gegriffen und mich aus dem Bett gezogen. "Sie kommen jetzt mit mir mit! Mein Gott, meine Nerven." Sie holte tief Luft und führte mich eiligst aus dem Zimmer. Die Zwillinge sahen mir entschuldigend hinterher. "Sie können sich auf was gefasst machen.", meckerte die Hexe weiter. Es interessierte sie nicht mal, dass ich noch mein Schlafzeug anhatte. Sie schleifte mich nur schnurstraks durch die Korridore von Hogwarts. Einzelne Schüler, die Frühaufsteher, sahen uns belustigt hinterher. Hätte die blöde Kuh meine Hände nicht so festgehalten, hätte ich mein Gesicht dahinter versteckt.
Schließlich kamen wir vor einem Falken zum stehen, neben dem eine Treppe zu sehen war. McGonagall zog mich auf die Treppe und murmelte: "Lakritzbonbon." Die Treppe fing an sich zu drehen bis sie stoppte und die Lehrerin mit mir in ein Büro schritt. Genervt stellte ich fest das es Dumbledores Büro war. Das konnte doch wohl nicht ihr Ernst sein, wegen so einer Lapalie schleppte sie mich zum Schulleiter? Zu allem Übel kam dieser gerade mit Professor Snape aus einem Hinterzimmer. Der Zaubertrankprofessor verzog bei meinem Anblick das Gesicht zu einem hämischen Grinsen. "Minerva?" Dumbledore sah fragend an mir herunter und schwenkte seinen Zauberstab. Kurz darauf hatte ich meine Alltagsklamotten wieder an. Gut so, so fühlte ich mich wenigstens nicht mehr ganz so peinlich berührt. Snapes Lächeln verschwand auch augenblicklich. Ich bedachte ihm mit mit einem provozierendem Blick und richtete meine Aufmerksamkeit dann wieder auf meine Hauslehrerin, die sofort damit anfing mich anzuschwärzen. Das Snape zusätzlich noch dabei war, interessierte sie scheinbar überhaupt nicht. Er ging natürlich auch nicht sondern hörte sich gespannt an was sie zu sagen hatte. "Albus, ich weiß du setzt viel auf dieses Mädchen,doch bis jetzt macht sie mir immer nur Ärger. Sie träumt in meinem Unterricht, arbeitet nicht mit und steckt auch noch andauernd mit den Weasleyzwillingen den Kopf zusammen, was nichts Gutes bedeuten kann. Und zu allem Überfluss erfuhr ich heute Morgen, dass sie die Nacht nicht in ihrem Bett verbracht hat! Ich habe das halbe Schloss nach ihr abgesucht und wo fand ich sie? Im Bett von Fred Weasley! Albus ich bitte dich, das kann nicht angehen. Sowas ist mir noch nie passiert!", empört rang sie nach Luft. Sie hatte sich in den letzten Minuten ziemlich in Rage geredet. Dumbledore richtete seinen Blick wieder auf mich und schien mich von oben bis unten zu durchleuchten. Vielleicht las er ja meine Gedanken? Von Snape kam nur ein verächtliches Schnauben. "Sie ist wie ihr Vater. Nur hat man bei dem die Frauen im Bett vorgefunden. Ich war von Anfang an dagegen ein solches Problemkind hier aufzunehmen." "Wie bitte? Problemkind?!" Ich glaubte nicht richtig gehört zu haben. "Ganz genau.", antwortete er langsam aber in gewohnt gehässiger Tonlage. "Sie sind doch vollkommen verrückt. Lassen sie meinen Vater da raus!", gab ich zurück. "Louna, bitte! Reiß dich zusammen.", beschwichtige mich mein Schulleiter. "Siehst du Albus, das habe ich gemeint. Sie ist genau wie ihr Vater. Frech,faul und provokativ." Das brachte das Fass in mir zum Überlaufen. "Vielleicht bin ich das. Vielleicht bin ich ja so frech, faul und provokativ wie sie behaupten. Aber vielleicht bin ich das auch nur, weil ich es satt habe, ständig auf meinen Vater reduziert zu werden. Was kann ich für seine Taten aus der Vergangenheit?" Ich richtete mich nun explizit an meine Verwandlungslehrerin. "Und wegen dem Schlafsaal. Stellen Sie sich nicht so an, verdammt. Waren Sie nie jung und haben Mist gebaut? Was glauben Sie denn was wir dort gemacht haben? Ich kanns Ihnen sagen, nichts!" "Louna...", brummte Dumbledore wieder. "Was denn? Sie war doch selber als "Frau" im Jungenschlafsaal!", regte ich mich weiter auf. Dumbledore musste sich ein Lachen verkneifen, das sah ich ganz genau. Er verstand mich, zumindest teilweise. "Trotzdem rechtfertigt das nicht ihre Faulheit!", keifte meine Lehrerin wieder dazwischen und erntete zustimmende Worte von Snape."Das sehe ich auch so, in meinem Unterricht glänzt Mrs. Black ebenfalls nicht mit viel Wissen." Ich sah zu ihm verdrehte die Augen. "Weil sie auch immer Sachen fragen die kein Schwein weiß!" Jetzt entfuhr Dumbledore tatsächlich ein leiser Gluckser,doch er entschuldigte sich sofort dafür. Und an McGonagall gerichtet sagte ich: "Fragen Sie doch mal ihre anderen Kollegen ob ich wirklich so faul war wie sie behaupten. Insbesondere Professor Binns war in den letzten Stunden von meinen Leistungen mehr als überzeugt. Was meinen Sie wo die letzten 40 Hauspunkte herkamen?" Das Hermine diese mitergattert hatte verschwieg ich jedoch, die mussten ja nicht alles wissen. Darauf konnte die Lehrerin nichts erwidern und fügte sich. Dumbledore hatte die Konversation mit einem verdächtigen Glitzern in den Augen verfolgt. "Minerva, Severus, wären sie so lieb und würden mich mit Louna einen Augenblick alleine lassen?" Snape bedachte mich mit einem letzten abschätzigen Blick und verließ gemeinsam mit McGonagall das Büro. Ich wandte mich meinem Schulleiter zu und wartete gespannt auf eine Moralpredigt. Doch die kam nicht. "Auch wenn du es nicht hören möchtest, aber du ähnelst deinem Vater sehr." "Das von Ihnen zu hören ist was anderes, als jeden Tag darauf reduziert zu werden.", antwortete ich wahrheitsgemäß. Der alte Mann schmunzelte. "Du musst aber lernen dich bei Professor Snape und Professor McGonagall zusammenzureißen." Er schenkte mir einen tadelnden Blick, lächelte jedoch. Ich seufzte und fuhr mir durch die strubbeligen Haare. "Ich weiß. Bei Professor McGonagall sehe ich da auch nicht das Problem. Aber Professor Snape macht es mir wahnsinnig schwer, wissen Sie." Der Weißbärtige erhob sich von seinem Stuhl und kam um den Tisch herum. "Möchtest du sehen,warum es für ihn so schwer ist?" Meine Augen fingen an zu leuchten und ich nickte sofort. Ich folgte Dumbledore und beobachtete fasziniert wie er aus der Wand ein naja was soll ich sagen, Taufbecken ähnliches Ding beförderte. "Was ist das denn?", fragte ich und beäugte das Ding neugierig. Der alte Mann schmunzelte in seinen Bart und antwortete: "Das ist ein Denkarium. Siehst du diese Phiolen die dort in meinem Regal stehen? Die Flüssigkeit die sich darin befindet ist die Erinnerug,diese kippt man in das Denkarium hinein und man findet sich in der Erinnerung wieder und erlebt sie, wie sagt man bei den Muggeln?" Er überlegte einen Moment bis es ihm wieder einfiel. "Ahja! Man erlebt die Erinnerung quasi live." Er strich sich stolz darüber, dass ihm das Wort wieder in den Sinn gekommen war, über den Bart. Er suchte die passende Phiole aus dem Schrank und kippte deren Inhalt in das Becken. "Du musst mit dem Kopf darin eintauchen.", erklärte er mir und schob mich weiter in Richtung Denkarium. Ich sollte wirklich meinen Kopf da reinstecken? Ich sah noch einmal fragend zu dem bärtigen Mann, der mir wieder aufmunternt zunickte. Na dann, jetzt oder nie! Ich holte tief und tauchte meinen Kopf hinein.
Ich fiel und fiel. Bis ich auf weichem Gras zum liegen kam. Ich hörte Stimmen.
"Sirius?!"





Louna Black- Shadows of the pastWhere stories live. Discover now