Fred Weasley und sein Bett / Kapitel 13

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Völlig außer Atem kam ich am Portrait der fetten Dame an. Wie spät es wohl war? Ich murmelte das Passwort und schlüpfte durch das Portrait. Der Gemeinschaftsraum war leer. Anscheinend waren schon alle zu Bett gegangen. Nur das Feuer prasselte noch lustig vor sich hin. Ich verspürte wenig Lust ins Bett zu gehen und ging daher zielstrebig auf einen Sessel, der nah am Feuer stand, zu. Als ich mich in den Sessel fallen ließ, fiel ich jedoch nicht wie erwartet in das Polster, sondern auf etwas sehr sehr weiches. "Heilige Scheiße!", schrie ich und sprang auf. "Bei Merlin hast du mich erschreckt.", George rieb sich verschlafen die Augen. Die Situation war mal wieder zu komisch, so fingen wir beide an zu lachen. Ich ließ mich auf das Sofa neben George fallen und sah ihn gespannt an. "Warum guckst du so?", wollte er wissen. "Warum sitzt du hier?", konterte ich. Er druckste ein wenig herum." Naja, ähm mir tut das so leid mit Cedric und dem ganzen Kuddelmuddel und du bist einfach verschwunden. Fred und ich haben das halbe Schloss nach dir abgesucht. Öhm, naja und da dachte ich, ich warte bis du wieder da bist." Ich schmunzelte. Wie süß, er war extra wach geblieben! "Habt ihr euch wieder vertragen?" Der Zwilling fuhr sich nervös durch die Haare. "Lou, er war oder ist noch ziemlich sauer auf mich. Ich glaube kaum, dass er sich mit mir vertragen will...", sprach er niedergeschlagen. "Das werden wir gleich herausfinden.", antwortete ich und zog ihn vom Sessel hoch.
"Was hast du vor?" "Unsere Freundschaft retten." George sah mich fragend an, doch ich nahm ihn an der Hand und ging die Treppen die zu den Schlafsälen führte hoch. Vor dem Schlafsaal der Jungs machte ich Halt. "Das ist jetzt nicht dein Ernst?", gluckste George. "Das ist sehr wohl mein Ernst!" Ich stieß die Tür auf und schaltete das Licht ein. Lee, der sich einen Schlafsaal mit den beiden teilte, setzte sich zuerst im Bett auf. "Meine Güte Lou, was willst du denn hier?", fragte er schlaftrunken und zog sich die Decke über seinen freien Oberkörper. Ich rollte mit den Augen. Jungs dachten auch immer nur ein das eine. "Na was wohl? Dich beim Schlafen beobachten.", gab ich sarkastisch zurück. Ich legte einen Finger an die Lippen und gedeutete ihm still zu sein. Langsam schlich ich mich an Freds Bett heran, legte mein Lippen an sein Ohr und flüsterte halblaut: "Hallo Freddie..." Dieser schreckte natürlich sofort hoch. "Was zur Hölle machst du hier?" Auch Fred schlief Oberkörperfrei, doch ich verbot meinen Augen diesen anzusehen. Stattdessen antwortete ich: "Ich werde mich hier nicht von der Stelle rühren bis du dich wieder mit deinem Bruder vertragen hast." Ich deutete auf George der traurig zu seinem Bruder blickte. Freds Körper spannte sich an. "Hast du vergessen das er hinter deinem Rücken Cedric geholfen hat?" Ich schüttelte den Kopf. "Nein, habe ich nicht. Aber Freundschaft vergeht nicht.", wiederholte ich Remus Worte von vorhin. Der andere Weasley kam zu mir und beteuerte ebenfalls das es ihm leid täte. "Du kannst doch jetzt nicht wegen einer blöden Aktion ewig auf mich sauer sein..." Fred schnaubte. "Ich bin sauer, weil du mir nichts gesagt hast! Ich hätte dir den Mist wenigstens ausreden können." George sah mich an und zuckte mit den Schultern. Es hat keinen Zweck wollte er mir damit sagen. Doch ich wollte mich nicht geschlagen geben. "Freddie jetzt komm schon!" Doch er verschränkte die Arme vor der Brust. "Nein.", antwortete er bockig. "Ich bleibe sonst die ganze Nacht lang hier, das ist dir klar?" "Bitte, wenn du drauf bestehst." Er zuckte die Schultern und klopfte neben sich auf sein Bett. George warf mir einen skeptischen Blick zu. Doch ich würde nicht kuschen. Sein Bruder verhielt sich wirklich wahnsinnig kindisch. Ja, ich war auch stinkig das George Cedric geholfen hatte und auf den Hufflepuff war ich erst recht sauer, trotzdem verhielt ich mich nicht wie ein bockiges Kind. "Pff, du hast es nicht anders gewollt.", gab ich von mir und hüpfte neben den Zwilling. Dieser rückte überrascht ein Stück zur Seite und machte mir Platz. George, der noch immer unschlüssig vor dem Bett stand, sah mich fragend an. Ich deutete mit einem Kopfnicken auf sein Bett. Er verstand, zog sich um und ging ins Bett. Fred zuckte erneut mit den Schultern, zauberte das Licht aus und drehte sich mit dem Gesicht zu mir. "Du weißt, dass ich das hier durchziehe oder?", fragte ich ihn. "Ich weiß.", antwortete er nur. "Na dann." Ich nahm seine Antwort als direkte Provokation, zauberte mir Schlafklamotten an (auch ein Zauber den mir Remus praktischerweise beigebracht hatte) und zog Freds Decke über meinen Körper. "Leute, das ist jetzt nicht euer Ernst.", kam es von Lee. "Stell dich nicht so an Lee, ich guck dir schon nichts weg, mein Gott!", gab ich genervt von mir und rollte mit den Augen. Ich rechnete sowieso damit, dass Fred sich in mindestens 10 Minuten geschlagen geben würde. Dann könnte ich hier wieder verschwinden und in mein eigenes Bett huschen, aber wie so oft kam es natürlich ganz anders.
Der Weasley neben mir gluckste leise und nestelte in der Dunkelheit an etwas rum. "Was zum Teufel machst du da?", fragte ich in die Finsternis. "Ich mach hier die Vorhänge zu, was glaubst du denn?" "Bist du blöd? Wieso das denn?" Er kniff mir in meinen Oberschenkel, der dank meiner kurzen Hose fast nackt war und ließ mich leise aufquieken . "Weil ich keine Lust auf neugierige Blicke habe. Was meinst du was die Hauselfen der McGonagall erzählen, wenn die hier nachts beim saubermachen sehen, dass du in meinem Bett liegst." Okay das leuchtete mir ein.
Fred griff also über mich hinweg nach dem Vorhang auf meiner Seite und streifte dabei mit seinem Oberkörper meinen. Ich zuckte zurück und sank ins Kissen ein. Warum musste ich auch immer so eine vorlaute Klappe haben? Ich ritt mich andauernd selber ins Chaos rein. Fred spürte meine Unsicherheit und gluckste leise. "Na bereust du deine Entscheidung schon?" Ich riss mich zusammen, vor ihm würde ich nicht kleinbei geben. Nicht nach meinem Auftritt. "Überhaupt nicht. Wirst schon sehen wenn ich dich in der Nacht erwürge.", konterte ich und drehte mich von ihm weg. "Ist das so.", flüsterte Fred in meinen Nacken und ich spürte seinen warmen Atem auf meiner Haut. "Ich hoffe für dich du schnarchst nicht. Ansonsten fliegst du schneller aus dem Fenster als du gucken kannst.", flüsterte ich. Er lachte nur und ich spürte das Beben seiner Brust. Entspannt schloss ich die Augen und kuschelte mich tiefer in die Decke. Spätestens jetzt hätte ich damit gerechnet, dass Fred nachgab, doch das tat er nicht. Er streckte seine Beine aus und streifte dabei meine eigenen. "Störts dich wenn ich meinen Arm hier positioniere?", fragte er sanft und schlang einen Arm um mich, in dem er ihn über mich legte. Zugegeben, das Bett war eigentlich wirklich zu klein für zwei. Dumbledore wird sich schon etwas dabei gedacht haben. Ich schüttelte den Kopf und rutschte näher an Fred heran, mir war wirklich kalt. Das merkte er und schob seinen zweiten Arm unter mir durch und zog mich so näher an sich. "Besser?" Ich nickte und schloss erneut die Augen. Ich fühlte mich pudelwohl bei meinem Besten Freund. Kurz bevor ich einschlief überkam mich der Gedanke, dass einer von uns die jetzige Situation falsch interpretieren könnte. Doch ich verwarf den Gedanken einfach wieder und legte meine Hände auf Freds Arme. Wir waren Beste Freunde. Nicht mehr und nicht weniger!
Ich schlief ,an ihn gekuschelt, entspannt ein. Der Weasley vergrub seine Nase unbemerkt in meinem Haar und rückte noch näher heran, wenn das überhaupt noch ging.

Das Erste was ich am nächsten Morgen hörte war das wegreißen der Vorhänge. Ich schlug die Augen auf und musste mich kurz orientieren, doch dazu hatte ich nicht genug Zeit, denn nur Sekunden später tönte ein gellender Schrei durch den Raum.
"MRS. BLACK!"
Die Olle McGonagall.
Oh nein...

Louna Black- Shadows of the pastWhere stories live. Discover now