Die Nacht in einem "fremden" Bett / Kapitel 8

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"Und ihr habt die ganze Nacht auf der Couch gepennt?" Hermine hielt sich kichernd die Hand vor den Mund. Ich rollte mit den Augen, denn genau diese Reaktion hatte ich erwartet, als sie mich aufgefordert hatte ihr zu erzählen wo ich die Nacht gewesen bin. "Ja haben wir. Ich war wirklich zu faul gewesen diese elendigen Treppen hochzulaufen." Müde streckte ich mich und gähnte. "Ich glaub ich hau mich nochmal hin!" Mit einem weiteren lauten Gähnen ließ ich mich rücklings ins Bett fallen und rollte mich unter der Decke zusammen. "Hey!" Hermine zog mir die Decke ein Stück vom Körper was mir ein Grummeln entlockte. "Ich dachte wir setzen uns an unseren Aufsatz für Zaubertränke?" Genervt schlug ich die Augen wieder auf und zog mir die Decke über den Kopf. "Habe ich schonmal erwähnt, dass ich Schule hasse?", tönte ich dumpf unter der Decke vor. Hermine lachte auf. "Nur um die 100 Mal in der letzten Woche, aber das bringt uns auch nicht weiter." Murrend schlug ich die Decke zurück und setzte mich im Bett auf. "Mir bleibt auch nichts erspart." Der Lockenkopf grinste schief und warf mir meine Klamotten zu, die ich mir schnell anzog. "Aber fürs Frühstück haben wir noch Zeit oder?" Hoffnungsvoll blickte ich sie an. "Meinetwegen...", gab die kleine Streberin zurück und setzte sich in Bewegung, gefolgt von mir.
Gemeinsam schlichen wir die Treppen zum Gemeinschaftsraum hinunter. "Pst, sei leise!", flüsterte ich mit einem Blick auf das Sofa und die immer noch schlafenden Zwillinge. Hermine gluckste leise als George wieder einen ohrenbetäubenden Schnarcher losließ. Ich schüttelte mit dem Kopf und kletterte durch das Portrait der fetten Dame. Sollten die beiden Schlafmützen doch den ganzen Tag verschlafen. Kichernd setzten wir unseren Weg zur großen Halle fort. "Wie wars eigentlich gestern beim Nachsitzen?" "Scheiße...", nuschelte ich in meinen nicht vorhandenen Bart. "Was ist passiert?" Hermine blieb stehen und hielt mich am Ärmel fest. Seufzend blieb ich ebenfalls stehen. "Cedric Diggory war auch da." "Wer?" Hermine standen Fragezeichen ins Gesicht geschrieben. "Egal. Wir hatten jedenfalls eine etwas unangenehme Konversation. Aber das ist nicht wichtig. Ich will nicht mehr darüber nachdenken." Ohne abzuwarten zog ich den Lockenkopf hinter mir her, zur großen Halle. Doch als ich gerade den Gryffindortisch ansteuern wollte, fiel mir eine Person auf, die sich gerade zu Lee setzte. Cedric. "Ich glaub mir ist die Lust aufs Frühstück vergangen. Lass uns lieber gleich an den Aufsatz setzen.", sagte ich an Hermine gewandt. Sie folgte meinem Blick und zählte eins und eins zusammen. "Nichts da!" Sie schüttelte mit dem Kopf. "Du wirst dich doch jetzt nicht vor dem verstecken. Komm!" Und ehe ich mich versah, hatte sie mich neben Lee an den Tisch geschubst. Direkt gegenüber von Cedric. "Guten Morgen Lou!" Lee wuschelte mir lachend durch die Haare. "Hermine." Er wank ihr zu und sie setzte sich neben mich. Cedric ignorierte ich gekonnt bis es sich nicht mehr vermeiden ließ. "Louna ich..." Der Hufflepuff richtete sich nun an mich, wurde jedoch unterbrochen. "Einen wunderschönen guten Morgen Ladies!" Die Zwillinge gesellten sich verschlafen zu uns. "Cedric, würdest du eins weiter rutschen?", fragte Fred spitz. "Ich wollte gerade mit Louna...", antwortete dieser, wurde jedoch wieder von Fred unterbrochen. "Vielen Dank, sehr freundlich von dir." Cedric musste wohl oder übel einen Platz weiterrutschen und saß nun Hermine gegenüber. Fred setzte sich auf meinen Platz. Dankbar lächelte ich ihm zu.
Insgeheim wusste ich irgendwann musste ich mit Cedric reden, jedoch verspürte ich gerade nicht die geringste Lust mich mit diesem Kuddelmuddel auseinanderzusetzen. Ich hatte mir selbst und vor allem Hermine versprochen, mich mehr auf die Schule zu konzentrieren. Eine "Ohnegleichen" Schülerin, wie Hermine, würde ich zwar nie werden, aber ein wenig mehr Struktur würde mir gut tun. "Hallo Leute!" Harry und Ron kamen schüchtern zum Tisch und setzten sich. "Na ihr zwei Schlafmützen.", begrüßte ich die zwei. "Selber Schlafmütze, wer nicht in seinem eigenen Bett schläft.", gab Harry feixend zurück. "Vor allem nicht allein.", fügte Lee lachend hinzu.
Mir stieg die Röte bis über beide Ohren ins Gesicht. Wie zum Teufel hatten die drei davon Wind bekommen? In Hogwarts blieb auch wirklich nichts geheim. "Du hast was gemacht?!", riss Cedric mich aus meinen Gedanken. Ich schüttelte den Kopf und rollte mit den Augen, was ging ihn das an? Noch bevor ich antworten konnte, kam mir George zuvor. "Entspann dich Diggory. Lou hat nur vergessen nachts ihr EIGENES Bett aufzusuchen." Ich wurde noch eine Spur röter, falls das überhaupt möglich gewesen wäre. Das lief alles in eine ganz falsche Richtung. "George, das entschärft die Situation nicht gerade!", zischte ich über den Tisch und verpasste ihm einen Tritt, was ihn zum Grinsen brachte.
"Ich versteh hier gar nichts mehr." Der Hufflepuff tippte sich an die Schläfe während alle anderen herzhaft lachten. Lee erbarmte sich schließlich und antwortete. "Musst du auch nicht Kumpel, alles gut." Er wischte sich eine Lachträne aus dem Augenwinkel. Verwirrt verabschiedete sich der Braunhaarige und setzte sich zwei Tische weiter an den Hufflepufftisch.
"Oh nein, jetzt haben wir ihn verscheucht." Fred grinste verschmitzt in meine Richtung und erwartete offensichtlich ein Lob von mir. Auch George schaute mich erwartungsvoll an. Ich sah zwischen den beiden hin und her. "Was wollt ihr jetzt von mir hören?" "Och naja ein "Danke, dass ihr mich vor einer sehr peinlichen Situation gerettet habt" würde schon reichen.", antwortete mir George frech.
Ich schnaubte. "Das hättet ihr wohl gern! Gerade ist die Situation noch peinlicher geworden! Diggory denkt jetzt ich hätte die Nacht in einem FREMDEN Bett verbracht." Dieser Gedanke war so absurd, dass ich zwei Sekunden später anfing zu lachen. Die anderen stimmten mit ein.
Nach einer Weile, in der jeder still seinen Gedanken hinterherging und aß, dachte ich das Thema sei erledigt, doch Pustekuchen. "Zumindest habt ihr den armen Cedric so sehr verwirrt, dass er den Blick nicht von Lou nehmen kann.", bemerkte Hermine lachend. "Halt bloß die Klappe, Lous Gesichtsfarbe hat sich gerade erst wieder neutralisiert!", kicherte Harry.
"Vielleicht hat Cedric sie ja besonders gern!", setzte Ron noch einen drauf. "Meinst du? Ich glaube es ist eher umgekehrt.", feixte Lee und stieß mir dabei mit dem Ellenbogen in die Seite. Die Zwillinge prusteten los. Ich hatte genug von ihren Sticheleien. "Ach seid doch am Besten alle still!", schnaubte ich genervt, schnappte mir ein Hörnchen vom Tisch und stand auf. Im Gehen hörte ich nur noch wie Fred mir hinterherrief. "Komm schon Lou, es war nicht so gemeint!"
Doch ich steuerte zielstrebig auf den Ausgang der großen Halle zu. Bemerkte jedoch nicht das Cedric ebenfalls vom Tisch aufstand und mir hinterherlief.
"Louna, warte!"

Louna Black- Shadows of the pastحيث تعيش القصص. اكتشف الآن