Wieder in Hogwarts / Kapitel 83

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Am nächsten Morgen, als es nach dem Frühstück Zeit war sich zu verabschieden, wurde nicht nur ich wehmütig, auch Remus und Sirius zogen eine traurige Miene. "Jetzt stellt euch nicht so an.", bemerkte Severus kalt. "Du hast gut reden. Du siehst "deine" Tochter ja auch jeden Tag.", fauchte Sirius ihm entgegen. Severus verdrehte die Augen und verließ beleidigt die Küche. "In 3 Minuten wird appariert!", tönte es noch aus dem Flur. "Machs gut Kleines. Sei bloß brav und nimm dir kein Beispiel an deinem Vater.", witzelte Remus und schloss mich in seine Arme. "An welchem soll sie sich denn kein Beispiel nehmen?", kam es von Severus der mittlerweile im Türrahmen lehnte. "Mit Sicherheit hat Remus dich gemeint.", zeterte Sirius noch bevor auch er mich an sich drückte. "Was hältst du davon, wenn die Zwillinge und du im Sommer hierher kommt? Natürlich können Hermine, Ron und Harry auch mit, das Haus ist schließlich groß genug!" Seine Augen leuchteten und ich freute mich mit ihm. "Das klingt toll! Ich freu mich schon, wenn wir uns wiedersehen Tatze!", antwortete ich mit einem Zwinkern und ignorierte das drängelnde Räuspern von Severus an der Tür. Die beiden besten Freunde drückten mich noch einmal, dann nahm ich Severus Hand und apparierte mit ihm nach Hogwarts. Dabei wurde mir immer ganz schlecht. Ob sich das jemals ändern würde?
Unschlüssig stand ich mit meinem Zaubertrankprofessor, nach einem kleinen Fußmarsch, vor den Toren von Hogwarts. "Du schaffst das schon." Er klopfte mir aufmunternd auf die Schulter, als er sah wie ich dem pompösen Gebäude misstrauisch entgegenblickte. Ich seufzte leise und widersprach ihm in Gedanken. "Wenn etwas ist..du weißt ja wo du mich findest.", er lächelte mir noch einmal tröstend zu, dann hob er den Zauberstab und klopfte an das Tor, welches sich sofort öffnete. Netterweise nahm er meine Tasche und brachte mich auch noch zum Gryffindorturm. Vor dem Portrait der fetten Dame, machte er halt. Nun musste ich alleine weiter. "Das wird." Er drückte mich noch einmal an sich, dann nahm ich meine Tasche und murmelte das Passwort. Severus beobachtete noch wie ich eintrat, dann machte er sich auf den Weg in seine eigenen Gemächer.
Leise betrat ich den Gemeinschaftsraum und bemerkte sofort wie sich sämtliche Augenpaare auf mich richteten. Anscheinend war die Aktion vom Weihnachtsball noch nicht in Vergessenheit geraten. Wie auch?  Bevor ich mich überhaupt an den starrenden Mitschülern vorbeischmuggeln konnte, blieb mir im nächsten Moment fast die Luft weg. "Lou bei Merlin da bist du ja endlich!" Hermine erdrückte mich mit ihrer schwungvollen Umarmung fast. "Wo bei Merlins Bart hast du gesteckt?!",hinter ihr tauchten auch Ron, Ginny und Harry auf. "Warum hast du dich nicht gemeldet?" "Wie gehts dir?" So viele Fragen purzelten durcheinander und erzeugten ein Geschwür in meinem Kopf welches ich lieber vermieden hätte. "Das ist eine etwas längere Geschichte. Ich würd gerne erstmal auspacken. Treffen wir uns in 20 Minuten am schwarzen See?", erwiderte ich und bekam zustimmendes Murmeln als Antwort. Kurz bevor ich dann die Treppe hinaufging um meine Klamotten in den Schlafsaal zu bringen, hielt mich Ginny auf. "Soll ich den Zwillingen auch Bescheid sagen?" Bei dem Gedanken an Fred, zog sich mein Herz zusammen. "Ja wenn du George findest kannst du ihn gerne mitnehmen.", mit diesen Worten drehte ich mich um und verschwand im Schlafsaal. Mir war klar, dass es unfair war was ich tat. Ich schloss meinen eigentlich besten Freund aus, doch ich konnte ihm einfach nicht in die Augen sehen. Er hatte mich zu sehr verletzt...
Nachdem ich meine Sachen ausgepackt und mich ein wenig frisch gemacht hatte, mummelte ich mich in dicke Winterkleidung ein und ging schnurstracks aus dem Gebäude, auf den schwarzen See zu, wo bereits Herms, Ginny, Ron, George und Harry warteten. Von Fred war glücklicherweise nichts zu sehen.  "Da bist du ja!", empfing mich Harry und wartete gespannt darauf was ich zu berichten hatte. Also erzählte ich wie ich zu McGonagall gegangen war und nach "Urlaub" gebeten hatte. Ich hielt meinen Freunden nicht vor, warum ich Abstand von Hogwarts brauchte und traf auf allgemeine Zustimmung. Sogar George hatte Verständnis dafür. Meine Begegnung mit Fred, kurz vor meiner Abfahrt, ließ ich jedoch aus. Als ich gerade berichtete wie und mit wem ich Weihnachten und Silvester verbracht hatte, wurden die Augen meiner Freunde tellergroß. Keiner von Ihnen konnte sich Severus Snape unter einem Weihnachtsbaum vorstellen, was ich sehr gut nachvollziehen konnte.  "Ich kann dich gut verstehen. Auch wenn wir uns ziemliche Sorgen um dich gemacht haben. Keiner wollte uns so recht sagen wo du bist und gemeldet hast du dich ja auch nicht.", meinte George, legte mir aber mitfühlend einen Arm um die Schulter. Auch die anderen stimmten mir zu und erzählten einiges , was ich in den letzten Tagen verpasst hatte. Ron plapperte aus, dass Fred wohl noch ziemlichen Ärger mit der guten Goni hatte. Was seine Strafe war, verriet mir jedoch niemand. Eigentlich wollte ich es auch gar nicht wissen. "Habt ihr was von Cedric gehört?", fragte ich leise und scharrte nervös mit meinem Fuß im Schnee. "Er sah ziemlich schlimm aus, nach der Aktion, aber jetzt gehts ihm eigentlich wieder gut. Er macht sich ziemlich Sorgen um dich...Er hätte sich beinahe wieder mit Fred geprügelt, weil er so wütend war, dass du weg warst ohne ihm Bescheid zu sagen.", antwortete Harry und drückte meine Hand. "Ich muss zu ihm.", murmelte ich gedankenverloren. "Mach das. Wir reden später weiter." Hermine wank mir zu und beobachtete wie ich mich schleunigst aus dem Staub machte um meinen Freund zu suchen.

Wie erwartet fand ich ihn auf dem Quidditchfeld, wo er ein paar Runden drehte. Als er mich sah, legte er einen ziemlichen Sprint auf seinem Besen hin und landete auf dem Boden. Voller Sehnsucht rannte ich auf ihn zu und sprang ihm in die Arme. "Hey.", murmelte er in meine Haare und drückte mich fest an sich. "Es tut mir leid.", schluchzte ich und wischte mir eine Träne von der Wange. Er setzte mich ab und zog mich wieder an sich. "Dir muss gar nichts leid tun. Ich kann es verstehen, dass du abgehauen bist. Ist mir auch egal. Ich bin nur so froh darüber, dass du wieder da bist!", er drückte mir einen Kuss auf den Kopf. "Und ich werde nie wieder ohne dich gehen.", murmelte ich fest entschlossen und drückte ihm einen langen Kuss auf die Lippen, den er nur zu gern erwiderte. "Ich liebe dich.", flüsterte er und strich mir eine Strähne hinters Ohr. "Und ich liebe dich!", versprach ihm und nahm seinen Kopf in meine Hände nur um ihn wieder an mich zu ziehen und zu küssen. In diesem Moment waren sich mein Herz und Bauch einig. Ich konnte Cedric nicht gehen lassen. Wir gehörten zusammen, auch wenn mein Herz mir ab und an etwas anderes sagen wollte. Es war falsch. Fred hatte meinen Freund aus Wut verprügelt. Ohne Rücksicht auf Verluste. Und der Verlust für ihn, würde ich sein

Louna Black- Shadows of the pastWhere stories live. Discover now