Black beehrt Malfoy / Kapitel 32

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"Du stehst unter dem Schutz von Snape? Warum zum Teufel ausgerechnet er?!" Cedric sah mich mit großen Augen an. Seine Reaktion war ähnlich wie die von den Zwillingen, Hermine, Ginny, Ron und Harry gewesen. "Frag mich was leichteres. Ich hab absolut keine Ahnung." Demotiviert ließ ich meinen Kopf auf den Tisch knallen.
Es war Montag und ich hatte gleich zwei Stunden Zaubertränke. Zwei Dinge störten mich daran. Erstens. Es war Montag und definitiv nicht mein Lieblingstag. Zweitens: Snape passte mir ganz und gar nicht. Ich hasste es, dass er mehr über mich und meine Familie wusste als ich selbst. Seine Arroganz und Überheblichkeit ging mir ebenfalls deftig auf die Nerven. Innerlich kochte ich vor Wut darüber, dass Dumbledore mich unter seinen persönlichen Schutz gestellt hatte. Und ich wusste bei der erstbesten Gelegenheit bei der er mich provozieren würde, würde das Fass überlaufen.
"Vielleicht ist aber auch gar nicht so schlecht. Ich meine er ist zwar ein Idiot, aber von Duellen und Verteidigung versteht er sehr viel. Wenn dich jemand schützen kann dann er. Angeblich soll ihn Dumbledore persönlich unterrichtet haben.", riss mich Ced aus meinen Gedanken. "Wenn er wirklich so gut darin wäre hätte er den Posten für Verteidigung gegen die dunklen Künste bekommen und nicht Remus. Snape geiert doch schon seit Jahren auf diesen Job.", antwortete ich und warf Snape , der neben meinem Patenonkel am Lehrertisch saß, einen giftigen Blick zu. Remus sah mich daraufhin eindringlich an und flüsterte dem Zaubertränkelehrer etwas zu. Dieser zeigte dabei sein übliches hämisches Grinsen. Von dem jungen wehrlosen Severus aus der Vergangenheit war keine Spur mehr zu sehen. Mein Mitleid für ihn hielt sich nach seiner gestrigen Aktion ebenfalls wieder in Grenzen. Neben mir gluckste der Hufflepuff leise. "Warum lachst du?" "Weil du offensichtlich versuchst ihn mit deinen Blicken zu erdolchen. Lass das Lieber", lachte der Braunhaarige und wuschelte mir durch die Haare. "Ich verabschiede mich schon mal. Die McGonagall macht sich gerade auf dem Weg zum Klassenzimmer. Hab einen schönen Tag Lou!", Cedric gab mir einen Stups auf die Nase und verließ mit schnellen Schritten die Halle. Auch ich erhob mich wenig später und ging mit dem goldenen Trio zum Unterricht in den Kerker. Ein Zuspätkommen bei Snape wollte niemand von uns riskieren. Keine zwei Sekunden später nachdem ich mich neben Hermine fallen gelassen hatte, stürmte der Professor schon durch die Tür. Ich riss mich zusammen und folgte ihm mit meinem Blick. Wie immer begann er ohne jeglichen Zusammenhang die Stunde. "Alberne Kinderbrauereien und unachtsames Zauberstabgewedel wird es dieses Jahr nicht mehr geben. Ich rate Ihnen sich auf ihren Allerwertesten zu setzen und meinen Anweisungen zu folgen. Ich verlange Disziplin und saubere Arbeit. Anderes werde ich in diesem Kurs nicht dulden." Ein leichtes Tuscheln ging durch die Reihen der Slytherins und Gryffindors. Natürlich mussten wir auch ausgerechnet mit den Schlangen Zaubertränke haben. Snape bevorzugte sie durch und durch. Er hasste die Erzrivalen der Slytherin, die Gryffindors bis aufs Blut und würde ihnen keine Gelegenheit geben gut abzuschneiden. "Sie werden in den heutigen Stunden einen Schwelltrank brauen. Den dazugehörigen Abschwelltrank brauen Sie dann in den nächsten Stunden. Des Weiteren wird jedem von Ihnen ein Partner zugeteilt." Snapes schneidende Stimme erklang wieder im Raum und hallte von den Wänden wieder. "Wetten er mischt die Schlangen mit uns!", wisperte Harry mir zu. "Potter möchten Sie mir etwas mitteilen?" Der Tränkemeister sah ihn verächtlich an. Harry schüttelte mit dem Kopf. "Gut, dann halten sie gefälligst ihr vorlautes Mundwerk." Ich schnaubte leise aus. Der Typ dachte auch er sei Merlin persönlich. "Ich werde nun die Partnereinteilung vorlesen." Er ließ ein Blatt Pergament herbeischweben und las die ersten paar Zeilen. "Weasley und Bulstrode....Potter und Crabbe... Ms.Black beehrt Mr. Malfoy....Longbottom mit Goyle....Granger arbeitet mit Zabini..." Die restlichen Namen bekam ich nicht mehr mit. Ausgerechnet ich sollte mit dem blonden Eisprinz zusammenarbeiten? Wollte Snape etwa eine Explosion in seinen geschätzten Räumen riskieren? "Du hast den Hauptgewinn gezogen was?" Hermine drückte meine Hand und machte sich dann auf den weg zu Blaise, der sie mehr oder weniger interessiert ansah. Im Gegensatz zu Mine dachte ich gar nicht daran zu meinem Partner zu gehen. Sollte er doch zu MIR kommen! Ich blieb mit verschränkten Armen auf meinem Platz sitzen und starrte missmutig vor mich hin. Es war definitiv Absicht gewesen, dass der Professor mich und Draco zusammengetan hatte. Er wusste ganz genau, dass wir uns nicht ausstehen können. "Ms. Black haben sie ihren Partner verloren oder warum sitzen Sie immer noch auf ihrem Platz?" Snape wollte mich offensichtlich provozieren. "Vielleicht kann ihr blondes Unschuldslamm und Musterschüler auch sein Hinterteil zu mir bewegen.", gab ich lässig zurück. Totenstille war im Raum als meine Worte meinen Mund verließen. Niemand hatte sich bisher getraut dem autoritärem Zauberer so eine Antwort zu geben. Aus dem Augenwinkel sah ich wie Ron und Hermine nervös zwischen mir und dem Professor hin und her schauten. Harry warf mir allerdings einen siegessicheren und anerkennenden Blick zu. Snapes Brust bebte vor Zorn. Eigentlich erwartete ich von ihm in der Luft zerrissen zu werden, doch zum Erstaunen aller ging er auf Draco zu, zog ihn vom Stuhl hoch und schubste ihn in meine Richtung. Wortlos setzte er sich wieder ans Lehrerpult und fuhr damit fort Arbeiten zu korrigieren. Im Klassenzimmer war es jetzt so still, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können. Snape sah von seinen Arbeiten auf. "Haben Sie nichts zu tun? Fangen Sie endlich an zu arbeiten!", bellte er.
Langsam wendete ich mich Malfoy zu. "Pass auf, ich hab mir dich auch nicht als Partner ausgesucht aber ich gehe mal davon aus, dass wir für einige Zeit ignorieren können, dass wir uns nicht leiden können oder? Ich habe keine Lust auf eine schlechte Note von dem." Ich zeigte über meine Schulter auf den schwarzhaarigen Professor. Der weißblonde Junge neben mir nickte leicht, blieb aber still.
Erstaunlicherweise arbeiteten wir recht gut zusammen. Während Draco die Zutaten schnitt und vorbereitete, warf ich sie in den Trank und achtete peinlich genau darauf, dass die richtige Menge im Topf landete und in die richtige Richtung gerührt wurde. Letztendlich waren wir sogar vor allen anderen fertig und meiner Meinung nach sah der Trank auch relativ gut aus. "Gut gemacht.", brummte Malfoy neben mir und hielt mir die Hand zum einschlagen hin. Überrascht schlug ich ein und verkniff mir einen blöden Kommentar. Jetzt müsste nur noch Snape unseren Trank absegnen. Als hätte die Fledermaus meine Gedanken gelesen, war sie schon mit wehendem Umhang auf dem Weg zu uns.
Na das konnte ja lustig werden.

Louna Black- Shadows of the pastWhere stories live. Discover now