Teil 39 - Neue Klasse, neue Probleme

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Die Blicke der beiden waren legendär. Mit offenen Mund starrten sie mich einfach nur an. Irgendwann ergab es dann aber auch für die beiden einen Sinn. Sie versprachen mir nichts weiter zu erzählen und sprachen sich als weitere Helfer aus. Sie konnten mir zwar nicht wirklich viel beibringen, aber mir dafür Beistand leisten.

Wir hatten danach noch über andere Sachen geredet, wie z.B. über den geplanten Verkauf von Black Storm. Ich konnte es erst gar nicht fassen, dass sie dieses wundervolle Pferd verkaufen wollten. Klara meinte, dass der Reitlehrer wohl keinen Gebrauch von diesem Pferd mehr hätte. Sie war darüber genauso wenig erfreut gewesen wie ich es nun war. Es ließ mich einfach nicht los daran zu denken. Dieses Pferd darf auf gar keinen Fall verkauft werden! Wenn es doch nur eine Möglichkeit gäbe, ihm vom Gegenteil zu überzeugen.

„Sophie, würdest du bitte nach vorne kommen?", perplex schaute ich in das wütende Gesicht meiner neuen Lehrerin, dessen Namen ich nicht mitbekommen hatte. Anscheinend hatte sie bemerkt, wie ich ihrer Erzählung nicht gefolgt war. Hilfesuchend wandte ich mich an meinem Sitznachbarn, Alex, dieser schien zu verstehen auf was ich hinaus wollte und flüsterte mir zu, „Du sollst dich vorne vorstellen." Was? Warum das denn, sie kannte doch meinen Namen und meine neue Klasse schien auch schon von mir zu wissen. Ich war den ersten Tag hier und schon war ich ein Außenseiter und das nur, wegen meinen verdammten Kräften.

Als ich vorne stand, starrten mich alle unterschiedlich an. Man sah sofort, was wer von mir hielt. Die meisten schienen Angst vor mir zu haben, was ich auch irgendwie verstehen konnte, so mal ich ja selbst nicht wusste wann ich das nächste Mal die Kontrolle verlor. Als ich meinen Blick durch die Klasse streifen ließ, erkannte ich noch ein paar weitere bekannte Gesichter. Neben Alex erkannte ich auch meine ehemaligen Klassenkameraden Vera und Justin. Von Justin wusste ich nicht wirklich viel, doch bei Vera wunderte es mich schon, sie in der W6 zu sehen. Sie war doch bei dem 2. Test an der Spitze gewesen und beim 1. Test war sie so gut, dass sie sogar eingetauscht wurde. Die anderen Schüler waren mir alle fremd. Ganz sicher hatten sie sich gestern schon alle vorgestellt und kannten sich nun schon alle untereinander, was mich noch nervöser machte. Ich war praktisch die Neue, auch wenn es nur ein Tag unterschied war.

Nachdem mein Blick durch die Reihen gegangen war stellte ich mich vor, „Ich bin Sophie Klee, bin 16 Jahre alt und komme aus Aquaria." Auch nach meiner Vorstellung ließen mich die Blicke der Schüler nicht los. Irgendwie fühlte ich mich fehl am Platz. Ich hätte einfach den Unterricht von Liam und seinen Freunden schon jetzt wahrnehmen sollen als noch unsinnig in der Klasse herum zu sitzen, wo eh nur Schüler waren, die mich nicht leiden konnten. Von der Lehrerin wurde ich gebeten mich wieder zu setzen. Ich wich dabei den Blicken der anderen aus und sah erst wieder hoch, als die Lehrerin begann ihren Unterricht fortzusetzen. Alle schienen nun gespannt der Lehrerin zu zuhören, alle, außer eine.

Vera bohrte ihre Grasgrünen Augen in meine und ließ auch dann nicht von mir ab, als ich sie erwischte. Sie schien schon von Anfang an unheimlich zu sein. Sie drängte sich nie in den Mittelpunkt, redete so gut wie mit niemanden und war doch immer da wo ich gerade war. Ich verstand echt nicht, weshalb sie in die W6 gestuft wurde. Sie wandte sich ab, als die Lehrerin sie dran nahm. Ich hätte jetzt mit einer Ausrede gerechnet, da sie nicht aufgepasst hatte, jedoch wusste sie die richtige Antwort auf die Frage, die die Lehrerin zuvor gestellt hatte. Komisch, sie hatte mich doch die ganze Zeit angesehen, wie konnte sie dann wissen, was die Lehrerin so eben erklärt hatte?

In der Pause konnten wir im Raum bleiben, weil wir den nächsten Unterricht ebenfalls hier haben werden. Alex nutzte die Chance und fragte mich, „Stimmt das mit der Brandstiftung? Ich meine ich verurteile dich jetzt nicht, aber..."

„Was denkst du?", unterbrach ich ihn, während ich meine Stifte sortierte.

Ich spürte wie er mich von der Seite musterte. Seine leise Stimme drang in mein Ohr, „Ich denke nicht das du es warst."

Die Prophezeihung - Besondere KräfteWhere stories live. Discover now