Teil 20 - Einladung zum Ball

35 2 0
                                    

Nach der Stunde legte ich mich auf einen freien Platz, im schattigen Rasen, des Campuses und entspannte mich ein wenig. Das war schon ein anstrengender Tag gewesen. Erst das fliegen und die Wildpferde, dann der Unterricht über die Königsfamilie, die mir immer noch im Kopf herumspukte, dann die Prophezeiung und jetzt das mit dem Prinzen, mit dem ich jetzt tatsächlich befreundet war. Aber hey, wer ist schon mit einem Prinzen befreundet?

Gedankenverloren schloss ich meine Augen und wachte in meiner Traumwelt wieder auf. Diesmal war ich ein Kleinkind und spielte mit einem Mädchen, dass braune geflochtene Haare trug und etwas älter aussah, als ich es war, im Sandkasten und bauten Sandburgen. Das Mädchen war schon etwas weiter als ich und half mir, als sie sah, dass mein Turm immer umkippte. Sie nahm die Form, befüllte sie mit Sand und stellte die Form umgekehrt auf meine Burg. Sie nahm die Form vorsichtig hoch und übrig blieb ein kleiner Sandturm auf meiner Sandburg. Ich klatsche glücklich in die Hände und bedankte mich bei dem Mädchen, welche wohl eine Freundin von mir war. Ich wollte gerade nach jemanden rufen, als sie noch einen kleinen Stock, als Spitze, in den Turm steckte. Nun sah er noch perfekter aus und ich rief überglücklich nach einem Elias. Dieser spielte mit seinen Kumpels Fange und hörte mich erst gar nicht.„Hey Leon, hier bin ich!" rief gerade ein blondhaariger Junge mit blauen Augen, dem braunhaarigen Jungen zu, der wohl Leon heißen musste. „Naurius, ich hab dich gleich!", antwortete Leon dem blondhaarigen Jungen und lief ihm hinterher. Der andere braunhaarige Junge mit grau- blauen Augen musste dann wohl Elias heißen. Nochmals rief ich nach ihm und das Mädchen, das eben noch mit mir die Sandburg gebaut hatte, rief ihn ebenfalls, bis die drei Jungs ihre Aufmerksamkeit auch endlich mal auf uns richteten. Elias kam auf uns zu gerannt und fragte was los sei. Ich zeigte ihm überglücklich meine...äh unsere selbst gebaute Sandburg. Elias lächelte mich stolz an und lobte mich. Auch Naurius kam hinter Elias zum Vorschein und freute sich über die Sandburg. Leon kam wenige Minuten später ebenfalls zum Sandkasten und sah genervt die Jungs und dann uns Mädchen an. „Was deswegen hat uns deine Schwester gerufen?" Genervt trat er die Sandburg kaputt. Traurig sah ich von der Sandburg zu dem Zerstörer und fing an zu weinen. Elias schubste ihn wütend weg, „Sag mal spinnst du? Was sollte das?", schrie er ihn an, während das Mädchen, wessen Namen ich immer noch nicht kannte, versuchte mich zu trösten. Naurius stellte sich auf die Seite von Elias und verteidigte mich zusammen mit Elias, bis Leon eingeschnappt abhaute. Die Jungs schienen erfreut über ihren Sieg zu sein und gingen besorgt zu uns Mädchen. Elias nahm mich tröstend in die Arme und ich beruhigte mich langsam wieder. In seinen Armen fühlte ich mich schon viel sicherer. Die Jungs halfen uns die Sandburg wieder aufzubauen und in nicht weniger als 15 min stand die Sandburg wieder an Ort und Stelle. Die Jungs machten mit dem Mädchen irgendein Fingerschwur, der nach Spaß aussah, aber ich noch nicht den Sinn darin verstand. Naurius sagte so etwas wie, „Freunde für immer und ewig, niemand kann uns trennen!" und hielt seinen kleinen Finger lachend in die Mitte. Die anderen beiden umschlangen diesen mit ihren kleinen Fingern und lachten ebenfalls. Ich sah nur verwirrt zu, bis sie sich zu mir wendeten. Naurius hielt seinen kleinen Finger zu mir und fragte mich, ob wir Freunde wären. Aber natürlich sind wir das! Ohne zu überlegen nickte ich kichernd und brachte den dreien ein schmunzeln auf die Lippen. „Dann umschlinge seinen kleinen Finger, wie wir es gemacht haben", erklärte mir das Mädchen mit ruhiger Stimme. Ich erinnerte mich, was die drei zuvor gemacht hatten und umfasste mit meiner kleinen Hand seinen kleinen Finger. Alle drei fingen an zu lachen und ich stieg mit ein. Ich hörte noch wie alle laut riefen, „Freunde für immer!", und dann verschwamm alles um mich herum und ich wachte wieder auf dem Rasen auf.

Verschlafen rieb ich mir die Augen und erschrak, als ich Klara plötzlich vor mir sitzen sah. „Na Schlafmütze, endlich aus geschalfen?", grinste sie mich breit an.

"Wie lange habe ich geschlafen?", fragte ich verwirrt, während ich mich umsah. Kein Schüler war weit und breit zu sehen. Nur Klara und ich saßen hier auf der verlassenen Wiese, die vorhin noch von Schülern überquert wurde. Habe ich so lange geschlafen?

Die Prophezeihung - Besondere KräfteWhere stories live. Discover now