Teil 31 - Der Ball

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Als ich mich in dem Kleid sah, war ich einfach nur sprachlos. Ein weißer durchsichtiger Stoff legte sich als Umhang über meine Arme. Das Himmelblaue Kleid war Schulterfrei und mit weißen Blumen verziert, die nach unten hin immer weniger wurden. Der selbe Stoff, des Umhanges, bedeckte auch den blauen Stoff, des gesamten Kleides. Fasziniert von dem Anblick hob ich meinen Arm unter dem leichten Stoff zur Seite. Ich fühlte mich zum ersten Mal wie eine richtige Prinzessin und es fühlte sich verdammt gut an. Begeistert drehte ich mich zu den beiden Zofen, die mich lächelnd beobachteten, "Es ist einfach traumhaft. Dankeschön, das ist gerade wie in einem Traum!". Lachend drehte ich mich um die eigene Achse und ließ das Kleid dabei mitschwingen. Ich bedankte mich dabei noch gefühlt Tausend Mal bei den beiden Frauen, die mir dieses Kleid in so kurzer Zeit angefertigt hatten.

"Sophie, Sie müssen sich wirklich nicht ständig bei uns bedanken.", sagte Klea belustigt, als ich nicht damit aufhören konnte. Aber ich war ihnen gerade einfach so dankbar, denn nie hatte ich so ein schönes Kleid an und ich weiß auch nicht, aber irgendwie fühlte ich mich gerade so wohl. "Ihr müsst mich nicht ständig siezen...Und ich bedanke mich nunmal dafür, wenn mir jemand etwas schenkt.", erklärte ich ihnen daraufhin. "Du bist wirklich zu freundlich, aber danke für das Angebot.", antwortete Olivia. Mit einem Knicks verabschiedeten sich beide Zofen bei mir, bevor sie ihre Sachen nahmen und mich alleine ließen. Komisch! Ich hatte gar nicht gemerkt, dass sie alles schon zusammen gepackt hatten.

Nach einigen Sekunden klopfte es auch schon an der Tür. "Ja?", rief ich und überprüfte nochmal alles im Spiegel, während sich die Tür öffnete. Unsere Blicke trafen sich, als der Prinz in seinem dunkelblauen Anzug eintrat. Er sah einfach so gut in diesem Anzug aus, dass ich meinen Blick einfach nicht von ihm wenden konnte. Ihm schien es allerdings genauso zu gehen, bis er endlich das schweigen brach, "Wow...du siehst einfach..."

Mit diesen Worten brachte er auch mich wieder in die Realität zurück und ich verbeugte mich vor ihm, "Eure Myestät?" Manuel runzelte die Stirn und kam in langsamen Schritten auf mich zu, "Du brauchst dich nicht zu verbeugen, Prinzessin." Er nahm mein Kinn in seine Hand und drückte es nach oben, sodass ich ihn ansehen musste. Sofort verlierte ich mich wieder in seinen braunen Augen, die mir immer wieder ein geborgenes Gefühl gaben. Was stellte er nur immer mit mir an? Früher hatte ich die Königsfamilie von Flameria verachtet und was machte ich jetzt? Jetzt stand ich hier vor dem Prinzen und konnte mich nicht von seinen verfluchten Augen abwenden!

"Aber mein Prinz, umsonst hatte ich doch nicht an diesen entzückenden Unterricht teilgenommen. Und hatten wir nicht vereinbart mich nach dem Lichterfest nicht mehr Prinzessin zu nennen?", fragte ich ihn in einem gespielt empörten Tonfall. Manuel schmunzelte und strich mir eine Strähne hinters Ohr, "Da haben Sie recht, My Lady.", dabei küsste er meine Handfläche und verbeugte sich schmunzelnt.

Hat er mich gerade My Lady genannt? Welches Jahrhundert imitierten wir hier gerade? Nach der Geste mit dem Handkuss konnte ich ihn einfach nicht mehr ernst nehmen und fing an zu lachen, "My Lady dein Ernst? Da war Prinzessin ja noch besser." Schmunzelnt nahm er nochmals meine Hand und sagte leise, "Wie Sie wünschen, Prinzessin.", und küsste diese zum wiederholten Male. Ich glaube meine Hand wurde noch nie so sehr geliebt wie heute. Aber irgendwie ist der Spitzname, "Prinzessin" nun gar nicht mehr so schlimm, irgendwie süß von ihm. Nachdem er wieder lächelnd vor mir stand musste ich feststellen welche Wirkung er auf mich hatte, denn sofort errötete ich und schaute nervös auf den wirklich schönen Boden. In seiner Nähe vergaß ich meine ganzen Ängste und Sorgen wegen des Balls. Es zählte nur noch er und ich auf einem Märchenhaften Ball, welchen sonst nur adlige Leute betreten durften. Er sah mich an und küsste mich auf die Wange, bevor wir eingehakt zum Ballsaal gingen. Ich hätte mir den Anfang des Abends einfach nicht schöner vorstellen können, hoffentlich blieb der Abend auch so schön.

Die Prophezeihung - Besondere KräfteOnde histórias criam vida. Descubra agora