Teil 37- Die Wahrheit

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Liam schaute zu meinem Medaillon, bevor er fragte woher ich es hatte. Larissa bekam ganz große Augen und schrie überrascht auf, „Oh mein Gott, sie hat das Medaillon!" Ein wenig verunsichert sagte ich, dass es von meiner Mutter sei. Aber was hatte denn jetzt das Medaillon mit meinen Fähigkeiten zu tun?

„Wie heißt deine Mutter?", wollte er dann von mir wissen. Warum wollte das hier eigentlich jeder wissen? „Maria Klee", antwortete ich dann knapp. Irgendwie fühlte ich mich gerade so wie bei einem Verhör. Er sollte mir endlich Antworten geben und nicht Fragen über meine Familie stellen. Nachdem ich den Namen, meiner Mutter genannt hatte, warfen sich beide vielsagende Blicke zu. Irgendwas schien ihnen klar geworden zu sein, doch auf direktem Wege wollten sie es mir wohl nicht sagen. „Kam dir irgendwas vom Palast oder den Gemälden bekannt vor?"

„Warum fragt ihr mich das alles? Ich will doch nur wissen, was es mit diesen Fähigkeiten auf sich hat.", unterbrach ich seine Fragerunde etwas voreilig.

Liam schien meine Lage am besten verstehen zu könnn, so verständnisvoll er immer mit mir um ging. „Wir wollen dich  langsam zur Wahrheit führen. Du kannst uns vertrauen.", sagte er.

Klar und warum sollte ich den beiden vertrauen? Ist ja nicht so, als würden wir uns schon ewig kennen.  Ich stöhnte genervt auf und erzählte ihnen, dass mir einige Räume vom Palast bekannt vorkamen. Ich wüsste aber nicht woher. Dann vielen mir die Träume wieder ein, wo die Königskinder, auch Liam, vorkamen. Aber sollte ich wusste nicht genau, ob ich ihnen davon erzählen sollte.

„Es ist unmöglich, dass sie noch genaueres weiß.", warf Larissa zweifelnd ein. Liam schaute mich abwartend an, er schien mir Zeit lassen zu wollen. Ich sollte ja schließlich selbst darauf kommen, aber mir fiel echt nicht ein, warum mir der Palast bekannt vor kommen sollte. Was meinte Larissa damit, dass ich es nicht mehr wissen konnte. Was konnte ich nicht mehr wissen?

Letztendlich beschloss ich doch meine Träume zu erwähnen, vielleicht hatten sie ja doch eine größere Bedeutung, als es mir bewusst war. „Ich hatte Träume , die sich im Palast abspielten." plötzlich schauten mich beide überrascht an. Liam war der erste, der das entstandene Schweigen zwischen uns brach, „Was hast du geträumt?"

Ihre Reaktion machte mich noch viel neugieriger und somit erzählte ich den beiden von meinen Träumen im Palast. Beim ersten Traum war ich mir nicht so sicher, ob es sich beim Schloss abspielte, aber es waren die Königskinder vorhanden. Ich erzählte ihnen von der Sandburg, die  ich mit einem braunhaarigen Mädchen baute und von den Jungen die lustvoll Fange spielten. Bis zu dem Punkt, als Leon meine Sandburg zerstörte und wir unsere Freundschaft mit einem Fingerschwur besiegelten, den ich zuvor auch in der realen Welt gehört hatte, und zwar von dem selben Prinzen, Naurius. Bei dem Gedanken an Naurius musste ich an unser aufeinandertreffen vor einigen Minuten denken. Schon jetzt plagten mich die Schuldgefühle. Warum hatte ich ihn auch so angeschrien und dann auch noch stehen gelassen? Er war ebenfalls ein guter Freund geworden und er wollte mir ja auch nur was sagen.

„Weist du noch, was das für ein Spruch war?", holte mich Liams Stimme wieder in die Realität zurück. Ja natürlich kannte ich den Spruch noch! „Ja, er ging ungefähr so: Freunde für immer und ewig, niemand kann uns trennen." Nachdem ich den Spruch gesagt hatte, sah mich Larissa fassunslos an und Liam lächelte mir nachdenklich zu. „Das war immer unser Freundschaftsschwur.", sagte Larissa, als sie ihre Sprache wieder gefunden hatte.

Doch bevor ich auch nur ansatzweise über ihre Worte nachdenken konnte, wurde ich von Liam aufgefordert weiter zu reden. Also erzählte ich den beiden von dem Traum, wo ein kleiner Junge, der wie Liam aussah, mir ein geheimes Fach im Büro des Königs zeigte. Interessiert schaute ich zu Liam, der mir nun sagen konnte, was das für ein Fach war. Larissa schaute ebenfalls verwirrt zu Liam und fragte ihm, was für ein Fach ich meinte. Ausdruckslos sah er mich an und ich meinte einen Funken Schmerz in seinen Augen erkennen zu können. Hatte ich irgendwas falsches gesagt?

Die Prophezeihung - Besondere KräfteWhere stories live. Discover now