Teil 43 - Die Vision

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Schmerzverzerrt öffnete ich meine Augen und erschrak, als mich, direkt neben mir, zwei paar Augen anstarrten. Der Mann wirkte leblos und die Augen leer. Seine Haut war blass und auch sonst gab er kein Lebenszeichen von sich. Mich schauderte es, bei der Erkenntnis, dass er Tod sein musste. Wo war ich hier? Verwirrt richtete ich mich auf und sah mich um. Überall standen abgebrannte Häuser und Pflanzen. Es schien, als wäre, der mit Schutt und Asche übersäte Platz, mal ein belebter Dorfplatz gewesen. Nun lagen die Menschen Blutüberströmt und leblos auf dem Boden. Was war hier nur passiert und vor allem wie bin ich hier her gekommen?

Nach einer Weile sah ich mich genauer um. Von den Häusern ist nicht viel übrig geblieben, trotzdem betrat ich eins mit Vorsicht. Die Bretter unter meinen Schuhsohlen drohten nach zugeben, als ich den instabilen Boden, des Hauses betrat. Darunter befand sich sicher ein Keller. Langsam ging ich voran und entdeckte in einer Ecke ein altes Buch. Es fiel mir sofort ins Auge, da sonst nicht viel übrig geblieben war. Ich ging zu dem Buch und hob es auf, bevor ich den Staub von der Vorderseite pustete. In großen geschwungenen Buchstaben stand dort, „Magie der Heilkräuter" drauf geschrieben. Ich beschloss es erstmal mit zunehmen und sah mich weiter im Haus um, oder zumindestens in dem was davon übrig geblieben war. Allerdings konnte ich nichts brauchbares mehr finden.

Also ging ich durch weitere zerfallene Häuser und erkannte, dass sich die Menschen alle draußen aufgehalten haben mussten, da es in den übrig gebliebenen Ruinen keine Anzeichen von Toten gab. Nahe am Waldrand gab es auch ein paar Krieger unter den Toten. Neugierig fuhr ich über dem Griff eines Schwertes, welches neben einem Krieger lag. Ich holte tief Luft, als ich über den Griff fuhr und das Wappen sah. Es waren Krieger, die für Flameria kämpften. Entweder ich befand mich gerade in Flameria und diese Krieger haben nur ihr Land verteidigt, oder aber..." ich sah auf das Buch in meinem Arm, „oder ich befand mich in Plantaria und sie haben das ganze Dorf abgeschlachtet."

Auf einmal schien sich alles um mich herum zu drehen. Auf wackeligen Beinen stützte ich mich an eine Hauswand ab und atmete tief durch. Das hier war nicht Real! Das hier konnte nicht Real sein! Ich ging ein Stück weiter mit dem Buch vor meiner Brust, als wenn es mich vor etwas schützen könnte. Auf einmal stach mir ein Mädchen ins Auge. Es lag mit einem Schwert in der Brust am Boden und zog mich magisch an. Als ich ihr lebloses Gesicht sah, rannen mir die ersten Tränen über die Wangen. Nein! Nein, das konnte nicht wahr sein! Ich kniete mich vor dem Mädchen nieder, welches aussah wie meine beste Freundin Klara. Sie trug ihre Harre, wie immer in einem Pferdeschwanz und an ihrem Handgelenk sah ich das Armband, welches ihr Jhon vor kurzem geschenkt hatte. Ich erkannte schon früh, dass zwischen den beiden was lief, weshalb mich das Geschenk auch nicht überrascht hatte. Doch wie lange ist das her? Wann bin ich hier an gekommen? Weshalb bin ich eigentlich die einzige die lebt? Oder war ich nur ein Geist, der hier umher irrte und seine Aufgabe suchte, um in den Himmel zu gelangen?

So viele Fragen und keine Antwort. Regungslos starrte ich die Leiche vor mir an und überlegte, was geschehen war. Doch ich erinnerte mich an nichts mehr. Plötzlich drehte sich ihr Kopf in meine Richtung und ihr starrer Blick fixierte nun meinen. Überrascht, dass sie doch noch lebte, schrie ich euphorisch auf, „Klara, ich dachte du wärst Tod."

Doch so leer wie ihre Augen mich anstarrten bezweifelte ich dies schnell wieder. Eine Monotone Stimme sprach aus ihrem Mund, „Sophie, öffne das Medaillon!"

Was? Wie kommt sie denn jetzt darauf? Panisch und verwirrt fragte ich, „Aber Klara, was ist hier geschehen?"

„Öffne das Medaillon!", sprach sie wieder monoton und ich zweifelte so langsam daran, dass sie mich hören konnte.

„Mein Medaillon? Aber was hat das damit zu tun?", fragte ich verwirrt.

Ihr Blick blieb starr gerade aus gerichtet, als ihr Kopf sich wieder nach oben richtete. „Öffne das Medaillon!", war das letzte was sie sagte, bevor sie wieder völlig reglos da lag.

Die Prophezeihung - Besondere KräfteWhere stories live. Discover now