Teil 11 - Das Wappen

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Am nächsten Tag konnte ich nur noch an das Symbol denken. Es kam mir so vertraut vor, als ob ich es schon mein Leben lang kennen würde, doch wusste ich nichts damit anzufangen. Immer wieder zeichnete ich, im Unterricht, Teile dieses Symbols und wenn ich Zeit hatte auch das Ganze. Leonie fragte mich schon, was ich da immer zeichnete, doch genau wusste ich es selbst nicht. Es sah wie eine Diamandform aus, in dem verschiedene Symbole und Grafiken abgebildet waren. Die Grafiken waren leicht zu deuten und füllten auch den unteren Teil des Diamanten aus. "Wasser, Erde, Luft und Feuer!", dachte ich laut nach, während ich den unteren Teil meiner Zeichnung ansah. Zum Glück hatte es niemand außer Leonie gehört, sonst hätte ich nähmlich schon wieder eine Ermahnung an der Backe. Leonie sah mich nur verwundert an, wendete sich aber schnell wieder der Leherin zu.

Auf dem Weg zum nächsten Unterricht durchlöcherte mich Leonie mit Fragen: "Was war das für ein Bild und welche Symbole hast du da andauernt gezeichnet?"

Nachdenklich sah ich geradeaus, während ich ihr antwortete: "Ich weiß es selbst nicht, aber es geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Seit dem Traum heute Nacht kreisen sich meine Gedanken nur noch darum."

Nachdenlich ging sie neben mir her: "Wie wäre es, wenn wir über die Party am Wochende reden? Dann kommst du auf andere Gedanken." Eine Party? Warum wusste ich nichts davon? Okay ich hatte auch noch nicht an die Informationstafeln geschaut, aber das habe ich ehrlich gesagt noch nie getan, auch nicht in der alten Schule. Leonie schien meine Verwirrung bemerkt zu haben, weshalb sie belustigt fragte: "Hast du noch nicht an die Infotafeln geschaut?". Ich schüttelte verlegen den Kopf, woraufhin sie schmunzeln musste: "Da solltest du echt mal ranschauen. Es stehen auch schon alle Inhalte der Tests dran. Und morgen dann auch die Ergebnisse des ersten Testes.", erklärte sie mir. Nach einer kurzen Pause sprach sie weiter, "Jedenfalls wollte ich dich fragen, ob wir zusammen hingehen wollen. Ich mein du kannst auch mit Klara und Jhon hingehen, aber..."

"Wir gehen einfach alle zusammen hin!", unterbrach ich sie freudig, woraufhin sie lächelte, "Danke, ich hätte nie gedacht so schnell Freunde zu finden."

"Wir nehmen dich gerne bei uns auf. Und ich habe es auch nicht erwartet, so schnell eine neue Freundin zu finden.", glücklich gingen wir zu unserem Standartplatz an dem Teich und setzten uns dort hin, während wir, wie die anderen Schüler, auf Frau Vogt warteten.

Frau Vogt erklärte uns, dass wir uns auf den morgigen Test vorbereiten werden und sie uns noch letzte Tipps geben wird. Sie ging viel netter und freundlicher mit uns um, als es Frau Habicht, vor einer Stunde noch getan hatte. Durch ihre führsorgliche Unterstützung gelang es mir schon viel besser, Wasser hervorzurufen. Schnell hatte ich aus der Schale eine Wasserkugel zum schweben gebracht. Doch nach längerem trainieren fiel es mir immer schwerer mich zu konzentrieren. Wieder kreisten meine Gedanken nur um das Bild und die Symbole. Was könnten sie nur bedeuten? Und was hat das mit mir zu tun? Fragen um Fragen kreisten in meinem Kopf hin und her, sodass ich mich nicht mehr auf meine inneren Kräfte konzentrieren konnte.

Gerade als ich mich nochmals auf meine innere Waserquelle konzentrieren wollte erschien das Bild vor meinen Augen und riss mich somit weg von der inneren Quelle. "Sophie, du musst dich konzentrieren!", hörte ich Frau Vogt mit Besorgnis in der Stimme sagen. Sie gehörte wenigstens zu den Lehrern, die sich sorgen um ihre Schüler machten. Enttäuscht und traurig schaute ich zu der Lehrerin, die mir aufmunternt zu lächelte. Da ich aber mittlerweile wusste, dass ich es heute nicht mehr hinbekommen werde, beschloss ich mich krank zu melden. Frau Vogt stimmte mir zu und gab mir eine Bestätigung mit, die ich bei der Direktorin abgeben musste. Es war schon merkwürdig, dass sie mir gleich geglaubt hatte, aber irgendwie stimmte es auch, dass es mir nicht so gut ging.

Nachdem ich bei der Direktorin war, legte ich meine Bücher, die ich für die ersten und letzten Stunden mitgenommen hatte, in meinem Spint und nahm mein Notizblock, von der ersten Stunde, in die Hand. Ich beschloss zur Bibiliothek zu gehen, um mich ein wenig auszuruhen und nachzudenken. Auf dem Weg dorthin bemerkte ich die herrschende Stille um mich herum. Jetzt wo alle Schüler im Unterricht saßen, waren die Flure wie lehr gefegt und alles was ich hörte waren meine Schuhe und vereinzeltes Ticken von Uhren, die hin und wieder an den Wänden hingen. Fast schon unheimlich! Nach einiger Zeit hörte ich noch zwei weitere paar Schuhe hinter mir. Sie kamen immer näher und als ich es vor Spannung nicht mehr aushielt, drehte ich mich um.

Die Prophezeihung - Besondere KräfteWhere stories live. Discover now