Teil 12 - Feuerblick

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Am Abend traf ich mich wieder mit Klara in ihrem Zimmer, dieses sah schon nach der ersten Woche sehr unordentlich aus. Überall lagen Schulhefte, Kleidung und Puzzelteile, von dem Puzzle, welches in der Mitte des Zimmers lag, herum. Klara sah mich mit einem entschuldigenden Blick an und räumte ein paar Schulbücher bei Seite, damit ich mich auf ihr Bett setzen konnte. Als Klara und ich es uns auf ihrem Bett gemütlich gemacht hatten fing Klara auch gleich an mir Fragen zu stellen, bevor ich sie wieder mit meinen Fragen über die Erdbändiger durchlöchern konnte. Layla schien nicht hier zu sein, wahrscheinlich war sie gerade bei einer Freundin.

„Warum warst du früher wieder im Hauptgebäude? Leonie hat irgendetwas davon erzählt, dass du krank seist.", lautete Klaras erste Frage. Ich überlegte nicht lang und erzählte ihr, dass es mir nicht so gut ginge.

Klara jedoch, durchschaute mich sofort: „Du brauchst mir nichts vormachen! Ich erkenne es, wenn du lügst." Das war wohl der Nachteil, wenn man sich schon so lange kannte. Klara wusste einfach immer wann ich lügte. John war da nicht ganz so aufmerksam, aber kannte mich auch besser als jeder andere.

„Ist ja gut. Ich hatte einen Traum, in dem eine Zeichnung mit Symbolen vorkam. Diese Zeichnung habe ich den ganzen Tag nicht aus dem Kopf bekommen. Deshalb war ich so unkonzentriert im Unterricht. Und zu meinem Pech hatte Leon meine Zeichnung auch noch gesehen!", gab ich letztendlich nach. Klara sah mich mit großen Augen an und klang erstaunt, als sie fragte: "Der Prinz Leon?"

„Ja und Manuel...", fügte ich noch gelassen hinzu, woraufhin ihre Augen noch größer wurden.

„Oh mein Gott! Was ist passiert?", fragte sie überrascht.

„Leon wollte einfach nur wissen von wem die Zeichnung ist, was sehr komisch rüber kam, weil er davon sprach, dass er den jenigen finden wird und Flamira siegen wird...", ich machte eine kurze Pause und kam dann zu Manuel: "Manuel hat mir erzählt, dass es das Wappen von der Königsfamilie ist, die vor 14 Jahren starb. Ich weiß nur nicht, warum ich davon träumte."

Klara schien das alles erstmal verarbeiten zu müssen, bis sie mich letztendlich fragte was im Traum vorkam. Ich erzählte ihr von meinem Traum und ließ auch nichts weg. Vielleicht konnte sie mir ja weiterhelfen. Ihr Gesichtsausdruck wandelte sich dabei von überrascht zu schockiert und dann zu verwirrt.

Mit gerunzelter Stirn fragte sie: "Kam dir irgendwas bekannt vor?" Ich nannte ihr die Szenen mit Naurius und dem Lehrer zu Beginn des Traumes.

Klara überlegte kurz. Dann erzählte sie mir, dass der Traum mir bestimmt irgendwas sagen wollte. Vielleicht eine Warnung oder so.

Eine Warnung? Aber für was? Verzweifelt fuhr ich mir durch die Haare und sprach meine Gedanken, die ich in letzter Zeit hatte, laut aus: "Was ist nur los mit mir? Seit dem ich hier in Palestina bin passieren mir lauter merkwürdige Dinge. Erst das Medaillon mit dieser rätselhaften Blüte, dann diese große Flamme bei der Zeremonie, die Träume und jetzt das mit dem Wappen. Was kommt bitte noch?", verzweifelt sah ich zu Klara, die mich besorgt in den Arm nahm.

"Es wird alles gut. Du musst dich wahrscheinlich erst an dein neues Umfeld gewöhnen und Geheimnisse kommen immer ans Licht. Also irgendwann wird sich alles aufklären. Und ich werde dich dabei unterstützen genauso wie Jhon. Weißt du noch unser versprechen kurz vor unserer Abreise?", ich erinnerte mich sofort an den Spruch den wir gemeinsam geschworen hatten:  "Egal was passiert wir werden immer zusammen halten. Wie könnte ich das vergessen." Mit einem Lächeln umarmte sie mich fester und so blieben wir für ein paar Minuten, bis wir beschlossen uns einen Film anzusehen. Es war wirklich schön so eine Freundin zu haben, der man alles erzählen konnte, wirklich alles. Klara ist und bleibt immer meine beste Freundin. Da war ich mir sicher.

Die Prophezeihung - Besondere KräfteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt