Teil 8 - Das Geheimnis der Blüte

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Nachdem wir nichts weiter fanden und wir wieder in unsere Zimmer gehen mussten, beschloss ich Klara beim lernen zu helfen. Ein wenig Pflanzenheilkunde konnte mir ja schließlich nicht schaden. Also ging ich den langen Flur entlang, bis zur Treppe, die nach unten führte. Klara hatte mir eine genaue Wegbeschreibung geschickt, damit ich den Weg auch ganz sicher finden konnte. Mir hätte zwar auch die Zimmernummer gereicht, aber eine Beschreibung kann ja nicht schaden. Das Erdbändiger Stockwerk war zum Glück so aufgeteilt wie unseres. Als ich, nach nicht langem suchen, an Klaras Tür klopfte machte mir ein schwarzhaariges Mädchen auf. Mit ihren Haselnussbraunen Augen sah sie mich überrascht an, ihr überrachter Ausdruck wandelte sich jedoch schnell zu einem breiten Lächeln um, "Hey Klara hier ist jemand für dich!" Das muss wohl Klaras Zimmerkameradin, Layla, sein. Klara musste ihr wohl schon von mir erzählt haben. Während Klara zu uns kam, sah Layla mich forschend an und fragte mich verwirrt, "Haben nicht eigentlich alle Wasserbändiger blaue Augen?", sie musterte dabei kritisch meine Augenfarbe. Ich konnte ihren Blick jedoch nur Stirn runzelnt erwiedern. Aber jetzt wo sie es sagte, fiel mir kein Wasserbändiger ein, der braune Augen hatte. Mit Jhon und Klara fiel mir das immer gar nicht so auf, aber jetzt...

"Hey komm doch rein!", begrüßte mich eine helle Stimme. Schnell vergaß ich dies wieder und setze mich zu Klara, auf ihrem Bett, wo alle erdänklichen Bücher und Hefte aufgeshlagen herum lagen.

"Schön, dass du gekommen bist. Ich weiß gar nicht was ich ohne dich gemacht hätte! Wahrscheinlich aufgegeben!", lustlos blätterte sie eine Seite in irgendeinem Buch auf.

"Ist es denn so schwer? Zeig mal was du auf hast!", sagte ich. Sie zeigte mir ein paar Seiten und mir wurde klar, weshalb sie schon keine Motivation mehr hatte. Sie musste unzählige Pflanzenarten lernen und deren Bedeutung. Sie tat mir jetzt schon leid, und das jetzt schon am Anfang des Schuljahres.

Nachdem sie mir genau zeigte, welche sie lernen musste, fragte ich sie ab und merkte, dass Pflanzen ja doch recht spannend sein konnten. Besonders wenn sie so außergewöhnliche Fähigkeiten hatten. Nach ca. einer Stunde machten wir eine Pause und aßen erstmal das Essen, welches uns Layla von der Mensa mitgebracht hatte. Es war echt praktisch in der ersten Etage zu wohnen, dann hatte man es nicht so weit zur Mensa oder zu den Unterrichtsräumen. "Ihr kennt euch also schon länger?", fängt Layla ein Gespräch an. Klara und ich nickten zustimmend, während wir unseren Gurkensalat aßen.

"Und woher kommst du?", wollte ich dann genauso interessiert von ihr wissen.

"Ich komme aus Plantaria. Es ist echt schön dort, besonders die vielen verschiedenen Tiere und Pflanzen. Ich hatte sogar ein eigenes Pferd, doch leider musste ich es verkaufen, weil meine Eltern keine Zeit hatten, sich, jetzt wo ich ja hier bin, darum zu kümmern.", traurig sah sie auf ihren Teller und wirkte nachdenklich. Klara nahm sie tröstent in den Arm und schlug ihr vor, sich ein neues zu kaufen, sobald sie wieder dort sein würde. Layla schien nicht besonders beeindruckt von der Idee zu sein, beließ es aber dabei und brachte das Geschirr wieder runter in die Mensa.

Bemitleidend sahen wir ihr nach. "Die ärmste. Es muss sicher schlimm für sie gewesen sein. Es ist ja wie als wenn man bei uns einen eigenen Delfin verlieren würde.", stellte ich traurig fest. Dabei erinnerte ich mich an unseren Schuldelfin in der 4. Klasse. Er war unser Schulmaskotchen und half uns beim Schwimmtraining im Meer. Wir waren immer mit der Klasse und einem Boot zu einem ganz bestimmten Ort, auf dem Meer, gefahren. Dort gab es ganz viele Delfine und wir durften mit ihnen schwimmen. Unser Schuldelfin hieß Flipper und hat immer total coole Kunststücke im Wasser gemacht. Das hat immer so viel Spaß gemacht ihm zu zusehen. Flipper war wie ein persönlicher Freund für jeden Schüler gewesen. Ach wie gerne hätte ich damals auch so einen Delfin gehabt! Wir hatten nur nie genügend Platz für einen bei uns zu Hause. Klara schien sich auch zu erinnern und stimmte mir schmunzelnd zu.

Die Prophezeihung - Besondere KräfteHikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin