Teil 25 - Der Ausflug

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 Endlich konnte ich etwas außerhalb der Akademie erleben. Ich freute mich darauf mit meinen Freunden wieder mehr Zeit zu verbringen. Das konnten wir schon seit zwei Wochen nicht mehr richtig tun. Aber mir kam die Zeit, in der wir in der Akademie verweilten eh schon viel länger vor. Bevor meine Gedanken jedoch noch weiter abschweifen konnten, legten sich zwei Hände von hinten um meine Augen. "Hey Träumlise, wir müssen los!", hörte ich eine weibliche Stimme, die nur zu Leonie gehören konnte.

Ich löste ihre Hände von meinem Gesicht und schaute erschrocken auf die Uhr, "Oh mein Gott, schon so spät?" Schnell schnappte ich mir meinen Rucksack, packte das nötigste ein und setzte ihn dann auf meinem Rücken. Meine Haare band ich mir schnell noch zu einem Pferdeschwanz und weil es nicht mehr so warm war packte ich mir auch noch eine dünne Jacke ein. Leonie, die mich die ganze Zeit schmunzelnt beobachtete, begleitete mich wenig später die Flure entlang zum Brunnen, wo wir uns treffen wollten. Als ich Klara und Layla ausfindig machen konnte, wurde mir bewusst, dass meine kurze Panikattake eben total umsonst war. Die Jungs fehlten nähmlich noch.

Erschöpft von dem Stress ließ ich mich neben Klara auf dem Brunnenrand nieder. Leonie setzte sich neben Layla, ebenfalls auf den Rand des Brunnens. Gleich nachdem ich mich gesetzt hatte fragten mich Klara und Layla, wie es bei der Direktorin gelaufen war. Ich erzählte ihnen, was die Direktorin mir angedroht hatte, wenn es noch einmal vorkommen sollte. Ich ließ auch nicht den stechenden Blick von Herrn Dracon aus und, dass der König nun auch bescheid wusste und mir noch eine Strafe geben wird. Meine Freunde zogen scharf die Luft ein, als sie von der angedrohten Strafe, dem Verweis, hörten. Klara legte mir mitfühlend ihre Hand auf meine Schulter, "Du darfst auf keinen Fall noch einmal negativ auffallen. Ich werde dir helfen, aber du musst mir schon sagen wo du warst."

Es war wirklich sehr schön zu wissen so eine führsogliche Freundin zu haben, eine die immer zu einem hielt. Ich wusste das wirklich zu schätzen, aber konnte ich ihr von der Grotte und den Elfen erzählen? Und was war mit meinen Flugfähigkeiten? So gerne ich ihr das auch erzählen wollte, sie würde dies nicht so gut verstehen wie Jhon. Ihn konnte ich zum schweigen bringen, in dem ich mit ihm flog. Bei Klara sah das schon anders aus. Wie würde sie reagieren, wenn aufeinmal zwei ihrer besten Freunde fliegen konnten? Klara schien mich nicht drängen zu wollen, verlangte aber dennoch eine Antwort von mir. Ich würde ihr jetzt zu gerne alles erzählen, doch die Jungs unterbrachen mein Vorhaben, bevor ich überhaupt darüber nachdenken konnte.

"Hey Mädels, das hier ist Chris...", dabei zeigte Alex auf einen blond gelockten, etwas kräftigeren Jungen, der uns mit seinen grau- blauen Augen erfreut musterte, "...und das hier ist Nils.", dabei zeigte er zu dem schwarz haarigen Jungen, der mit seinen braunen Augen den Blickduell mit Layla nicht auswich. Die braunen Augen von Layla bohrten sich dabei in seine, als ob sie ihn gleich erdolchen wollte. Aufjedenfall kannten die beiden sich schon einmal. Erst als Alex ihn anschupste ließ er von ihr ab und begrüßte uns alle freundlich.

Alex hatte seine beiden Kumpels noch einladen wollen. Uns hatte es nichts ausgemacht noch zwei weitere mitzunehmen. Da hatte Layla wohl auch noch nicht mit gerechnet, dass sie einen der beiden Jungs kannte.

Nachdem wir uns alle begrüßt und vorgestellt hatten, ging Layla ein paar Schritte auf Nils zu und bohrte ihren Finger bedrohlich in seine Brust. "Du! Du hast meine Pflanze beim Test lila gefärbt! Was fällt dir eigentlich ein jemand aus der oberen Klassenstufe zu manipulieren!", fauchte sie ihn an. Nils wich erschrocken zurück und hob abwehrend die Hände, während er sprach, "Ich habe mich doch schon entschuldigt! Es tut mir leid, okay? Das war nicht mit Absicht und außerdem bist du nur eine Klassenstufe hör gewesen. Jetzt sind wir sogar in einer Klasse."

"Nächste Woche erst! Und ich hasse es jetzt schon mit dir in einer Klasse zu gehen!", unterbrach sie ihn wütend. Ich seufzte. Das konnte noch ein langer Tag mit den beiden werden. Jhon, der sich den Streit nicht weiter mit ansehen konnte, stellte sich mit verschrenkten Armen zwischen Layla und Nils und sah dabei zu Layla. "Schluss jetzt wir wollen einen entspannten Tag miteinander verbringen, also wenn ihr weiter streiten wollt, dann geht ihr eben nicht mit uns mit!", mit autoritärer Stimme unterbrach er den Streit und brachte Layla tatsächlich dazu zurück zu weichen. Genervt setzte sie sich wieder neben Klara auf den Brunnenrand und schaute wütend zu Jhon und Nils. Klara, die wieder einmal die Ruhe in Person war, versuchte die Stimmung ein wenig aufzulockern. "Es ist doch eigentlich halb so wild, denn du hast es ja trotzdem geschafft.",  sagte sie zu Layla gewandt. Layla zeigte daraufhin keine Reaktion, sondern sah weiterhin wütend zu Nils, bei dem nun das Eis zu brechen schien. "Layla es bringt doch nichts zu streiten. Wollen wir uns nicht wenigstens heute vertragen?", bot er dann hoffnungsvoll an. Layla sah in die Runde, bevor sie wieder Nils betrachtete und ergeben nickte, "Also gut, aber nur heute und nur weil die anderen auch da sind!", fügte sie dann noch hinzu.

Die Prophezeihung - Besondere KräfteWhere stories live. Discover now